15. Februar 2019

Das nächste real-existierende sozialistische Experiment ist gescheitert: Cafe Kette schließt letzte Filiale mit dem Prinzip Zahle-was-du-kannst

Margaret Thatcher hat immer für ihren Lunch bezahlt (Bildquelle)

Nachdem Finnland vor kurzem Land-unter melden musste bei der Bewertung des zwei Jahre dauernden Experiments mit einem bedingungslosen Grundeinkommen müssen Freunde des Kostenlosprinzips eine weitere herbe Schlappe erleiden. Die Cafe-Kette Panera Bread betrieb in den USA mehrere Filialen, die nach dem Prinzip „zahle, was du kannst“ funktionierten. Jeder Kunde konnte nach Belieben bestellen, musste aber keinen fixen Preis zahlen, sondern konnte sich auch für einen Nickel als Bezahlung den Bauch voll schlagen. Leider stellt sich nun heraus, dass manche eben nicht freiwillig mehr zahlen.



Nation‘s Restaurant News: Panera Bread schließt die letzte „zahle, was du kannst“ Filiale



DiePanera Bread Kette kündigte an, dass sie ihre in Bosten ansässige Filiale mit dem Namen Panera Care [Panera kümmert sich] schließen wird, da sich das Konzept nicht mehr länger lohnt.

Damit schließt in der kommenden Woche die letzte Filiale des Panera Cares Konzept, da das Unternehmen feststellen musste, dass das gemeinnützige Experiment sei „nicht mehr tragfähig“ sei.

Das Cafe in Boston wird seine Türen das letzte Mal am 15. Februar schließen.

Die in St. Louis ansässige Kette öffnete im Rahmen seines Panera Care Konzepts erstmals 2010 eine Filiale in Clayton. Dabei bekamen die Kunden eine Vorschlagsliste für eine angemessene Spende genannt, wobei mit dem Geld geringere Zahlungen von jenen Kunden ausgleichen werden sollten, die nicht in der Lage waren, sich den vorgeschlagenen Betrag zu leisten. Gleichzeitig sollte im Rahmen des Konzepts das Bewusstsein für Hungerprobleme in Amerika geschärft werden.

Im Verlauf der letzten neun Jahre entstanden in Chicago, Clayton, Portland und Dearborn insgesamt fünf Panera Cares Filialen. Die anstehende Schließungun in Boston markiert nun das offizielle Ende des spendenbasierten Experiments.

„Trotz unseres Engagements für dieses Konzept ist uns klar geworden, dass der weitere Betrieb des Boston Panera Cares Standortes nicht mehr möglich ist“, hieß es seitens Panera Bread in einer per E-Mail versandten Erklärung. „Wir arbeiten mit den derzeitigen von der Schließung betroffenen Mitarbeitern des Bäckerei-Cafés zusammen, um für sie andere Beschäftigungsmöglichkeiten bei Panera und Au Bon Pain zu finden.“

Auch andere kleinere Ketten und unabhängige Betreiber probierten vergleichbaree spendenbasierte Modelle aus, darunter das SAME-Café in Denver, das sich auf externe Spender, Spendenaktionen stützt und im Geschäft zahlende Kunden setzt, um im Geschäft zu bleiben.

Die Geschäftsleitung von Panera Bread hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Nach der Schließung der Panera Cares Standorte in Dearborn, Chicago und Portland wurde Panera im Jahr 2017 im Rahmen für 7,5 Milliarden Dollar an die JAB Holding Company verkauft.

Im November 2017 trat auch der Chef Ron Shaich zurück und wurde durch die ehemalige Panera-Präsidentin Blaine Hurst ersetzt. Auf Hursts Ernennung folgte ein Jahr später die Erweiterung der Vorstandsetage von Panera mit den Ernennungen von Karen Kelley und Anita Vanderveer zum SVP, Chief Restaurant Operations Officer und SVP, Chief People Officer zu Beginn dieses Jahres.

Panera Bread Co. verfügt derzeit über 2.300 Filialen in ganz Nordamerika. In allen muss bezahlt werden.

Bedenkt man, dass alle das gleiche bezahlt haben – nämlich nichts – könnte man durchaus zum Schluss kommen, dass alle Menschen nicht nur gleichberechtigt sein sollten, sondern sie tatsächlich auch alle gleich sind, also gleich geizig.