13. April 2019

„Junge Forscherin verantwortlich für erstes Foto von Schwarzem Loch“ war wieder einmal Fake News


Mainstream Medien heute: >80% Lüge (Bildquelle: Bildschirmfoto)

Alle berichten gerade über das erste Foto von einem schwarzen Loch. Im Zentrum der Meldungen steht dabei eine Frau, die hauptverantwortlich gewesen sei für diese Leistung. Sprich, es war kein alter, weißer und heterosexueller Mann und das ist das wichtigste überhaupt dieser Tage. Also das und dazu „Refugees Welcome“, der „Hitzetod“ und die Einführung „diverser“ Geschlechter. Wie sich nun aber herausstellt war der mainstream-mediale Jubel über die Frau am Teleskop leicht übertrieben und fällt eindeutig in die Kategorie der „Fake News“.


Frauen lächeln im Labor süß in die Kamera, während die Männer zum Südpol fliegen und die Apparatur aufbauen



Das Foto mit der Nachwuchsforscherin Katie Bouman war einfach zu gut, als dass es hätte ignoriert werden können. Jung, hübsch, weiblich und so süß – was für eine Steilvorlage für die links abgerichteten Mainstream Medien. Mit Bouman bekamen sie genau das, was sie brauchten und so wurde die junge Dame kurzerhand zur Verantwortlichen erklärt für die überaus beeindruckende Leistung.

Wie so oft in diesen Tagen hatte die Geschichte aber einen kleinen Haken. Ausgerechnet die inzwischen nicht mehr so zuverlässige New York Times berichtet nun, dass Bouman nur zufällig zum Kopf des hinter dem Foto stehenden Projekts erklärt wurde, während in Wahrheit andere – vor allem Männer – für das Zustandekommen der Leistung verantwortlich waren. Ohne Boumanns Leistung kleinreden zu wollen war sie „nur“ eine von dutzenden am Projekt beteiligten Postdoktorantin, saß also nicht im Chefzimmer am Schreibtisch, sondern eher im Großraumbüro.

In einer früheren Version des NY Times Artikels wurde auch darauf hingewiesen, dass Bouman zwar eindeutig am Projekt beteiligt war, allerdings wurde die von ihr entwickelte Technik am Ende nicht einmal für das Schießen des Fotos verwendet. Inzwischen hat die Autorin des Artikels dahingehend eine Korrektur vorgenommen und die entsprechende Passage heimlich gelöscht. Vermutlich hat es den Beitrag von Bouman ganz einfach zu stark relativiert - oder vielleicht hat sie den Teil auch nur deswegen entfernt, um dem unabhängigen Journalisten Tim Pool eine reinwürgen zu können, weil der sich in seinem Video zum Thema darauf bezieht:




Glaubt man einem Beitrag auf der Forumsplattfom Reddit, dann war Boumans Beitrag zum Projekt sogar nur gering und relativ nachrangig. In dem inzwischen von Reddit gelöschten Kommentar behauptete ein Nutzer jedenfalls, dass sie lediglich nebenher am Projekt arbeitete und magere 2.000 Programmierzeilen dazu beitrug, während ein männlicher Kollege stolze 850.000 Zeilen für das Projekt schrieb.

Ob die Information von einem Insider kam und der Wahrheit entspricht oder nicht kann nicht festgestellt werden. In ihrer Ehrlichkeit wies Bouman jedoch selbst schnell darauf hin, dass sie nur eine von vielen war, die am Projekt beteiligt waren.

Das aber ist den Mainstream Medien heute bekanntlich egal. Wozu zwei Minuten recherchieren, wenn das gute Gefühl die Wahrheit besser kennt und das Foto doch so süß ist. Da hüpft das Herz und werden Fünfe gerade, auch wenn das nicht gerade eine Einstellung ist, mit der man im Bereich der MINT Forschung weit kommen kann (also außerhalb der Bundesforschungsförderung).

Nicht nur mehrere weibliche Kollegen wurden in den Berichten unterschlagen, sondern auch der eigentliche Leiter des Projekts, einem Astronomen mit dem Namen Shep Doeleman. „Shep“, das ist kurz für Shepard, zu deutsch Schäfer und fällt in der klassischen Nomenklatur eindeutig in die männliche Schublade.

Das aber ist nicht alles, was an der Geschichte mit den Mädels auf der Überholspur der MINT Forschung windschief in der Gegend steht. Insgesamt waren über 200 Wissenschaftler beteiligt an dem Fotoprojekt, wobei nur ungefähr 40 Frauen waren. Es war also keineswegs eine Überfliegerin namens Bouman, die den Erfolg prominent in ihren Lebenslauf aufnehmen kann, sondern es war eine Gruppenleistung mit einem Frauenanteil von 25%, was ziemlich genau dem Durchschnitt der MINT Fächer entspricht.

Ein ganz besonderes Fitzelchen Ironie bietet der Artikel in der NY Times, als es um Dr. Feryal Özel geht, einer am Projekt beteiligten Professorin für Astrophysik. Ihre Gruppe war dabei für das Aufstellen der Teleskope am Südpol verantwortlich, da das Foto des Schwarzen Lochs nur von dort aus geschossen werden konnte. Und wer reiste dorthin, um die Apparaturen aufzustellen? Richtig, einer von Özels „männlichen Doktoranden“.

Wir hätten also Männer, die für den wohl sensibelsten Teil des Experiments in die unwirtliche Ödnis am Ende der Welt geschickt werden, während die Frauen zu Hause im Warmen auf das Ergebnis warten und am Ende die Lorbeeren einheimsen.

Wenn das keine Frauenpower ist – was dann?