Hans-Georg Maaßen (Bildquelle; dezent collagiert) |
In der Frage um
die Hetzjagden in Chemnitz waren sich Mainstream und Politik bis hoch
zur Kanzlerin schnell einig. Ohne Beweise stehen sie noch immer dazu,
dass in Chemnitz Ausländer gejagt wurden, nachdem es zu einem Mord
durch einen Migranten kam. Eine erfreuliche, aber etwas überraschende
Ausnahme bildet der Leiter des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen,
der dem ganzen öffentlich widersprach und sogar die Vermutung
äußerte, dass es sich bei den Hetzjagdvorwürfen um ein
Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Mord handelte. Das ganze passt
mir irgendwie nicht so recht ins Bild. Hier die Gründe dafür.
Maaßen sieht aus, riecht, fühlt sich an und ist sehr wahrscheinlich ein Arschkriecher
Hohe Beamtenstellen
werden selten an Personen ohne politischen Einschlag vergeben.
Eigentlich sollte ich nie schreiben, aber man weiß ja nie,
vielleicht hat es schon einmal einer ohne ein insgeheimes Parteibuch
geschafft. Verfassungsschutzpräsident Maaßen macht auf mich auch
nicht den Eindruck eines fähigen charismatischen Behördenleiters,
den man „trotz“ seiner Kanten ab und an eine Beförderung gönnt
wie beispielsweise im Fall von Thilo Sarrazin. Maaßen scheint
charakterlichen eher dem Beamtendurchschnitt zu entsprechen, über
den schon genügend gesagt wurde. Kopf runter, anpassen und machen
was gesagt wird, aber bitte bloß nicht auffallen.
Insbesondere im
Hinblick auf Merkels Personalpolitik, die regelmäßig damit endet,
dass ein fähiger Querkopf das Weite sucht und ersetzt wird durch
einen unfähigen, aber ungefährlichen Speichellecker scheint Maaßen
nicht gerade jemand zu sein, der prädestiniert ist für einen
Ausfallschritt, wie er ihn in der Angelegenheit rund um den Mordfall
in Chemnitz vollzog.
Der eigenen
Amtsherrin in einer solchen Angelegenheit öffentlich zu
widersprechen, und dazu sich den Furor der gesamten veröffentlichten
Meinung zuzulegen, das macht man nicht, wenn man es nicht gewohnt ist
und über ein robustes Rückgrat verfügt.
Maaßen hätte seine Meinung schon viel früher äußern können
Natürlich kann ich
mich täuschen, aber Maaßen steht nun seit sechs Jahren an der
Spitze des VS und es gab in der Zeit einige inlandsgeheimdienstlich
gelagerte Angelegenheiten, die in der Öffentlichkeit hohe Wellen
schlugen. Nie aber hörte man dazu etwas von Maaßen, das gegen den
Strom. Beispiele wären:
- Die im Migrantenstrom in Battalionsstärke eingesickerten Terroristen – eine noch immer verleugnete Tatsache, die mit einem „Rassist“ quittiert wird.
- Der aktuelle Fall einer Jesidin, die in Schwäbisch Gmünd auf ihren Sklavenhalter traf – was wurde eigentlich daraus?
- Der weihnachtliche Terroranschlag in Berlin – der Täter war dem VS mehr als nur bekannt und hätte schon lange aus dem Verkehr gezogen gehört.
- Die Ausschreitungen und Anschläge der Antifa im ganzen Land – unter anderem gegen die AfD und zu oft indirekt finanziert durch den Staat.
- Das Hochbauschen des Rechtsextremismus bei fast kompletter Ignoranz linksextremer und islamistischer Umtriebe – die Relation zwischen der Zahl an Extremisten, ihrer Gefährlichkeit und den Mitteln gegen sie ist völlig aus dem Gleichgewicht.
Maaßen als oberster
Mann im VS hätte zu all dem eine vom öffentlichen Narrativ
abweichende Meinung äußern können. Gründe dafür gäbe es in
jedem der Fälle mehr als genug. Ich denke daher nicht, dass die
Angelegenheit in Chemnitz das „Fass“ zum überlaufen brachte in
Maaßens Oberstübchen.
Ich behaupte:
Würde er es wirklich so meinen, dann hätte er sich auch zu den fünf
genannten Punkten öffentlich geäußert. Es muss daher einen anderen
Grund geben, warum sich Maaßen ausgerechnet jetzt wissentlich in das
Messer wirft.
