1. Februar 2020

Der massive Einbruch beim Verkauf von Tesla Fahrzeuge in den Niederlanden zeigt, dass Elektroautos nur mit massiven Subventionen konkurrenzfähig sind


Auch der Fiskalteufel scheißt gerne auf den größten Haufen (Bildquelle)

AD.nl: Monatliche Verkäufe von Tesla 3 Modellen sinken von 12.000 auf 36 Stück



Wie grün sind niederländische Autofahrer? Nachdem der steuerliche Vorteil für den Umstieg auf ein elektrisches Auto wurde in diesem Jahr halbiert wurde, brach der Verkauf von Elektroautos vollständig zusammen. So verkaufte Tesla im Dezember noch mehr als 12.000 Fahrzeuge des Modells 3, während es bisher im Januar diesen Jahres nur 36 waren.

Nach dem Rekordverkauf im vergangenen Monat, der das Tesla Modell 3 mit 30.000 Einheiten sogar zum meistverkauften Auto des Jahres 2019 machte, schien das elektrische Fahren nicht mehr aufzuhalten. Der nun aber gesenkte Steuervorteil wirkt sich unmittelbar auf den Umsatz in dieser PKW Kategorie aus. Unter den in den Niederlanden meistverkauften zehn Autos befinden sich jetzt wieder vor allem Benziner, wobei der Volkswagen Polo mit 1.700 verkauften Fahrzeugen an der Spitze steht. Der Anteil von Elektroautos liegt wieder bei einem Prozent aller Neuwagen.

Dabei ist es keineswegs so, dass Teslas Modell 3 - erhältlich ab 51.000 Euro - nach dem Massenverkauf im Dezember nicht mehr erhältlich sein wird. Der amerikanische Autohersteller hat in ihrer Amsterdamer Filiale fast 90 Autos auf Lager. Dabei ist Tesla ist nicht allein mit seinen Absatzproblemen. Fast alle Leasinggesellschaften haben im letzten Monat in letzter Minute noch Elektroautos gekauft, um noch von der alten Regelung für deren Abschreibung profitieren zu können. So betrug der Bestand an Elektroautos bei den Händlern zum 31. Dezember zusammengenommen mehr als 1.200 Einheiten. So hat Audi beispielsweise noch fast 300 elektrische Audi e-tron Autos aus dem Jahr 2019 verfügbar. Auch bei Leasingfirmen sind die Verkaufshallen voll Elektroautos aus dem letzten Jahr, die sie auch in diesem Jahr noch mit dem günstigeren Steuervorteil verkaufen zu können.

„Das grüne Herz der Autofahrer entspricht weitgehend ihrem finanziellen Herz. Fast alle Teslas werden als Geschäftswagen geleast, da hier der günstigste Steuertarif zum Tragen kommt“, so Tom Huyskens von der Organisation der Automobilindustrie Bovag. Die Handvoll Elektroautos, die in diesem Jahr neu zugelassen wurden sind allesamt an Privatpersonen verkauft worden, die umweltfreundlich fahren wollen.

Die Bovag erwartet, dass in diesem Jahr in den Niederlanden insgesamt 425.000 Autos verkauft werden, von denen 50.000 voll elektrisch sein sollen. Ende dieses Jahres wird es wie im letzten Jahr einen weiteren Run auf Elektroautos erwartet, weil der Vorteil für Geschäftsautos wieder höher sein wird. Er soll von 8 auf 12 Prozent steigen.

Andere Marktforscher sehen einen höheren Anteil für Elektroautos und schätzen die Verkäufe in Zehntausende von Exemplaren höher ein als die Bovag. Dabei wird vor allem auf die neuen und billigeren Elektroautos gewettet, die in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. „Einen Haken sehen aber auch wir. Die Klimagesetzgebung erlaubt es der Regierung, die steuerlichen Vorteile für Elektroautos dem Bedarf anzupassen. Es könnte daher passieren, dass der Regierung bei einem zu hohen Absatz von Elektrofahrzeugen zu viele Steuergelder entgehen. Sollte sie deswegen den finanziellen Vorteil verringern, dann würde es dem Verkauf schaden.“


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