Wenigstens ohne Kopftuchzwang. Ach ne halt, da war doch was. |
Nach dem überragenden Wahlsieg des Brexitlagers in Großbritannien um den neuen Premierminister Boris Johnson werden sukzessive die über Jahrzehnte aufgebauten linken Brandmauern gegen Meinungsdissidenten abgerissen.
Unter anderem soll die BBC gestutzt werden, es werden neue – oder überhaupt wirksame – Einwanderungsregeln ausgearbeitet, aber auch in der Kunstszene wird nun aufgeräumt. Dort konnte sich offenbar ein linker Dünkel festsetzen, der jegliche vom linken Dogma abweichende Meinung systematisch unterdrückt und im Zweifel weg gebissen hat. Selbst vor Geheimhaltungsverträgen mit Maulkörben wurde nicht zurückgeschreckt, um abweichende Künstler auf Linie zu bringen.
Die Kunstszene hat nun die Wahl, selbst aufzuräumen, oder aber sie wird befürchten müssen, die Knute des Förderungsentzugs selbst zu spüren, nachdem sie diese jahrelang bei anderen zu schwingen pflegte.
Daily Mail: Jeder sechste Kunstarbeiter gibt an, dass er einen Knebelvertrag unterworfen ist, mit dem „Dissens unterdrückt wird“ und Themen wie der Brexit nicht angesprochen werden aus Angst, die „politisch korrekten“ und „intoleranten“ Chefs zu verärgern
Entgegen dem Ruf des
Kunstbetriebs für Offenheit, Risikobereitschaft und einer
rebellischen Einstellung meint jeder sechste Kunstarbeiter, dass ihm
ein Maulkorb auferlegt wurde, um „abweichende Meinungen
einzudämmen“.
Die von
ArtsProfessional durchgeführte anonyme Umfrage unter 500
Beschäftigten im Kunst- und Kultursektor ergab, dass 80 Prozent der
Befragten der Meinung waren, dass all jene mit kontroversen Meinungen
„Gefahr laufen, beruflich geächtet zu werden“.
Ein Befragter sagte:
„Ich fühle mich oft zur Selbstzensur gezwungen, aus Angst vor
einer Absetzung oder Schikanen, weil ich mich nicht der Orthodoxie
anpasse.“
Die Direktorin
ArtsProfessional, Amanda Parker, sagte dazu: „Unsere Umfrage wirft
ein vernichtendes Licht auf den Zwang, das Mobbing, die
Einschüchterung und die Intoleranz, die in einem Bereich herrschen,
der sich selbst für liberal, offen und gerecht hält.“
Der Brexit und
generell Politik waren jene Bereiche, in denen die meisten
Arbeitnehmer das Gefühl hatten, ihre Meinung zurückhalten zu
müssen. Auch wer sich bekennt, für Brexit gestimmt zu haben oder
überhaupt nur Sympathie für den Brexit bekundet, wird in der
Branche weithin geächtet.
Eine Person sagte:
„17,4 Millionen haben für Brexit gestimmt. Die meisten dieser
Menschen würden aufgrund ihrer Ansichten in vielen Bereichen des
öffentlich finanzierten britischen Kunstsektors ihre Stelle
verlieren.“
Ein anderer
Befragter, der für den Brexit stimmte, gab an, dass er von seinem
Chef „E-Mails mit gegen den Brexit gerichteten Petitionen erhalten
hat, obwohl die Hälfte seiner Angestellten für den Brexit gestimmt
hatten“.
Ein besonders
heftiges Beispiel kommt von einem Angestellten in der Kunstszene, der
von seinem nun ehemaligen Chef wegen seiner „Profile in den
Sozialen Medien zurechtgewiesen, bedroht, angeschrien, beschimpft und
schikaniert wurde,“ weil er dort „Texte, Interviews und
Kommentare zur Unterstützung des Brexit veröffentlicht hat“.
Einem Befragten
zufolge enthalten teilweise sogar die gängigen Verträge des
nationalen Kunstorganisation Geheimhaltungsklauseln, die oftmals
dafür verwendet werden, um gegen die Zahlung einer Entschädigung
dafür sorgen, dass ein Künstler sich politisch inopportun äußert.
Des weiteren üben
sich viele auch in Selbstzensur auslösten, weil sie Angst vor
Angriffen durch Transenaktivisten haben und befürchten, aufgrund
ihrer nicht-linken Ansichten des Rassismus beschuldigt zu werden,
sowie aufgrund der generellen Befürchtung, aufgrund einer falschen
Meinung Fördergelder zu verlieren.
Im Bericht heißt
es: „Diese Ergebnisse lassen ernsthafte Zweifel an jeglicher
moralischer Überlegenheit aufkommen, die der Kunstsektor in Bezug
auf Toleranz und Respekt für sich beansprucht.“
Frau Parker fuhr
fort: „Das Wichtigste für uns als Kunstgemeinde besteht darin,
einen Weg zu finden, mit dem die alten Wunden geheilt werden und
gleichzeitig dauerhaft gangbare Wege zu finden, wie wir
unterschiedliche Standpunkte akzeptieren können, ohne dass der
Einzelne dabei um die persönliche Sicherheit oder seine
Lebensgrundlage fürchten muss.“
„Wir haben dieses
Gespräch im Kunstbereich bereits begonnen und freuen uns darauf,
dass unser Vorgehen Früchte trägt.“