Im Angesicht der Unruhen und Ausschreitungen läuft in den USA gerade die Gerüchteküche heiß. Zahlreiche Videos, Erlebnisberichte und Hintergrundinformationen schwirren durch die Sozialen Medien, von denen die wenigsten bestätigt werden können und daher mit Vorsicht genossen werden sollten. Darunter fällt auch eine Serie von Twitterbotschaften der Epoch Times Journalistin Anna Khait, in denen sie behauptet, über Insider Informationen zur Antifa in Portland im Westküstenbundesstaat Oregon zu verfügen.
Portland, das Auge des antifaschistischen Orkans
Bei Portland handelt
es sich um eines der Zentren des amerikanischen Linksextremismus, wo
sich die Antifa in ihrer Gewaltbereitschaft frei ausleben kann. So
kam es beispielsweise schon dazu, dass die Antifa in
„antirassistischer“ Weise und vor den Augen der eigentlichen
Polizei den
Verkehr regeln durfte, es kam auch schon zu gewalttätigen
Übergriffen am helllichten Tage gegen
Jouranlisten wie Andy Ngo und auch alte Menschen bleiben in
Portland nicht
verschont vom antifaschistischen Gewaltaktivismus. In Portland,
das lässt sich ohne Übertreibung sagen, genießt die Antifa von
lokalpolitischer Seite her einen Status, den man eindeutig als über den Regeln
stehend bezeichnen kann.
Khait schrieb in
mehreren Tweets das folgende über die Antifa in Portland: „Die Antifa
besteht als Gruppe aus HOCHGRADIG organisierten weißen, radikalen
Kommunisten. Ein Freund von mir infiltrierte sie in Portland für ein
ganzes Jahr (er hat alles auf Video). Er war überrascht davon, wie
rassistisch sie sind! Die Schwarzen sind ihnen völlig egal. Sie
hassen Amerika und wollen eine Revolution durchführen. Das tragische
daran (was mein Freund als Mitglied der Antifa herausfand) ist, dass
viele ihrer Mitglieder ohne Vaterfigur aufwuchsen. Sie sind extrem
rassistisch und wollen zumindest in Portland neue Mitglieder erst gar
nicht rekrutieren, es sei denn sie sind weiß.“
Das sind schwere
Vorwürfe und natürlich steht die Beweisführung mit der Vorlage der
Videoaufnahmen noch aus. Was für die Aussage der Journalistin
spricht ist, dass sie für die Epoch Times arbeitet, einer Zeitung
mit Ambitionen, die ein derartiges Falschgerücht mit Sicherheit
sanktionieren würde.
Sind Linksextreme rechtsextrem oder geben sich Rechtsextreme linksextrem?
Sollten ihre
Aussagen stimmen, dann hätte das außerordentliche Konsequenzen. Die
Bewegung verlöre auf Anhieb jeglichen Rest an Sympathien, wobei die
Öffentlichkeit vermutlich dazu überginge, die Antifa als
rechtsextrem einzuordnen. Von ideologisch linker Seite ist bekannt,
dass - neben der Behauptung, es
gäbe „die“ Antifa gar nicht - bereits jetzt stete Versuche
unternommen werden, sämtliches aus zentristischer Sicht
kritikwürdige
Fehlverhalten rechtsextremen Agitatoren (oder gar Präsident
Trump) in die Schuhe zu schieben.
Bei einigen Rezipienten würde dieser Übertragungsversuch der Schuld sicherlich funktionieren, da er bequem ist. Es bliebe aber wahrscheinlich weitgehend beschränkt auf geschlossen ideologische Kreise, sollten nicht auch tatsächliche Querverbindungen zwischen Agitatoren der Antifa und rechtsextremen Gruppen gefunden werden.
Bei einigen Rezipienten würde dieser Übertragungsversuch der Schuld sicherlich funktionieren, da er bequem ist. Es bliebe aber wahrscheinlich weitgehend beschränkt auf geschlossen ideologische Kreise, sollten nicht auch tatsächliche Querverbindungen zwischen Agitatoren der Antifa und rechtsextremen Gruppen gefunden werden.