In drei Wochen ist Landtagswahl in Bayern und die CSU spielt den dicken Mann in Berlin
Als integrer
Spitzenbeamter mit eigener Meinung hätte sich Maaßen schon viel
früher kritisch zu Wort gemeldet. Als treu ergebener Speichellecker
würde es Maaßen dagegen nie wagen, seine Chefin so sehr in die
Bredullie zu bringen. Es sei denn, es hilft ihr und ich denke, ich
kann zeigen, dass ihr seine im Zusammenhang mit Chemnitz geäußerte
Meinung hilft.
Merkel steht meines
Erachtens besser da als es in vielen Alternativmedien und auch im
Marinstream dargestellt wird. Aktuell soll ja Volker Kauder ein
Zeichen für Merkels Schwäche sein, aber ich halte das nicht
wirklich für eine. Merkel ist bekannt dafür, dass sie Abgänge von
Vertrauten und Einflusspersonen kompensieren kann (Beispiele:
Guttenberg, Schawan). Aber sie steht wie ich meine in anderer
Hinsicht unter Druck.
In
einem anderen Artikel bin ich kürzlich auf die Machtambitionen
der CSU Netzwerke eingegangen, die ganz hoch hinaus wollen und immer
mehr drücken. In der EU sind gleich zwei Strippenzieher mit
Münchener Stallgeruch auf dem Weg ganz nach oben und im Bund ist die
CSU zwar ein Wurmvorsatz, allerdings einer, der bei Bedarf
unangenehme Blähungen verursachen kann und daher als
Schlüsselelement in Merkels Bundesregierung bei weitem mehr Macht
hat als der Rest.
Ich kann mir gut
vorstellen, dass Merkels Machtzirkel das nicht so großartig finden.
Eine deutsche Vormacht in Brüssel – ja; die CSU als Teil der
Bundesregierung – ebenfalls ja; und natürlich eine CSU in Bayern
an der Macht – ja klar.
Aber nicht gleich
so viel Macht bitte. Zu viel davon schadet Merkel und ihrer Strategie
des Weichkochens aller politischer und gesellschaftlicher Belange.
Daher ist es aus
Merkels Perspektive es das beste, wenn die CSU in Bayern einen
kleinen Dämpfer bekommt bei der anstehenden Landtagswahl, damit die
Restbestände konservativen Denkens in der CSU in Berlin nicht mehr
so laut auftrumpfen können. Da
es gleichzeitig quasi unmöglich ist, die CSU in Bayern per Wahl von
der Macht zu drängen – ein Katastrophenergebnis wäre alles
unter 40%, für alle anderen ein Traumergebnis – besteht nur ein
geringes Risiko, wenn man ihr über die Bande im Vorfeld der Wahlen
etwas zusetzt und ein paar alte Stammwähler aus Protest zur AfD
treibt.
Denn wem, wenn nicht
der CSU schaden das Chaos und die Lügen in der Chemnitz Sache?
Mittel- bis langfristig wird Chemnitz im Nachrichtengewitter genauso
untergehen wie die erste Griechenlandrettung, der erste Mordfall
durch einen Migranten und den ersten islamischen Terroranschlag in
Deutschland. Das alles war nach spätestens vier Wochen wieder
vergessen und so wird es auch mit Chemnitz sein. Das einzige, was in
der Zeit passieren wird ist eben die Wahl in Bayern. Mehr als 5% wird
es die Partei sehr wahrscheinlich nicht kosten.
Maaßen muss dabei noch nicht einmal von Merkel persönlich
instruiert worden sein oder wissen, dass er damit der CSU schaden
soll. Maaßen, so kann ich mir vorstellen, ist einfach nur ein
weiterer nützlicher Idiot im großen Spiel um die Macht.
Es ist
unwahrscheinlich, dass man hinter den Kulissen nicht über die
Legitimität der Ereignisse im Land spricht und manchmal kontroverse
Ansichten geäußert werden. Meistens aber - das wissen alle - ist es
klüger, nach außen seinen Mund zu halten. Niemand weiß das besser
als Karrierebeamte in Merkeldeutschland.
Vielleicht war es in
diesem Fall jemand aus seinem Stab, ein wichtiger Politiker in der
CDU, oder eine Einflussperson aus Sachsen die ihm sagte „nee, da
musste jetzt mal was sagen, da war doch nichts“. Und so atmete der
fleißige und linientreue Beamte Maaßen einmal tief durch, trat vor
die Mikrophone und stach unwissentlich mit einem kleinen Verbaldolch
in die Lende der CSU.
Fast wie ein Migrant.