23. August 2018

Genderanatomie heute: „Vagina“ heißt jetzt „Vorderloch“

Alles für die Freaks! (Bildquelle)


Bei der öffentlich zelebrierten Geschlechtergerechtigkeit handelt es sich um eine Art Tulpenmanie, bei der immer buntere und exquisitere Forderungen aufgestellt werden und der Preis in Form von Übergriffen auf die gesellschaftliche Norm grundlos unaufhörlich ansteigt. Die neueste Gendertulpe präsentiert nun der Online Gesundheitsdienst Healthline, der immerhin zu den 500 größten Internetseiten der Welt zählt und beschloss, im Namen der Genderinklusivität sämtliche Sexualorgane geschlechtsneutral umzubenennen.



Aus der „Vagina“ wird das „Vorderloch“ und der Penis wird zum „Teil“



Healthline wird monatlich imposante 100 Millionen Mal aufgerufen und so bekam sicherlich auch der Artikel mit dem Titel „LGBTQIA Safe Sex Guide“ („LGBTQIA Ratgeber für sicheren Sex“) eine ordentliche Portion Aufmerksamkeit unter der vermutlich überwiegend weiblichen Kundschaft des Portals.

Neben dem jenseits von grenzwertigen Inhalt sei darauf hingewiesen, dass trotz aller Bemühungen zur Gendergerechtigkeit im Titel mit gleich 7 Buchstaben für irgendwelche psychiatrisch relevante Persönlichkeitsstörungen noch immer mindestens drei weitere Buchstaben fehlen, darunter ein „+“, wie der Journalist Tim Pool in einem Video dazu meint. Aus der Perspektive ihres eigenen Genderweltbildes beginnt die Nummer also schon einmal mit einer diskriminierenden Aussage. Kein gutes Omen.

Der von der Sozialarbeiterin mit Doktorgrad Janet Brito geschriebene Artikel stellt sich Aufgabe „dass der Sexratgeber inklusiver wird gegenüber LGBTQIA und nicht-binären Personen“. Daher wird die „Vagina“ nicht mehr als solche bezeichnet, sondern erhält die phantasievolle Umschreibung „Vorderloch“ (engl. „Front Hole“). Der Grund dafür liegt darin, dass hinter einigen dieser "LGBTQIA" Buchstabenkombo Personen stecken, die gerne eine Vagina - Pardon - ein Vorderloch hätten, dort allerdings etwas anderes baumelt. Zur Rücksichtname auf deren Befindlichkeiten ist es eben nur noch ein unspezifisches Loch, über das da gesprochen wird.

Stünde der Artikel in Kontakt mit der Biologie der Realität, dann hätte der Artikel hier ein Problem. Streng genommen haben biologische Frauen nämlich nicht ein Vorderloch, sondern gleich zwei (mit dem Bauchnabel sind es sogar drei). Allerdings hat Frau Brito im Unterschied zu ihren Kolleg*inn*x*en kein Medizinstudium absolviert, sondern sich an der Fakultät für poststrukturelles Sozialgedöns herumgetrieben. Dort hat man so etwas wie Tatsachen vor längerem schon überwunden.

Nicht anders verhält es sich bei anderen Begriffen, wie etwa Penis, Vulva, Busen oder dem Enddarmausgang. Während letzterer logischerweise das „Hinterloch“ bildet, so fällt der Rest in den Topf für Sonstiges und wird durchgehend mit „Teilen“ (engl. „parts“) umschrieben, wenn es um den gendergerechten Geschlechtsakt geht. Denn der Penis „ist ein exklusives männliches Geschlechtsorgan und die Vulva ein exklusiv weibliches. Wenn wir stattdessen also ‚Teile‘ sagen wenn wir über Genitalien sprechen und anatomische Begriffe ohne eine Geschlechtszuweisung verwenden, dann sind wir viel besser dazu in der Lage, sicheren Sex offen in einer Weise anzusprechen, dass klar wird was gemeint ist, und alles inklusiv wird,“ so der Artikel.

Für die einen mag das klingen wie neomarxistischer Neusprech. Für alle anderen aber, die beim intimgendern gerne mitraten macht es die Sache nur noch spannender.



Nicht das Sexualverhalten ist schuld, die Bezeichnungen sind es


Die all dem Neusprech des Ratgebers zugrundeliegende Problematik ist dabei eine überaus relevante. Buchstabenkürzelsexuelle nämlich verfügen bei Geschlechtskrankheiten wie HIV oder Hepatitis nach wie vor über eine sehr viel höhere Ansteckungsrate als sogenannte "heteronormative Monogamisten". Das aber liegt laut Frau Brito nicht am unterschiedlichen Sexualverhalten, das im Fall der Spezialsexuellen sehr viel öfters einhergeht mit ungeschütztem Sex mit Unbekannten, Orgien und Drogenkonsum mit Spritzen, als bei klassisch sexuellen. Denn eine solche Annahme wäre rassistisch und diskriminierend und muss daher falsch sein.

Die Erklärung dafür liegt vielmehr darin, dass LGBTQIA Personen bei Aufklärungskampagnen bislang einfach außen vor gelassen wurden. Man hat sich konzentriert auf Männer und Frauen, die in heterosexueller Manier miteinander intim werden - und offenkundig erzielten die Programme zur Prävention von Sexualkrankheiten bei diesen einen großen Erfolg. Sie stecken sich kaum mit Sexualkrankheiten an und verbreiten auch nur selten welche.

Für die promovierte Frau im Dienste der öffentlichen Gesundheit ist die Diagnose daher klar: Nicht die Betroffenen sind schuld, da die Aufklärungsprogramme ja nachweislich wirken. Bislang wurden lediglich bestimmte Personengruppen auf sprachlicher Ebene ausgeschlossen, die sich folglich nicht angesprochen fühlten und eben weitermachten als sei das alles nicht ihr Problem. Die Folge: Krankheiten in deren Milieu wurden zur Tagesordnung.

Und so macht es im Weltbild von Frau Brito sehr viel Sinn, die Vulva zum Teil zu erklären und die Vagina zum Vorderloch, damit sich auch bloß jeder angesprochen fühlt. Problem gelöst.

Sie, als wahrscheinlich zu den geschätzt 99% der bislang schon adressierten Personen gehörend, sind also gewarnt. Nicht dass Sie sich am Ende wegen der Neubezeichnungen nicht mehr angesprochen fühlen und Sie deswegen damit beginnen mit ihrem Teil Sexualkrankheiten zu übertragen. Alternativ können Sie natürlich auch aufs onanieren umsteigen. Das ist sowieso billiger.

Vorderlader Ende.