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Holla, die Waldfee!
Hadmut Danisch brachte mich gerade auf eine Idee. Er
freute sich (oder erschrak?) darüber, dass er im letzten Monat
einer der wichtigsten Leserlieferanten für die Frankfurter Rundschau
war, zumindest sagt das Similarweb,
laut denen knapp über 22 Prozent der geklickten Direktlinks dorthin von
Danischs Blog aus kamen. Das ist massiv, vor allem für einen so
bekannten Namen wie die FR. Ich habe mir daraufhin mal die
Zugriffsstatistiken zu den großen Mainstreamanbietern angesehen und
es mag erstaunen, aber diese bekommen einen nicht zu verachtenden Teil
ihrer Linkzugriffe aus dem alternativen Spektrum. Daher mein
Vorschlag: Graben wir denen doch einfach das Wasser ab!
Similarweb und die Zugriffsstatistiken in der Perspektive
Die von mir weiter
unten aufbereiteten Zahlen muss man mit leichter Vorsicht genießen.
Nicht nur weil Similarweb zwar gut ist, aber bei weitem nicht
perfekt, da beispielsweise im Fall meines Blogs die internen
Statistiken um ungefähr 15 Prozent von deren Zahlen abweichen.
Sondern auch, weil nicht jeder Medienkonsument über Links von Drittseiten zum Ziel gelangt. Wenn also die FR ein Fünftel ihrer
Direktlinkzugriffe von Danischs Blog bekommt, dann mag das selbst
zwar in etwa stimmen, aber die Zahl hat nichts mit den Gesamtzugriffen auf
die Seite zu tun, da die meisten Leser direkt auf die Seite
zugreifen.
Trotzdem ist es eine
überaus bedeutende Sache, wenn einzelne Linklieferanten eine so
herausragende Bedeutung für eine Seite haben. Facebook ist (auch in
meinem Fall) das bekannteste Beispiel für einen Linkaggregator, also
einen Dienst, der extrem viele Klicks generiert. Das ist auch der
Grund, weshalb das Soziale Netzwerk so wertvoll ist. Es liefert
anderen Seiten zuverlässig haufenweise Kundschaft, mit der sie dann
ihr Geld verdienen.
Es gibt dazu auch
andere wichtige Linkaggregatoren. Im Alternativen Bereich etwa ist
Hardgeld.com ein bedeutender
Spieler und auch Politiversagen.net
und der Kopp-Report sind ziemlich groß.
Im Vergleich zu Facebook aber bleiben sie Nischenanbieter. Ausgehend von
meinem Blog und den Relationen der Zugriffsquellen nach zu urteilen
schätze ich, dass Facebook in der Regel für etwa drei Viertel aller
Zugriffe verantwortlich ist, also für das Gros, aber bei weitem
nicht für alle.
Während Facebook
allerdings bekanntlich unerreichbar ist – also es sei denn man
heißt Kahane und ist Stasi – so sind alternative Seiten wie Hadmut
Danischs Blog oder andere Seiten des alternativen Spektrums überaus
gut zu erreichen und möglicherweise für einen kleinen Boykott zu
gewinnen. Immerhin sind sie alternativ, weil sie die Lügen und
Propaganda des Mainstreams verabscheuen und daher eine eigene
Alternative schufen.
Die Motivation,
den großen Mainstream Medien im Internet einen Knüppel zwischen die
Beine zu werfen ist also vorhanden. Die Frage nun ist: Wer muss werfen und
wie schmerzhaft wäre es?
Die Linklieferanten der 13 größten deutschen Mainstream Medien im Internet
Neben
den 13
größten deutschen Seiten, die sich an
dieser Liste bei Statista orientiert (ohne Upday
und die Funke
Mediengruppe), habe ich auch die Zahlen der
meines Wissens fünf
größten österreichischen Onlinenachrichtenseiten aufbereitet.
Berücksichtigt
in der Tabelle werden die
wichtigsten
Linklieferanten aus der
alternativen Medienszene aus dem Monat September.
