10. Oktober 2018

Klimawandel doch nicht so schlimm? Datum für Apokalypse wird immer weiter nach hinten geschoben


*CO2-Pilz (Bildquelle)


In den letzten Tagen gab es aufgrund des neuesten IPCC Berichts in den Medien wieder einigen Wind um das Thema Klimawandel. Umwandeln in Strom lässt sich der Wind zwar nicht, aber es reicht, um dem Volk mit den üblichen Horrorszenarien wieder etwas Angst einzuflößen. Im Spectator ging Ross Clark darauf ein und kam zu einem überaus beruhigenden Ergebnis. Laut den Klimaforschern haben wir für die Weltrettung immer mehr Zeit.


Apokalypsedatum um Apokalypsedatum verstreicht, ohne dass etwas passiert


Von heute aus betrachtet haben wir nach den neuesten Forschungsergebnissen noch genau 12 Jahre, in denen wir das Klima retten können und bevor uns die Klimakatastrophe droht. Ein Jahrzehnt klingt nicht nach viel Zeit. Zumal es sich bei der Aufgabe, das CO2 aus dem Wirtschaftskreislauf und aus der Atmosphäre herauszusaugen um eine globale Angelegenheit handelt, bei der wohl nur ein paar Nasen in den Dschnugelgebieten des Äquators nicht betroffen sind.

Trotzdem, so Clark, sind diese 12 Jahre eine extrem gute Nachricht. Denn die Zeitspanne hat sich verlängert. Früher einmal als wir noch alle jung und unschuldig waren, im Jahr 2007 um genau zu sein, da gab uns die internationale Gemeinde der Klimawissenschaftler gerade noch fünf Jahre Zeit bis zum Hitzetod. Also bis zum Jahr 2012. 

Noch vor Ablauf dieses alten Countdowns im Jahr 2011 aber stellte die Internationale Energie Agentur fest, dass wohl etwas falsch lief (oder gut, je nachdem) und wir ab da noch fünf Jahre Zeit hätten für die komplette Umwälzung der modernen Lebens- und Wirtschaftsinfrastruktur. Dieses zweite Ablaufdatum für klimatische Wohlfühltemperaturen ist nun sieben Jahre her, wir sind also schon zwei Jahre über der Zeit, und doch sind wir noch immer da und können unseren Urlaub in den Niederlanden oder auf Tuvalu verbringen.

Allerdings, so stellte sich zwischenzeitlich heraus, schlich sich auch bei der Rechnung der IEA ein Fehler in die Prognoserechnung ein, wie die UN Verantwortliche für den Klimawandel Christiana Figueres letztes Jahr feststellte. Drei Jahre ab letztem Jahr seien es in Wahrheit. Also bis 2020 und dann ist Ende Klimagelände.

Jetzt allerdings, nur ein Jahr nach der Verkündung unser aller Endes durch die UN sind es plötzlich wieder 12 Jahre, die wir Zeit haben sollen für das Herumreißen des Ruders. 

Ich kann dazu nur spekulieren, aber vielleicht waren ja alle drei der genannten Altprognosen korrekt. Nur eben nicht in ausschließender Weise, sondern kumulativ. Also fünf plus fünf plus drei. Vom letzten Jahr aus gerechnet kommen wir dann genau an den Punkt für das Ende, das nun auch der IPCC Bericht postuliert.

Das leicht unintuitive für das Nachvollziehen dieser Apokalypsedaten ist, dass sich seit dem Jahr 2007 nicht allzu viel getan hat im Bereich der CO2 Einsparungen. Immerhin sind seitdem 22 Jahre vergangen. In dieser Zeit kamen circa 500 Millionen Methan furzende Menschen hinzu, und China, Indien und andere Schwellenländer haben in der Zeit auch ihren CO2-lastigen Kraftwerkspark massiv erweitert. 

Nicht einmal das Energiewendewunder-deutsch-land Nummer Eins konnte seine Emissionen senken. Im Gegenteil, trotz dem milliardenteuren EEG sank der Ausstoß des Klimagiftgases seit 2007 hierzulande gerade einmal im homöopathischen Bereich.

Global betrachtet stiegen die CO2 Emissionen in dem Zeitraum sogar im zweistelligen Prozentbereich an, also ziemlich deutlich. Doch dem Klima machte all das irgendwie nichts aus. Während wir uns weiterhin an den üblichen Temperaturen erfreuen können schien das Weltwetter lediglich Schaden an den Modellannahmen in den Forschungsinstituten anzurichten.

Erst fünf Jahre, dann nochmal fünf, dann schnell noch drei Jahre eingeworfen und nun eben gleich zwölf obendrauf. Also ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber der Wissenschaftler in mir sieht hier eine extrapolierbare Zahlenreihe. Wohin diese Extrapolation der Apokalypse zeigt, das dürfen Sie sich selbst ausrechnen.