27. Juni 2019

Beste Freunde für Grundschüler verboten, weil Sozialisation ist böse


Kindergulag in Brough (Bildquelle)

Ich frage mich gerade, ob es wirklich eine gute Idee ist, den Blog nach der Zwangspause weiterzuführen. Gut für die Nerven ist es jedenfalls nicht ob des täglich auf uns aus aller Welt hereinprasselnden Irrsinns. Daher werde ich im folgenden Artikel über das Verbot der freien Wahl von Spielkameraden meinen Frust über den Schwachsinn direkt ablassen und zwischendrin meinen Senf dazu geben.



Daily Mail: Verärgerte Eltern kritisieren die Grundschule ihrer Kinder wegen der „strikten“ Regelung, wonach es den Fünfjährigen verboten ist, sich in den Pausen den Spielkameraden auszuwählen.




DM: An der Welton Grundschule in Brough, East Yorkshire...

Ich: Kleines Kaff, halbtiefe Provinz. Nicht mal auf dem Land wird man von den Irren noch Ruhe gelassen!

DM: ...werden die Schüler in farblich gekennzeichnete Gruppen eingeteilt…

Ich: Riecht nach „Gruppenpuzzle“, oder alternativ „neue amerikanische Lernmethode“ wie es von den Lehrern schon zu meinen Schulzeiten angekündigt wurde (20+ Jahre her). Unsere Reaktion damals: Augenrollen über die sinnlose Zeitverschwendung.

DM: ...und müssen dann an einer von der Schule festgelegten Aktivität teilnehmen – ein Vorgehen, von dem die Schule meint, es würde den Kindern helfen, „gute Fortschritte“ zu machen...

Ich: Ja, das ist nur logisch. Immerhin schafft man effektiv die Pause ab und ersetzt sie durch zwangsweises Herumhampeln ohne Spaßfaktor, weil keine Freunde dabei sind.

DM: … Zu den Aktivitäten der Schule gehören Spielplatzspiele, Zelte bauen, Brennball, Tennis, Basteln, Zeichnen, Karten spielen, Tischtennis und Cricket…

Ich: Und dafür braucht es extra Regeln? Mein Verdacht geht in Richtung „Morbus Smartphone“ auf Seiten der Kinder, aber lesen wir weiter.

DM: ...Schüler, die mit ihren Freunden herumhängen wollen können dies in einer ruhigen Umgebung machen, während sich Mentoren um jene Kinder kümmern, die niemanden zum Spielen finden...

Ich: Der Smartphoneverdacht erhärtet sich. Die Kleinen haben offenbar vier Lebensjahre mit intuitiver Sozialisation verpasst, während jene, die den Sprung von der Windel in die Kindheit erfolgreich hinter sich brachten (hoffentlich!) in Ruhe gelassen werden.

DM: …Die Bedenken bezüglich der Regeln kamen auf, nachdem die Schulleitung in einem Schreiben an die Eltern ankündigte, dass die Sozialisierung im Klassenzimmer fortan „aktiv entmutigt“ würde…

Ich: Ok, der Wind dreht sich. Offenbar haben die Eltern völlig verlernt, wie man Kinder großzieht und nun muss das Notpflaster der Staatsbetreuung ran. Hoffen wir mal, dass wir es hier nicht mit dem üblichen postmodernen Gesellschaftsdekonstruktivismus der üblichen Sorte zu tun haben.

DM: … Im Brief wurden die Eltern darüber informiert, dass jedes Jahr neue Klassen gebildet werden im Rahmen einer „Strategie“, die es den Schülern ermöglichen soll, „Fähigkeiten zu entwickeln und aufzubauen, die im Laufe ihrer Kindheit sehr wichtig für sie sein werden“...

Ich: Ahja, Not - in Form inkompetenter Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen – trifft auf Elend – also auf eine Schule, in der die Kinder nun das „richtige“ lernen sollen. Es riecht nach dem Dreiklang Gender, Multikulti und Diversity. Ob auch ein Schminkkurs für Jungen angeboten wird?

DM: ...Eine Mutter, deren Kind in die erste Klasse geht, bezeichnete die aktive Entmutigung zur Sozialisation als „schrecklich“.

Ich: Schrecklich, weil poststrukturell oder schrecklich, weil die Defizite der Eltern entblößt werden?

