15. Mai 2020

James Damore lässt seine Klage gegen Google fallen, während das Unternehmen gleichzeitig seine „Diversity“ Programme einstampft. Gibt es einen Zusammenhang?


Danke @ James Damore (Bildquelle)

Der Fall James Damore


Im Jahr 2017 ging der Name von James Damore durch die alternative Mediensphäre. Damore ist Softwareingenieur und war zu der Zeit bei Google angestellt. Das Unternehmen betrieb damals auf dem Höhepunkt des Kulturkampfes um den postmodern-kulturmarxistischen Umbau der Gesellschaft eine rigorose „Diversity“ Politik für Frauen, Gender und Minderheiten aller Art. Eines der großen Ziele, das in vielen Unternehmen noch immer aktiv verfolgt wird, bestand darin, mehr Frauen und Anghörige von Minderheiten in Führungspositionen zu bringen und jenseits davon auch traditionell von Männern und Weißen dominierte Bereiche wie etwa die Informatik mit diesen aufzumischen.

Google schuf dafür zahlreiche Vorschriften und installierte zahlreiche Programme, mit denen Mitarbeiter wie Damore zu mehr „Inklusion“ umerzogen werden sollten. Als guter Mitarbeiter nahm er dieses Angebot an und beschloss, sich aktiv mit der Frage auseinanderzusetzen, warum Frauen im Softwarebereich nur eine Minderheit darstellten. Seine Erkenntnisse fasste er in einer Analyse zusammen, die er zur intern Diskussion bereitstellte.

Darin verwies er neben gesellschaftlichen Ursachen auch auf die unterschiedliche Biologie zwischen Männern und Frauen, was dazu führe, dass Frauen zwar vielleicht ähnlich talentiert seien in der Informatik oder anderen MINT Fächern wie Männer, sie aber ganz einfach andere Interessen hätten, die sich eher um sozial-emotionale Aspekte im Leben drehen. Zur Abhilfe schlug Damore in seiner Analyse vor, dass womöglich mehr Frauen für die Branche begeistert werden könnten, wenn man die Aufgabenbereiche entsprechend nach deren Präferenzen ausrichtet.

Aufschrei, Entlassung und Klage


Als Belohnung für seine extracurriculäre Arbeit wurde Damore bei Google im hohen Bogen rausgeworfen. Die Begründung für seine Entlassung bestand darin, er würde mit seinen Ansichten „Geschlechterstereotypen fördern“, was im diametralen Gegensatz zur auf der absoluten Gleichheit beruhenden Unternehmensphilosophie von Google stand.

Damore wehrte sich dagegen, da er nur den Stand der Forschung wiedergab und er ein Recht auf seine Meinung hat, und ging damit an die Öffentlichkeit. Leider wollte die Öffentlichkeit seine Belange jedoch nicht so recht annehmen und so musste er an die Gegenöffentlichkeit gehen. Das bescherte ihm dann unter anderem ein längeres Gespräch mit dem kanadischen Psychologieprofessor Jordan Peterson, der sich zur selben Zeit mit den selben Problemen am selben Thema abarbeitete, was den Fall einmal um die Welt gehen ließ.

Schließlich klagte Damore gegen seine Entlassung bei Google. Dem Konzern mit seiner sozialen Gerechtigkeitsagenda gefiel das sicherlich nicht, allerdings hatte Damore gute Aussichten auf Erfolg, da das Unternehmen bei seiner Entlassung wohl mehr als nur ein Gesetz für Arbeitnehmerrechte verletzte.

Einstellung der Klage und ein ideologisches Stühlerücken bei Google


Gerade wurde jedoch bekannt, dass Damore seine Klage gegen den Konzern nach mehr als zwei Jahren der Verhandlungen zurückgezogen hat. Eine Begründung für seine Entscheidung gibt es nicht. Es wurde auch nicht bekannt, ob eine Entschädigungszahlung geleistet wurde oder ob Google andere Maßnahmen getroffen hat, die Damore zufriedengestellt haben.

Möglich ist zwar, dass Damore den Fall am verlieren war und ihm das Geld ausging, allerdings hätte er dann sehr wahrscheinlich schon zu einem früheren Zeitpunkt aufgegeben. Gleichzeitig ist der Klagegrund mit einer Entlassung aufgrund von politischen Ansichten ausreichend schwerwiegend, dass sich die geldwerten Risiken einer Klage gelohnt haben mussten.

Weder Damore, der vermutlich eine Schweigevereinbarung unterzeichnete, noch Google äußern sich zum Grund für die Einstellung der Klage. So bleibt nur Spekulation, was genau zum Rückzug aus der Klage durch Damore führte. 

Der unabhängige Journalist Tim Pool verweist dazu auf die Tatsache, dass zeitgleich mit der Einstellung der Klage durch Damore, Google gerade quasi sämtliche seiner Diversity- und Inklusionsprogramme eingestellt hat. Das legen Aussagen von aktuellen und ehemaligen Google Mitarbeitern nahe, laut denen beispielsweise das im Unternehmen fest installierte „Sojourn“ Rassengerechtigkeitsprogramm zur Förderung von Diversity komplett eingestellt wurde.

Tatsächlich begann die Rückabwicklung des kulturmarxistischen Programms im Unternehmen schon kurz nach Damores Entlassung im Jahr 2018, da der Umgang mit ihm offenbar zu hohe Wellen schlug, wenngleich die Mainstream Medien nur unter Vorbehalt darüber berichteten. Infolge von Damore haben sich damals mehrere weitere Mitarbeiter teils anonym in der Gegenöffentlichkeit gemeldet und über die ideologische Bleidecke berichtet, die ihnen intern das Leben schwer machte.

So musste sich Google wohl nicht nur dem öffentlichen Druck beugen, sondern auch im eigenen Interesse Konsequenzen ziehen, um nicht fähige Programmierer zu verlieren oder überhaupt erst zu gewinnen, weil sie politisch keine linksdogmatische Ansichten pflegen. Das Softwaregeschäft ist sehr schnelllebig, wobei Mitarbeiter im Durchschnitt gerade einmal vier Jahre beim Konzern bleiben.

Beim Einstampfen der Indoktrinationsprogramme könnte es sich also um eine Notbremsung im Interesse des geschäftlichen Erfolgs gehandelt haben. Der Zusammenfall dieses Paradigmenwechsels mit der Einstellung von Damores Klage deutet aber auch darauf hin, dass Damore womöglich am Gewinnen war und sich in einem außergerichtlichen Vergleich fürstlich entschädigen ließ und er Google dabei gleichzeitig dazu zwang, seine gegen das „Patriarchat der weißen Männer“ gerichtete Philosophie zu begraben.

Die genauen Umstände werden wohl nie bekannt werden. Was aber bleibt ist das beruhigende Wissen darum, dass einer der bedeutendsten Konzerne der Welt und der zweifellos bedeutendste des Internetzeitalters beim Pflegen seiner toxischen Ideologie entscheidend die Schranken gewiesen wurde.


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