Grund für eine Hetzjagd (Bildquelle) |
Vor gerade einmal zwei Wochen schrieb ich über die reele Möglichkeit, dass man in Großbritannien (und danach wohl überall) bald schon mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen muss, wenn man jemanden mit dem falschen Pronomen anspricht. Wenn also ein bärtiger Mann mit Lippenstift und Minirock vor einem steht, dann muss man „ihn“ als eine „sie“ bezeichnen, oder aber die Polizei kommt und nimmt einen mit. Ganz unten verwies ich dazu auf Hebammen, die auf dem eingeschlagenen Weg dorthin als jene direkt an der Front vermutlich als erste betroffen wären. Noch sind sie auf der Insel nicht so weit, aber eine aktuelle Meldung zeigt, dass der Trichter in diese Richtung immer enger wird.
Daily Mail: Schwangerenbetreuerin aus Wohltätigkeitsorganisation Doula UK rausgeworfen, nachdem Transsexuellenaktivisten einen Facebookeintrag von ihr kritisierten, in der sie meinte, dass nur Frauen Babys bekommen können
Eine Schwangerenbetreuerin
wurde von ihrer Berufsorganisation „geächtet“, nachdem
Transsexuellenaktivisten einen Facebookeintrag von ihr als
beleidigend bezeichnet hatten, in dem sie meinte, dass nur Frauen
Babys bekommen können.
Die betroffene
Lynsey McCarthy-Calvert musste daraufhin als Sprecherin der
Organisation Doula UK – die Frauen während der Schwangerschaft
betreut - zurücktreten und verließ die nationalen Organisation für Schwangerenbetreuung inzwischen komplett. Ihr Ende in der
Wohltätigkeitsorganisation erfolgte, nachdem
Transsexuellenaktivisten bei Doula UK eine interne Untersuchung
angestoßen hatten, die zum Schluss kam, dass ihr Eintrag gegen die
Richtlinien der Organisation für Gleichstellung und Vielfalt
verstößt.
Davor wurde die
vierfache Mutter bereits sechs Jahre lang wegen des Eintrags zwar
nicht vertrieben, sie musste aber permanent mit Drohungen leben, dass
sie suspendiert würde, falls sie den Eintrag nicht löscht.
McCarthy-Calvert kam
dieser Forderung zwar nach, trat dann aber gleichzeitig zurück, da
sie die Ansicht vertritt, dass Doula UK den Forderungen einer kleinen
Aktivistengruppe „nachgegeben habe, während sie gleichzeitig die
Rechte der Frauen missachtete“.
„Ich bin wütend
und traurig“, sagte sie gestern Abend. „Ich wurde praktisch
geächtet, weil ich sagte, dass ich eine Frau bin, und meine Kunden
auch.“
„Ich war sehr
enttäuscht über die Reaktion von Doula UK. Die Führung ist
gelähmt, weil sie um keinen Preis die Transsexuellenaktivisten
verärgern wollen. Sie haben sich selbst verleugnet, nur um deren
Wohlwollen zu erlangen.“
Bei dem Fall handelt
es sich nur um eine von vielen Kontroversen, bei denen sich
Transsexuellenaktivisten gegen andere durchsetzen konnten.
Beipielsweise
stornierte die Margerinemarke Flora sämtliche Werbung auf dem
Internetangebot Mumsnet, nachdem der Seite Transphobie vorgeworfen
wurde, da dort ein breites Spektrum an Meinungen zu
Transsexuellenfragen angeboten wird. Ganz ähnlich wurde der
Damenhersteller Always dazu gedrängt, das weibliche Symbol „Venus“
von ihren Packungen zu entfernen, nachdem sich transsexuelle Männer
daran gestört hatten.
Die Streitereien bei
Doula UK begannen, nachdem die britische Krebsforschungsgesellschaft
den Begriff „Frauen“ aus einer Kampagne gegen
Gebährmutterhalskrebs entfernte und anstatt dessen damit warb, dass
die Untersuchung „relevant ist für alle 25- bis 64-Jährigen
Personen mit Gebärmutterhals“.
McCarthy-Calvert
reagierte auf diese Entscheidung, indem sie bei Facebook ein Mem
veröffentlichte einer Frau, die unter
Wasser Salto macht und das den folgenden Satz enthielt: „Ich bin kein
‚Besitzer eines Gebärmutterhalses‘, ich bin kein ‚Menstruator‘
und ich bin auch kein ‚Gefühl‘. Ich definiere mich nicht
dadurch, dass ich Kleider und Lippenstift trage. Ich bin eine Frau:
Eine erwachsene menschliche Frau.“
Darunter schrieb sie
zusätzlich: „Frauen gebären alle Menschen, sie machen die Hälfte
der Bevölkerung aus, gleichzeitig aber werden weniger als ein
Drittel der Sitze im Parlament von uns besetzt.“
Sie behauptete
zudem, dass Frauen viel öfters dem Vorwurf der Transphobie
ausgesetzt sind als Männer und meinte dazu, dass Männer nicht
„angeschrien und als Fanatiker oder Transphobiker bezeichnet werden,
wenn sie sagen, dass sie keinen Sex mit einer Frau mit einem Penis
haben wollen“. Denn die meisten transsexuellen Männer haben sich
ihre männlichen Genitalien nicht entfernen lassen.
Ein Nutzer bei
Facebook warf ihr daraufhin vor, eine „absolut ekelhafte Sprache“
zu verwenden und fügte hinzu: „Außerdem scheinst du vergessen zu
haben, dass nicht nur Frauen Kinder gebären.“
Wenige Tage darauf
verfassten dann etwa zwanzig Transsexuellenaktivisten einen
Beschwerdebrief, in dem sie behaupteten, Frau McCarthy-Calvert habe
die Richtlinien von Doula UK „eindeutig“ verletzt, in denen es
heißt, dass Mitglieder „nichts veröffentlichen sollten, das
unsere Kollegen, Kunden und Partnerunternehmen als beleidigend
empfinden würden“.
Sie behaupteten,
dass der Eintrag mehrere transsexuellenfeindliche Passagen enthalte,
darunter die Beschreibung einer Frau als „erwachsene menschliche
Frau“.
Doula UK reagierte
umgehend und setzte McCarthy-Calvert als Sprecherin ab, während die
vier Monate dauernde Untersuchung gegen sie im März zu dem Schluss
kam, dass ihr Eintrag „gegen die Richtlinien von Doula UK
verstößt“.
Gestern Abend stritt
Doula UK ab, den Aktivisten „nachgegeben“ zu haben, oder dass
Frau McCarthy-Calvert „in irgendeiner Weise aus der Organisation
vertrieben“ worden sei.
Ein Sprecher der
Organisation fügte hinzu: „Wir sind stolz darauf unsere
Einstellung, auf die gelebten Diskriminierungserfahrungen
marginalisierter Gruppen zu achten und entsprechende Änderungen
vorzunehmen - einschließlich Änderungen der von uns verwendeten
Sprache - wenn wir es für notwendig halten, Doula UK einladender und
hilfsbereiter zu machen“.