DM: ...Sie sagte: „Die Kinder werden darüber informiert, mit wem sie spielen sollen - das ist seltsam. Es ist die einzige Freizeit, die sie haben. Es wäre, als würde man Arbeitskollegen vorschreiben, mit wem sie das Mittagessen verbringen sollen. Die Kinder bekommen farbige Bänder, die sie sich umlegen müssen und wer die gleiche Farbe hat muss miteinander spielen. Anscheinend werden die Kinder damit ruhiger.“...

Ich: Hm, das scheint ein Fall aus der Abteilung „tapferes Schneiderlein“ zu sein mit gleich einem halben Dutzend Fliegen für die Klappe: 1) heimische Defizite ausbügeln, 2) Umerziehung 3) die Bälger ruhigstellen, 4) die Lern- oder eher Indoktrinationswirkung maximieren,5) sie an die multikulturelle Zukunft gewöhnen, 6) Diskriminierung ausmerzen etc.

DM: … Die Mutter meinte, sie habe viel Zeit mit der Wahl der Schule verbracht, bevor sie ihr Kind zu dieser Schule schickte, allerdings wurde sie nicht auf die Spielplatzregeln aufmerksam gemacht und auch nicht, dass die Schulkassen jedes Jahr neu eingeteilt würden. Sie kommentierte dazu: „Ich weiß wirklich nicht, was im Kopf des Schulleiters vor sich geht, der meinte, der die Sozialisation als eine ‚Barriere für die Ergebnisse der Schüler‘ bezeichnete.“...

Ich: Damit bestätigt sich also jedes einzelne der obigen Verdachtsmomente, die ich um zwei weitere Gesellschaftsphänomene ergänzen möchte: Überfürsorgliche Helikoptereltern und indoktrinierte Sozialingenieure.

DM: … “Das ist eine überaus harte Einschätzung und steht im Widerspruch zum Bedürfnis der Kinder nach Sozialisation, und es wirkt sich aus auf ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Können sich Kinder dann noch fokussieren und ist das gut für sie?“ ...

Ich: Nein und nein.

DM: … „In anderen Schulen werden die Klassenverbände zusammengehalten, aber auch in dieser Hinsicht geht die Schule bewusst einen anderen Weg, indem sie die Kinder schon von Anfang an bewusst trennen. Das gefällt mir nicht.“ …

Ich: Tja.

DM: … „Als wir das Kind eingeschrieben haben wurde uns nichts über diese Richtlinie gesagt und wir haben wirklich viel Zeit damit verbracht, die richtige Schule zu wählen und die verschiedenen kinderorientierten Ansätze gegeneinander abzuwägen.“

Ich: Das muss man sich einmal klar machen. Die Eltern haben ewig gesucht und dann entpuppt sich die beste Auswahl als postmoderne Umerziehungshölle. Ich will gar nicht wissen, wie es bei den anderen aussieht. Kann man seine Kinder überhaupt noch mit gutem Gewissen auf eine Schule schicken?

DM: … “Ich denke, sie haben ein Problem mit der Autorität im Klassenzimmer und deshalb griffen sie zu dieser Maßnahme. Können Sechs bis Siebenjährige wirklich so schwer zu bewältigen sein? Es ist kontrollierend.“...

Ich: Nein, es ist totalitär.

DM: … Eine andere Mutter mit älteren Kinder in der Schule sagte: „Sie mischen die Klassen jedes Jahr neu. Manchmal war es eine Katastrophe für uns und manchmal eine positive Überraschung.“

Ich: Diese Erfahrung können die DDR geschädigten unter den Lesern sicherlich am besten nachvollziehen. War es beim Schlangestehen damals doch sicherlich ähnlich: Manchmal gabs Rüben und manchmal eine Banane.

DM: … „Zum Spielen gibt es ein Bändersystem für Aktivitäten, so dass die Kinder sich beeilen müssen bei der Vergabe - wenn man erst einmal in einer Zone ist, dann kann man nicht tauschen - ein bisschen wie in einem Gefängnis.“ ...