Das heißt, verlinkende
Mainstream Medien, RSS
Dienste
und sonstige
Drittseiten bleiben außen
vor wie auch das längerfristige Bild der Lage. Eine Ausnahme bei den Drittseiten bildet Wikipedia, das ich hinzunehme, da die Seite offenbar eine wichtige und
beleuchtenswerte Rolle
spielt beim Weiterleiten von Kundschaft an einige
große Spieler unter den Mainstream Angeboten.
*aus Österreich ** ohne Wikipedia und Politikversagen |
Man sieht, die Prozentanteile an den Zugriffen sind insgesamt relativ niedrig. Punktuell allerdings sind ein paar ziemlich dicke Brocken dabei. Leider kann ich Politikversagen nicht beurteilen, da mir die Seite bislang nicht bekannt war, aber das scheint ein reiner Linkaggregator zu sein.
Bei den übrigen
finden sich einige Kandidaten, bei denen die Betreiber sich fragen
sollten, warum sie sich erst von denen beschimpfen lassen, nur um
ihnen dann die Kundschaft hinzuschicken. Jedes Prozent, das
beispielsweise von Pi-News aus in Richtung Bild, Welt, FAZ und Merkur
geht, lässt sich nach Abzug aller Unsicherheiten sicherlich mit
zehntausend Klicks übersetzen. Das ist ein nicht zu verachtender
Hebel.
Noch stärker ist
punktuell der Einfluss des Kopp-Verlages auf den Focus. Ich frage
mich, wann hat der Focus jemals etwas positives über den Kopp-Verlag
geschrieben? Eine kurze Suche ergibt, dass auf der Seite des Focus
jenseits der Leserkommentare, in denen der Verlag einige Male erwähnt
wird, genau
ein Artikel zum Kopp-Verlag erschien. Daraus der erste Satz:
„In Hugendubel-Filialen werden Bücher des umstrittenen Kopp-Verlags verkauft..“
Man zieht also die
Lefzen hoch beim Stichwort, weil „umstritten“. Die Frage ist:
Warum goutiert der Kopp-Verlag so einen Umgang mit
zahlreichen Verlinkungen dorthin? Noch
schlimmer sind meines Erachtens nur die fünf Prozent in
Richtung von Zeit Online. Ich
frage mich ehrlich was Kopp Leser dort sollen.
Neben
Politikversagen hat nur noch Hartgeld mehr Macht über die Kundschaft
des Mainstreams. Vor allem die österreichischen Seiten leben schon
fast vom kaisertreuen Mann fürs Gold. Der ein oder andere Anbieter
würde dann wohl auch ein paar Budgetprobleme bekommen, falls sich
Hartgeld zu einem Boykott entschließen sollte.
Mit
Ausnahme der FAZ und des Focus dürfte ein Boykott der
den deutschen Seiten verhältnismäßig
wenig ausmachen. Aber wie heißt es so schön: Der stete Tropfen
höhlt den Stein. Man muss es einfach so sehen, jedes Prozent weniger
Zugriffe entspricht einer Lüge weniger.
Wäre das
nicht ein Boykott wert? Zumindest einmal für eine Woche?
PS: Das Setzen von Links zur Archive.org als Möglichkeit für einen Boykott des Mainstreams ohne auf deren Inhalte verzichten zu müssen, ist gar nicht so schwer. Man muss leglih die originale URL zum Artikel in die dortige Suchmaske eingeben und bekommt dann den Archivlink zum Artikel geliefert, wenn dieser bereits archiviert wurde.
PS: Das Setzen von Links zur Archive.org als Möglichkeit für einen Boykott des Mainstreams ohne auf deren Inhalte verzichten zu müssen, ist gar nicht so schwer. Man muss leglih die originale URL zum Artikel in die dortige Suchmaske eingeben und bekommt dann den Archivlink zum Artikel geliefert, wenn dieser bereits archiviert wurde.