Schnaps-Claude Juncker freut sich auf den Aperitif (Bildquelle) |
Mario Draghis Erbe oder einfach nur normal?
Statista hat sich
die Mühe gemacht und die aktuelle Herbstprognose für das BIP
Wachstum in den EU-Mitgliedsländern grafisch dargestellt. Ich habe
mir die Mühe gemacht und die Tabelle um zwei Informationen
erweitert. Einmal, ob ein Land den Euro eingeführt hat oder nicht,
sowie ob das Land sich in Helleuropa befindet – also eine
„demokratische Regierung“ in all ihrer Schönheit hat – oder ob
es in Dunkeleuropa liegt und von einem Wiedergänger Graf Dracula
beherrscht wird.
Frage zu Zypern und Dänemark: Clowns oder Dracula? (Bildquelle) |
Der Blick auf die
Grafik zeigt zweierlei. Erstens, Euroländer stehen im Schnitt
relativ schlechter da als Länder mit souveräner Geldpolitik und
zweitens, rechte Regierungen scheinen das irgendwie besser zu machen.
Eventuell hat Putin seine Finger im Spiel, aber das ist nur eine
Spekulation.
Tatsache ist, dass
es ausgerechnet jenen, die den Glücksseligkeitsverheißungen
widerstehen aktuell wirtschaftlich am besten geht. Das mag verkürzt
sein, da auch der innere Gutmensch befriedigt werden will, was er
dort definitiv nicht wird, aber es ist immerhin ein Indikator, den
wir hier vorliegen haben.
Euro VS Souveränität
So zeigt der
Durchschnitt (der ungewichtete!!), dass Euroländer in diesem
Klimaherbst um 2,3% werden, während für all jene ohne Euro im
Schnitt 2,9% Wachstum angesagt sind. Die Differenz entspricht gut
einem halben Prozent oder in absoluten Zahlen betrachtet mehr als
Einhundert Mark.
Gut VS Böse
Noch einmal eine
Ecke deutlicher wird der Vergleich, wenn man die Länder in West und
Ost (in der Grafik: Clown gegen Graf Zahl) unterscheidet. Erstere
erzielen mit mageren 1,9% zwar einen höheren Wert als die allgemeine
Geburtenrate, aber sie liegen auch unterhalb der magischen Grenze für
Arbeitsplatzzugewinne. Wesentlich anders präsentieren sich da all
jene, die sich bei der Gender- und Multikultiförderung zurückhalten.
Um 3,3% sollen sie in diesem Herbst im Vergleich zum letzten wachsen.
Das ist einiges, selbst wenn man bedenkt, dass sie in der Kategorie
pro-Kopf-BIP noch um einiges hinter ihren clownesken Freunden des
westlichen Kontinents liegen.
Guter Euro VS Böse Souveränität: Der Sieger
Bekanntlich gibt es
auch einige Schnittmengen zwischen den Zuständen, wie man
beispielhaft am Baltikum ablesen kann, das nach Ausbruch der
Eurokrise und trotz funktionierender Eigenwährungen Mario Draghis
Gelddruckverein beigetreten sind.
Das Ergebnis dieser
Aufschlüsselung zeigt erstaunliches. Wie die obigen Kategorien
vermuten lassen, liegen ganz vorne all jene dunkeleuropäischen
Länder ohne Euro, an der Zahl insgesamt sechs. Ihr
durchschnittliches Wachstum (noch einmal: ungewichtet!!) wird mit
robusten 3,6% prognostiziert.
Guter Euro VS Böse Souveränität: Silber
An zweiter Stelle
liegen dann aber all jene Länder, die den Euro eingeführt haben und
von einem Graf Zahl regiert werden – nicht umgekehrt! Es scheint
ganz so, als würde der Euro tatsächlich propere Ergebnisse liefern,
wenn denn die Regierung eine falsche ist. Diese ebenfalls sechs
Länder umfassende Gruppe kommt mit 2,95% auf einen absolut robusten
Wert.
Guter Euro VS Böse Souveränität: Bronze
Die dritte Position
stellt vermutlich die größte Überraschung dar, hätte man sie doch
an vierter Stelle vermuten können angesichts der sonstigen
Nachrichten. Mit 2% Wachstum nämlich können jene 13 Länder
rechnen, die sowohl den Euro haben, als auch eine Clownregierung. Das
sollte man so nicht erwarten. Daher ein drittes Mal der Hinweis auf
die ungewichteten Durchschnittswerte, sowie, dass ohne die beiden
Ausreißer Malta (kaum Steuern) und Irland (wenig Steuern) das
Wachstum der übrigen elf Länder in dieser Kategorie auf
enttäuschende 1,44% absackt.
Guter Euro VS Böse Souveränität: Blech
Schlusslicht der
Wachstumsgruppen in Europa sind jene drei Länder ohne Euro, aber mit
clownesken Zügen. Diese wären das vom Brexit-oder-doch-nicht
heimgesuchte Großbritannien, das zerbombte Schweden sowie dessen mit
Grenzbäumen aufstellen beschäftigter Nachbar Dänemark. Deren
Wachstumserwartung liegt bei wettbewerbsuntauglichen 1,47% - liegt
aber noch immer um 0,03% über jenen Ländern der dritten Kategorie
unter Abzug der beiden steuerfreien/Drogenländer.
Guter Euro VS Böse Souveränität: Besoffen in der Pissrinne liegend
Letztlich sollte es
für die beiden Steuersparnischen Malta und Irland eine eigene
Kategorie geben, was die Euroclowngruppe auf den fünften und letzten
Rang befördern würde. Aber wir wollen nicht unfreundlich sein,
zumal es unter Berücksichtigung der Tatsache, dass seit einigen Jahren
auch Schwarzmarktgeschäfte in die offiziellen BIP Schätzungen mit
eingerechnet werden, noch einmal um einiges düsterer aussehen würde
für Italien, Deutschland, Belgien und wie üblich auch Frankreich. Nur ein griffiges Akronym fehlt für die Viererbande noch.