Ich: Man bin ich gut, sogar der Begriff Zone fällt! (Lese den Artikel mit dem Kommentieren das erste Mal.) Die Kinder scheinen tatsächlich eine kleine DDR Erfahrung aufgebrummt zu bekommen. Alle sitzen im selben Gefängnis, die schnellsten/ stärksten/ ruchlosesten/ korruptesten/ Parteimitglieder enden ganz vorne in der Schlange und stecken sich die gute Marmelade ein.

DM: … „Mein Kind ist verzweifelt und will unbedingt die Schulen zu wechseln. Sie dürfen auch kein Fußball spielen und nur in bestimmten Zonen laufen. Die Schule verkauft sich gut, aber es ist nicht so beliebt bei Eltern oder Kindern.“...

Ich: HAHAHAHA! Ochs und Esel in East(!) Yorkshire...

DM: … Schulleiterin Nikki Pidgeon meinte dazu, dass die Vermischung der Klassen jedes Jahr erfolgt, während das Sozialisationsverbot den Schülern dabei hilft, beim Lernen „gute Fortschritte“ zu erzielen.

Ich: Bei mir setzt die typische postmoderne Verwirrung ein. Alle reden sie vom Sozialisieren und sie alle wechseln die Definition aufs Geradewohl. Als Oberdefinition für „Sozialisation“ schlage ich daher vor: „Wenn das Kind vom Smartphone hochschaut“. Das dürfte bei allen Fällen passen.

DM: … Sie sagte: „Bei Welton bilden wir jedes Jahr neue Klassen, seit wir vor acht Jahren zwei Klassen in einem Jahrgang hatten.“…

Ich: Das deutet hin auf die übliche Kinderschwemme unter Migranten, von denen die eine Hälfte der Eltern damit versucht, sich eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis zu ergattern und die andere Hälfte am Scharia-in-25-Jahren-Plan arbeitet. Der Blick auf die demografische Entwicklung des Ortes bestätigt die erste Hälfte des Verdachts: Es gibt eine Kinderschwemme mit 25% Anteil unter 18-jährigen (normal wären circa 20%) und 10% der Einwohner haben keinen Pass, sprich sind ohne Staatsangehörigkeit. Dafür kaum Moslems mit <1%.

DM: … „Die Eltern erzählen der Schule, dass die Beziehungen der Kinder untereinander eines der Dinge sind, die sie an der Schule beeindrucken.“…

Ich: Positiv oder negativ? Framing, Baby!

DM: ...“Die derzeitigen Klassenlehrer teilen dann immer zwei neuen Klassen ein, die ein Gleichgewicht zwischen Fähigkeiten und Geschlecht bilden. Sie arbeiten fleißig daran, dass alle Kinder in ihren neuen Klassen Freunde haben.“…

Ich: Meine Zehnnägel lösen sich vom Nagelbett. Da sind offenbar soziale Feinmechaniker am Werk.

DM: … „Wir sind zwar sehr daran interessiert, dass die Kinder Freundschaften schließen, aber es wird davon abgeraten, sich im Klassenzimmer zu treffen, um sicherzustellen, dass ihr Unterricht alle Kinder, die als Team arbeiten, einbezieht, unabhängig von ihrer externen Freundschaftsgruppe.“…

Ich: Der Geruchssinn für Neusprech springt an: Wir wollen A, dann aber wollen wir A in Wahrheit doch nicht, weil wir auch B wollen, was A zuwiderläuft und weil wir B mehr wollen als A konterkarieren wir A, wenngleich wir trotz der Präferenz für B auch A tolerieren müssen, weil wir es nicht eliminieren können.

DM: … „Jede Klasse folgt dem gleichen didaktischen Ziel, wonach die Kinder ermutigt werden sollen, besser zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass die Kinder ihre sozialen Fähigkeiten so einsetzen können, so dass sie einander beim Lernen helfen und gute Fortschritte machen.“...

Ich: Eine Runde Doppeldenk zum Grand Finale: Wir wollen, dass sich die Kinder beim Lernen gegenseitig helfen und daher stören wir sie beim Ausleben ihrer sozialen Fähigkeiten, weil soziale Fähigkeiten wichtig sind beim gemeinsamen Lernfortschritt.

DM: … Frau Pidgeon sagte, dass die Spielplatzregeln seit 10 Jahren in Kraft sind.

Ich: Zehn Jahrgänge kaputt gemacht. Glückwunsch, Frau Taube!