23. Juli 2019

Wasser predigen Wein saufen: Sozialistischer US-Präsidentschaftskandidat verweigert Mitarbeitern den Mindestlohn


Im Zweifel mit der eisernen Faust (Bildquelle)

Bekanntlich firmiert der Sozialismus auch unter dem Begriff Internationalismus. Der Grund dafür liegt daran, dass dessen Vertreter überall mit dem selben Lügengebäude und mit der selben Doppelmoral vorgehen. Neuestes Beispiel aus den USA ist der langjährige Abgeordnete und mehrmalige Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders, einem Millionär und bekennenden Befürworter des „demokratischen Sozialismus“, der seinen Mitarbeitern den von ihm geforderten Mindestlohn verweigert.



New York Post: Dank des Fiaskos mit der Verweigerung des Mindestlohns für seine Mitarbeiter bekommt Bernie Sanders die Macht der Gewerkschaften zu spüren



Ausgerechnet Bernie Sanders hat sich Probleme mit der Gewerkschaft eingehandelt – ein weiteres Beispiel dafür, wie fies organisierte Arbeiter sein können.

Der sozialistische Senator von Vermont schrieb Geschichte als er zustimmte, dass sich alle 400 bezahlten Mitarbeiter seiner Präsidentschaftskampagne für 2020 von einer Gewerkschaft vertreten lassen, wobei sie alle mindestens 15 Dollar pro Stunde verdienen sollten. Nun aber beschwert sich die Gewerkschaft darüber, dass einige von Sanders Mitarbeitern weniger bekommen.

Das ist wirklich schlimm.

Viel schlimmer noch aber ist, dass jemand den ganzen Disput zwischen Sanders und der Gewerkschaft an die Washington Post weitergeleitet hat.

Am allerschlimmsten jedoch ist, dass Sanders mit seiner Reaktion auf die Beschwerden seiner Mitarbeiter das US-Arbeitsrecht gebrochen haben könnte.

Die Beschwerden der Gewerkschaft basieren auf die Tatsache, dass Außendienstmitarbeiter als rangniedrigste Mirarbeiter oftmals 60 Stunden pro Woche ableisten müssen, allerdings nur für 40 bezahlt werden, da sie ein Pauschalgehalt erhalten. Das senkt ihren durchschnittlichen Mindestlohn auf weniger als 13 Dollar pro Stunde.

„Viele Außendienstmitarbeiter schaffen es kaum, finanziell über zu die Runden zu kommen, was die Produktivität und Moral stark beeinträchtigt“, so die Gewerkschaft in einem Entwurf eines Schreibens an Kampagnenmanager Faiz Shakir. „Einige Außendienstmitarbeiter haben der Kampagne deswegen bereits den Rücken gekehrt.“

Autsch!

Sanders, das ist der Mann, der ansonsten gerne gemeinsam mit Angestellten von McDonald's auf die Straße geht wenn diese mehr Lohn fordern, und es ist jener Politiker, der ein ums andere Mal die Verantwortlichen von Walmart für die „Hungerlöhne“ kritisiert, die sie ihren Mitarbeitern zahlen - aber wer für ihn arbeitet, für den gilt all das leider nicht.

Der Streit begann kurz nach der Vereinbarung vom März, mit der sich die Kampagnenmitarbeiter gewerkschaftlich organisierten. Shakirs erstes Gehaltsangebot an die Mitarbeiter für kam dann Mitte Mai, allerdings wurde das von der Gewerkschaft abgelehnt, weil sich die Selbstbeteiligung der Mitarbeiter an ihrer Krankenversicherung erhöht hätte.

Am 11. Juli dann beschwerten sich über Hundert der Mitarbetier bei Shakir und forderten von ihm bessere Konditionen. Letzte Woche schließlich verlangte die Gewerkschaft weitere Lohnzugaben und insgesamt bessere Leistungen.

Die Entscheidung durch die Gewerkschaft, den internen Lohnstreit an die Presse durchzustechen ist ein klarer Versuch, die Sanders Kampagne zu einer Reaktion zu zwingen. So viel zur Dankbarkeit in dieser Welt.

Sanders war gar nicht amüsiert über den Schritt. Gegenüber dem Des Moines Register meinte er: „Es stört mich, wenn die Leute den Verhandlungsprozesses verlassen und an die Medien gehen.“ Und: „Das ist wirklich inakzeptabel. Es ist ganz einfach nicht das, worum es bei Arbeitsverhandlungen geht, und es ist unangemessen.“

Das Problem dabei ist, dass er sich mit diesem Kommentar möglicherweise in Konflikt mit dem Arbeitsrecht brachte, da er sich damit in die Ausübung der Rechte der Arbeitnehmer eingemischt hat und die Ausübung ihrer Rechte in Frage stellt.

Nachdem die Sache an die Öffentlichkeit kam reagierte Sanders Kampagnenmanager damit, dass er den Außendienstmitarbeiter untersagte, mehr als 40 Stunden pro Woche zu arbeiten. Der Folgefehler daran jedoch ist, dass die Arbeit trotzdem erledigt werden muss und das nun offenbar von unbezahlten Freiwilligen übernommen werden soll. Falls es so kommt, dann würde es nicht das Problem beheben, sondern ganz einfach eine neue Beschwerderunde durch die Gewerkschaft einleiten.

Man darf also gespannt sein, was noch kommen wird. Seine Kontrahenten jedenfalls frohlocken bereits über die Vorstellung eines Streiks im Lager von Sanders rechtzeitig vor der ersten großen Vorwahlrunde.