Die allgemeine Öffentlichkeit dagegen würde sich die aktuell schon ansammelnden Indizien zur weiteren Beurteilung der Antifa heranziehen und zum Schluss kommen, dass sich die Bewegung sich linksextrem gibt und auch deren Mitglieder selbst denken, sie seien es, dass es sich bei ihnen in Wirklichkeit aber um Rassisten handelt, die völlig den Faden verloren haben.
Die Bewegung wäre in der Öffentlichkeit – in jener Nordamerikas jedenfalls – sehr wahrscheinlich in kürzester Zeit genauso verbrämt, wie es der KuKluxKlan ist. Politisch linke Zeitgenossen mit öffentlicher Wirkung könnten es in dem Fall kaum noch weiterhin wagen, sich als „antifa“ zu geben im Sinne von „antifaschistisch“, wie es aktuell der Fall ist.
Die Abschaffung der positiven Vaterfigur
Auch im Hinblick auf
die größere Einordnung könnte sich die Bewahrheitung von Khaits
Behauptungen desaströs auf das linke Weltbild und dessen
Deutungshoheit auswirken. Denn immerhin gehört es zum kulturlinken
Einmaleins, die
Kernfamilie abschaffen zu wollen. Dies geschah politisch über
den Hebel der gesetzlichen Lockerungen für Scheidungen, der medialen
Verächtlichmachung traditioneller Familienwerte, dem Propagieren der
Gleichheit aller privaten Lebensformen vor dem Gesetz und einiger
weiterer Erosionstropfen, wie etwa die Herausstellung sogenannter
„LBGT+“ Lebensstile.
Sollte der
gefährliche Teil der Antifa tatsächlich aus vernachlässigten
jungen Männern bestehen, die ursächlich von der linken
Gesellschaftspolitik so weit zerrieben worden sind, dass sie sich -
entgegen des Vorurteils - nicht zu rechtsextremen Terroristen
entwickelt haben, sondern sich der linken Revolution anschlossen,
dann wäre mit den Unruhen und dem allgemeinen Schaden daraus ein
weiterer harter Beweis erbracht für die Untauglichkeit des
linksliberalen Gesellschaftsmodells zeitgenössischer Art.
Ideologieneutrale Gewalt als Gesinnung
Besonders verstörend
dabei ist auch der blanke Widerspruch zwischen der behaupteten
Ideologie und der gelebten Gesinnung. Bei derartigen Widersprüchen
wie der heimlich rassistischen Haltung als Ordnungsprinzip einer
antirassistischen Bewegung, kann eigentlich nur heißen kann, dass im
Kleid der Antifa in Wirklichkeit nur Gewalt und Chaos gelebt werden
wollen.
Der wirkliche Grund,
weshalb sich die jungen Männer der Antifa anschlossen, wäre in
diesem Fall die banale Tatsache, dass die Verübung von Gewalttaten
und das Verbreiten von Chaos, Angst und Schrecken am linken Ende des
Spektrums aktuell mehr „Spaß“ macht als am rechten (oder in der
religiösen Nische), da sie sich ansonsten dem jeweiligen anderen
Gewaltextremismus anschließen würden.
Diese Perspektive
eröffnet noch eine weitere Ebene in Khaits Äußerungen - und zwar
eine überaus verstörende hinsichtlich dessen, was noch folgen
könnte, sollte sich die Situation nicht wieder von selbst auflösen.
Der Grund dafür besteht darin, dass es für eine derartige
Gewaltorientierung bei der Ideologiewahl eine Entsprechung aus der
Weimarer Republik gibt. Es ist nämlich genau das, was aus der
ursprünglichen Antifa ab den späten 1920er Jahre wurde, die über
den Verlauf von mehreren Jahren gegen Hitlers militärisch gestählte Sturmabteilung (SA) so
oft den Kürzeren zog, so dass zunehmend Antifa Mitglieder zur SA
übergelaufen sind.
„Beef Steak Nazis“
Der Spottname für
SA Mitglieder lautete daher ab circa 1933 auch „Beef
Steak Nazi“. Der Begriff ist zwar auf Englisch und auch die
Wikiseite gibt es nicht auf Deutsch (man darf raten, warum das so
sein könnte). Die Bezeichnung aber ist damals tatsächlich in
Deutschland in jener Zeit entstanden, als die NSDAP die
Regierungsmacht errang, wo sie über den Zugriff auf staatliche
Organe die Antifa und andere linke Kampfverbände mit staatlichen
Mitteln bekämpfen und verbieten konnte.
