Im Zweifel mit der eisernen Faust (Bildquelle) |
Bekanntlich firmiert der Sozialismus auch unter dem Begriff Internationalismus. Der Grund dafür liegt daran, dass dessen Vertreter überall mit dem selben Lügengebäude und mit der selben Doppelmoral vorgehen. Neuestes Beispiel aus den USA ist der langjährige Abgeordnete und mehrmalige Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders, einem Millionär und bekennenden Befürworter des „demokratischen Sozialismus“, der seinen Mitarbeitern den von ihm geforderten Mindestlohn verweigert.
New York Post: Dank des Fiaskos mit der Verweigerung des Mindestlohns für seine Mitarbeiter bekommt Bernie Sanders die Macht der Gewerkschaften zu spüren
Ausgerechnet Bernie
Sanders hat sich Probleme mit der Gewerkschaft eingehandelt – ein weiteres Beispiel
dafür, wie fies organisierte Arbeiter sein können.
Der sozialistische
Senator von Vermont schrieb Geschichte als er zustimmte, dass sich alle
400 bezahlten Mitarbeiter seiner Präsidentschaftskampagne für 2020
von einer Gewerkschaft vertreten lassen, wobei sie alle
mindestens 15 Dollar pro Stunde verdienen sollten. Nun aber beschwert
sich die Gewerkschaft darüber, dass einige von Sanders Mitarbeitern
weniger bekommen.
Das ist wirklich schlimm.
Das ist wirklich schlimm.
Viel schlimmer
noch aber ist, dass jemand den ganzen Disput zwischen Sanders und der
Gewerkschaft an die Washington Post weitergeleitet hat.
Am allerschlimmsten
jedoch ist, dass Sanders mit seiner Reaktion auf die Beschwerden
seiner Mitarbeiter das US-Arbeitsrecht gebrochen haben könnte.
Die Beschwerden der
Gewerkschaft basieren auf die Tatsache, dass Außendienstmitarbeiter
als rangniedrigste Mirarbeiter oftmals 60 Stunden pro Woche ableisten
müssen, allerdings nur für 40 bezahlt werden, da sie ein
Pauschalgehalt erhalten. Das senkt ihren durchschnittlichen
Mindestlohn auf weniger als 13 Dollar pro Stunde.
„Viele
Außendienstmitarbeiter schaffen es kaum, finanziell über zu die Runden zu
kommen, was die Produktivität und Moral stark beeinträchtigt“, so
die Gewerkschaft in einem Entwurf eines Schreibens an
Kampagnenmanager Faiz Shakir. „Einige Außendienstmitarbeiter haben
der Kampagne deswegen bereits den Rücken gekehrt.“
Autsch!
Sanders, das ist der
Mann, der ansonsten gerne gemeinsam mit Angestellten von McDonald's auf die Straße
geht wenn diese mehr Lohn fordern, und es ist jener Politiker, der ein ums
andere Mal die Verantwortlichen von Walmart für die „Hungerlöhne“
kritisiert, die sie ihren Mitarbeitern zahlen - aber wer für ihn
arbeitet, für den gilt all das leider nicht.
Der Streit begann
kurz nach der Vereinbarung vom März, mit der sich die
Kampagnenmitarbeiter gewerkschaftlich organisierten. Shakirs erstes
Gehaltsangebot an die Mitarbeiter für kam dann Mitte Mai,
allerdings wurde das von der Gewerkschaft abgelehnt, weil sich die
Selbstbeteiligung der Mitarbeiter an ihrer Krankenversicherung erhöht
hätte.
Am 11. Juli dann
beschwerten sich über Hundert der Mitarbetier bei Shakir und
forderten von ihm bessere Konditionen. Letzte Woche schließlich
verlangte die Gewerkschaft weitere Lohnzugaben und insgesamt
bessere Leistungen.
Die Entscheidung
durch die Gewerkschaft, den internen Lohnstreit an die Presse
durchzustechen ist ein klarer Versuch, die Sanders Kampagne zu einer Reaktion
zu zwingen. So viel zur Dankbarkeit in dieser Welt.
Sanders war gar nicht
amüsiert über den Schritt. Gegenüber dem Des Moines Register
meinte er: „Es stört mich, wenn die Leute den
Verhandlungsprozesses verlassen und an die Medien gehen.“ Und:
„Das ist wirklich inakzeptabel. Es ist ganz einfach nicht das,
worum es bei Arbeitsverhandlungen geht, und es ist unangemessen.“
Das Problem dabei
ist, dass er sich mit diesem Kommentar möglicherweise in Konflikt
mit dem Arbeitsrecht brachte, da er sich damit in die Ausübung der
Rechte der Arbeitnehmer eingemischt hat und die Ausübung ihrer
Rechte in Frage stellt.
Nachdem die Sache an
die Öffentlichkeit kam reagierte Sanders Kampagnenmanager damit, dass er den
Außendienstmitarbeiter untersagte, mehr als 40 Stunden pro Woche
zu arbeiten. Der Folgefehler daran jedoch ist, dass die Arbeit
trotzdem erledigt werden muss und das nun offenbar von unbezahlten
Freiwilligen übernommen werden soll. Falls es so kommt, dann würde
es nicht das Problem beheben, sondern ganz einfach eine neue
Beschwerderunde durch die Gewerkschaft einleiten.
Man darf also
gespannt sein, was noch kommen wird. Seine Kontrahenten jedenfalls
frohlocken bereits über die Vorstellung eines Streiks im Lager von
Sanders rechtzeitig vor der ersten großen Vorwahlrunde.