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Nachdem in
Venezuela vor kurzem die seit längerem schwelende Klopapierkrise
mit Hilfe eines Währungsneustarts gelöst wurde, wollte man in dem
sozialistisch regierten Land noch schnell ein anderes Problem lösen:
Das der Armut trotz Arbeitsplatz.
„Nett gedacht, schlecht gemacht“ in der Venezuela Edition
Noch vor der
Streichung von fünf Nullen in der Währung beschloss die Regierung von
Nikolas Maduro zur Bekämpfung der Armut, den Mindestlohn um 3.500
Prozent anzuheben. Also nicht um 3,5 Prozent, was fast
noch nachvollziehbar wäre, sondern um den Faktor 35. Der Gedanke dahinter
bestand offenbar darin, dass man die ohnehin durch die Hyperinflation
kaputte Währung los wird und die Lohnerhöhung entsprechend noch auf deren
Inflationskonto gehen wird. Im neuen Währungsregime hat die Erhöhung
daher keine Bedeutung, so der Gedanke, da sie bereits davor eingepreist wurde.
Glaubt man dem Miami Herald, dann lief die
Sache nicht ganz so wie gedacht. Dort wird berichtet, dass 40 Prozent aller
Geschäfte dichtmachen mussten, weil sie den neuen Mindestlohn nicht
mehr bezahlen können.
Der Grund dafür liegt darin, dass das neue mit etwas mehr monetärer Zurückhaltung
kommende Währungsregime im Moment zwar relativ stabil zu
sein scheint – also zumindest offiziell, wer weiß, was auf dem Schwarzmarkt
los ist – allerdings wird diese neue Stabilität bezahlt mit einem
weitaus geringerem Nachschub an bedrucktem Papier, auch genannt
Geldscheinen.
Wäre die Anhebung
des Mindestlohns erfolgt ohne die Währungsreform, dann hätte es
sehr wahrscheinlich keine nennenswerten Verwerfungen gegeben, da die
durch die Hyperinflation verursachten Verwerfungen bei weitem größer
waren. Gleichzeitig jedoch hätte die Anhebung des Mindestlohnes
keine Auswirkungen auf die Kaufkraft gehabt, da man mit einer
Anhebung im tausend Prozent Bereich nichts ausrichten kann, wenn die
Inflation bei einer Million Prozent liegt.
So aber blieb die
Anhebung des Mindestlohns dort hängen, wo sie am meisten schmerzt:
Bei den Arbeitern im niederen Dienstleistungssektor, ihren
Arbeitgebern und bei deren Kunden.
Die unter anderem von Kuba
beratenen Wirtschaftsplaner und ihre politischen Hausherren werden
sicherlich wissen, auf wen sie diesen neuerlichen Rohrkrepierer
schieben werden: Die bösen Amerikaner und ihren Präsidenten.
Ob es die jetzt
auf der Straße stehenden und unter noch mehr Versorgungsengpässen
leidenden Venezolaner genauso sehen ist eher unwahrscheinlich.
Dazu noch ein netter Dreh aus New York
Bei
YouTube berichtete der unabhängige Journalist Tim Pool über das
Thema und verwies dazu auf die Forderung des neuen Sterns am linken
US-Polithimmel Alexandria
Ocasio-Cortez. Die stramm linke Aktivistin mit Grübchen und symmetrischem
Gesicht beklagte vor nicht allzu langer Zeit, dass die Bar in New
York, wo sie zu Studentenzeiten als Kellnerin arbeitete
schließen musste, weil die Stadt New York den Mindestlohn anhob.
Die Ironie dabei
besteht darin, dass Ocasio-Cortez wie eigentlich alle US-Linken
permanent eine deutliche Anhebung des Mindestlohns fordern, damit alle Menschen –
und hier wird sich der ein oder andere an das Geträllere hiesiger
Linker erinnert fühlen – ein Lebenseinkommen erzielen können, von
dem es sich in Würde leben lässt.
Die Frau sieht also
unmittelbar die negativen Konsequenzen dessen was passiert, wenn man
ihrer Forderung nachkommt und bemängelt diese, ist aber nicht bereit
oder fähig, eins und eins zusammenzuzählen und zu bemerken, dass
ihre Forderung das exakte Gegenteil dessen bewirkt was sie eigentlich
soll. Also, dass die Leute mit einer solchen Maßnahme nicht mehr Geld bekommen, sondern gar keines mehr, weil sie entlassen werden.
Allzu viel scheint das aber weder Ocasio-Cortez noch andere linke Politiker in den USA zu
stören, was beispielsweise die Anhebung des Mindestlohns in
Kalifornien auf ein nicht nachhaltiges Niveau zeigt. Auch in den
dortigen Amtsstuben verwechselt man des öfteren mal „gut gedacht“ mit „gut
gemacht“ und so landen dann wieder ein
paar tausend mehr Menschen in der Gosse.
Schuld daran, da sind
sich die Sozialisten in Venezuela, den Vereinigten Staaten und in Deutschland einig, sind immer die anderen. Nie
aber sie selbst mit ihren dummen Ideen bar jeder Realität.