Den im Kern der
Gewalt wegen zur Antifa gestoßenen Mitgliedern blieb damit nur noch
die Wahl, zur SA überzulaufen, wo sie gerne akzeptiert wurden. Dort wurde ihr Gewaltpotenzial dann auf die deutschen Juden und die
verbliebenen Gesinnungsgegner ausgerichtet, so dass ihnen der Wechsel
vom internationalen zum nationalen Sozialismus nicht schwer fiel.
Der Begriff Beef
Steak wurde als Bezeichnung für diese Überläufer gewählt, weil
bei diesem das Fleisch außen braun ist, innen aber noch immer roh,
sprich blutrot. Analog dazu gibt es heute die Grünen als
„Melonenpartei“, weil sie außen zwar grün sein mag, innen aber
rot ist und mit den Kernen braune Flecken hat.
Weimars Weltkriegshalbwaisen
Die Parallelen
zwischen der damaligen Beef Steak Nazis und den heutigen Antifas
lässt sich aber noch weiter spinnen. Denn auch damals wuchs eine
komplette Generation ohne Vater als formativer Leitfigur auf, wie es
Khait für die heutige Antifas beschreibt.
Schuld daran war
damals der Erste Weltkrieg, in dem für
das Deutsche Reich über zwei Millionen Soldaten fielen. Geht man
davon aus, dass der durchschnittliche Beef Steak Nazi im Jahr 1933
ein Alter von 20 Jahre erreichte, dann musste er um das Jahr 1912
herum geboren worden sein und verlor seinen Vater spätestens zur
Einschulung. Dadurch wurde hunderttausenden Jungen ein Rollenvorbild
verwehrt, das sie durch ihre pubertäre Sturm-und-Drang Zeit hätte
begleiten können.
Hinzu kommen die
wirtschaftlichen Verwerfungen die in Weimer nach einigen Jahren der Blüte 1928
begannen, was ebenso Ähnlichkeiten zu den heutigen USA aufweist, die
ab 2008 voll von der Finanzkrise getroffen wurden.
Nimmt man beides
zusammen, dann ergibt sich in beiden Fällen ein fast
deckungsgleiches Bild. Es handelt von jungen Männern, in denen zwar
viele Potenziale schlummerten, die sie vaterlos jedoch nie in
gerichteter Weise entwickeln konnten und unkontrolliert zum Vorschein
traten. Dieser intrinsische Mangel traf dann auf den extrinsischen
Mangel der Wirtschaftskrise und führte damals wie heute dazu, dass
der Halt in einer Gruppe Gleichgesinnter gesucht wird, die sich in
gleicher Weise betrogen und niedergeschlagen fühlen und die
Bereitschaft zum Zurückschlagen zeigen. Dabei aber haben sie den
inneren Kompass so weit verloren, dass der Gewaltanspruch alles
dominiert.
Fazit: Üble Aussichten
Als beunruhigendes
Fazit ergibt sich daraus, dass die Triebkräfte, die sich aktuell auf
den Straßen amerikanischer Städte entladen fast exakt jenen Kräften
entsprechen, die in den Zwischenkriegsjahren in Deutschland erst zum
Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung geführt haben, und danach
bekanntlich in eine radikale und totalitäre Diktatur.
Die Protagonisten
dieser Entwicklung weisen dabei, wie Khait andeutet, die selben
charakterlichen Merkmale auf, die gruppendynamisch nicht von
verirrtem Idealismus getrieben sind, sondern von opportunistischer
Gewaltbereitschaft und der höhere Auftrag dem inneren Impuls folgt.
Extrapoliert man den
Vergleich zwischen Weimer und den heutigen USA, dann muss man beinahe
schon von einem Automatismus sprechen, der ebenso in einer radikalen
und totalitären Diktatur enden könnte wie damals. Die Aussicht
darauf lässt einen beinahe darauf hoffen, dass die Frau mit ihren
Tweets ein falsches Gerücht in die Welt setzen wollte.