Wasserkrise im Bundestag? (Bildquelle 1,2) |
Zwei Ohnmachtsfälle und kein Wasser im Bundestag – oder doch?
Gerade erst erlebte der CDU Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer mitten in seiner Anti-AfD Rede einen Schwächeanfall (Video). Danach wurde bekannt, dass auch eine Abgeordnete der Linkspartei kurz danach einen ähnlichen Aussetzer hatte, wie Anke Domscheit-Berg mitteilte. Sie beklagte bei Twitter überdies, dass es den Abgeordneten im Plenarsaal verboten sei Getränke zu sich zu nehmen, da dies „die Würde des Hauses verletzt“.
Das mag so sein für
die Abgeordneten, für die Redner gilt dies allerdings nicht, wie man
im Video zum Schwächeanfall erkennen kann, als ihm zu Beginn seines
Redebeitrags eine Saaldienerin ein Glas Wasser zum Pult bringt.
Er hätte trinken können, das Wasser wurde geliefert (Bildschirmfoto) |
Auch für
Abgeordnete mit offiziellen Funktionen im Bundestag gilt diese
Verbotsregel offenbar nicht. Im Video zu einem gerade erst durchgeführten Hammelsprung im
Bundestag ist zu sehen, wie der Sitzungsleiter Hans-Peter Friedrich
ebenfalls ein Glas Wasser vor sich stehen hat.
Hat seinen Wasservorrat nur ungenügend versteckt (Bildschirmfoto) |
Die Regeln, so die
naheliegende Annahme dazu, scheint zwei Ausnahmen zu kennen für all
jene, die des Redens wegen gelegentlich ihre Zunge befeuchten müssen,
sowie für jene, die am „arbeiten“ sind und daher für eine
Erfrischung nicht einfach kurz den Plenarsaal verlassen können.
Einige Abgeordnete,
es sind natürlich jene der AfD-Fraktion, scheinen sich aber
nonchalant über das Trinkverbot in den Abgeordnetenreihen
hinwegzusetzen. Dies lässt sich ebenfalls am Hammelsprungvideo
ablesen. Dieser wird von einem der AfD Abgeordneten beantragt, wobei
man erkennen kann, dass der Abgeordnete rechts hinter dem
Antragssteller ein Glas Wasser vor sich auf dem Pult stehen hat.
Die AfD natürlich, wer sonst.. (Bildschirmfoto) |
Bei dem unwürdigen
Verhaltenstäter handelt es sich um Steffen
Kotre, dem man angesichts seines BWL Diploms möglicherweise
auf mangelnde Manieren verweisen kann. Kotre aber sitzt nicht erst seit
gestern im Bundestag, sondern seit 2017. Einige seiner
Fraktionskollegen sind sogar schon länger in der großen Politik aktiv, müssen
also um das Trinkverbot wissen. Es wäre ihre Pflicht gewesen, Kotre darauf
hinweisen und sein Verhalten unterbinden müssen.
Da dies
offensichtlich nicht geschehen ist bleiben nur zwei
Schlussfolgerungen. Entweder der AfD Bundestagsfraktion sind die
Regeln des Hohen Hauses egal, oder aber sie setzen sich kollektiv
darüber hinweg. Wer also noch einen Beweis brauchte, dass die AfD
antidemokratisch ist und sich im Unterschied zu allen anderen nicht an die Regeln hält, der hat ihn
nun.