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Kalifornien, das linke Ökotopia mit einem kleinen Beulenpestproblem, schickt sich an, seine Jugend „von der Wiege“ an auf stramm links zu trimmen. In dem US-Bundesstaat mit einer strukturell linken Parlamentsmehrheit wurde gerade ein Musterlehrplan veröffentlicht, der zur Grundlage für ein neues Pflichtfach an allen öffentlichen Schulen werden soll. „Ethnische Studien“ nennt sich das ganze, hat mit der Studie von Ethnien aber in etwa so viel zu tun, wie Kommunismus mit Kompetenz.
Wall Street Journal: Kalifornien will seinen Kindern beibringen, dass der Kapitalismus rassistisch ist
Das kalifornische
Bildungsministerium hat einen „Modelllehrplan für ethnische
Studien“ herausgegeben und bittet bis zum 15. August um öffentliche
Kommentare dazu. Bei diesem gesetzlich vorgeschriebene Leitfaden
handelt es sich um eine Orientierungshilfe für Lehrer, die ihre
Schüler im Bereich „Ethnologie“ unterrichten werden, wobei das
Programm aus einem Beirat bestehend aus Lehrern, Wissenschaftlern und
Bürokraten verfasst wurde. Dessen Inhalt ist dabei genau so
Zehnnägel umbiegend wie der Titel es andeutet.
Definiert wird der
Begriff ethnische Studien in dem Dokument als „die
interdisziplinäre Studie von Rasse, Ethnizität und Indigenität
mit Schwerpunkt auf den Erfahrungen von Farbigen in den Vereinigten
Staaten“. Aber das ist noch nicht alles, weiter heißt es: „Es
ist das Studium von intersektionellen und angestammten Wurzeln, des
Kolonialismus, der Hegemonie, aber auch einer würdevollen Welt für
gegenwärtige und zukünftige Generationen, in die viele
unterschiedliche Weltanschauungen passen.“ Sein Anspruch besteht in
der Lehre einer „xdisziplinären, liebevollen und kritischen Praxis
für eine ganzheitliche Menschheit“. [Anmerkung: Das x vor
disziplinär ist kein Schreibfehler.]
Das Dokument ist
voller modischer wissenschaftlicher Begrifflichkeiten wie
„Positionalitäten“, „Hybriditäten“, „Nepantlas“ und
„Misogynoir“. [Anmerkung: Nepantlas lässt sich in etwa als
„Zwischen-den-Stühlen-ismus“
übersetzen. Die anderen Begriffe sitzen hoffentlich:-)] und
beinhaltet die üblichen bunten Akronymzuschreibungen aus dem
sozialwissenschaftlichen Jargon wie etwa „cis-heteropatriarchy“.
Für radikale
Universitätsprofessoren und Aktivisten machen derartige Begriffe
vermutlich sehr viel Sinn, von den normalen Menschen aber, die ihre
Kinder an die öffentlichen Schulen Kaliforniens schicken, wird es
vermutlich kaum einer verstehen. Es ist kaum möglich, die Tiefe und
Breite der in dem Lehrplan ausgebreiteten ideologischen Verzerrungen
und Fehldarstellungen zu verstehen, ohne den gesamten Lehrplan zu
lesen - etwas, das nur die wenigsten schaffen werden, auch wenn sie
es wollen.
Beginnen wir mit der
Sichtweise des Lehrplans auf die Ökonomie. Der Kapitalismus wird als
„Ausprägung von Macht und Unterdrückung“ beschrieben und mit
den Attributen „Patriarchat", „Rassismus“, „weiße
Vorherrschaft“ und „Fundamentalismus“ versehen. Der
Kapitalismus und Kapitalisten übernehmen im Dokument mehrmals die
Aufgabe des Bösewichts.
In seiner
politischen Dimension ist der Musterlehrplan ähnlich links. In einer
der vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten Kurs soll die
afroamerikanische Erfahrung „von ihren präkolonialen Wurzeln der
Vorfahren in Afrika, über den transatlantischen Sklavenhandel, die
Sklaverei der Menschen in den Südstaaten vor dem Bürgerkrieg, bis
hin zu den Elementen von Hip Hop und afrikanischen Kulturnischen“
erkundet werden.
Die Lehrer werden
dazu aufgerufen, im Unterricht die Biographien von „potenziell
bedeutenden Persönlichkeiten“ wie Angela Davis [Kommunistin],
Frantz Fanon [Marxist]
und Bobby Seale [Black
Panther Aktivist] zu behandeln. Weitere Personen auf dieser Liste
umfassen die verurteilten Polizistenmörder Mumia Abu-Jamal
[ebenfalls
Black Panther Aktivist] und Assata Shakur [floh
zu Castro nach Kuba]. Den Schülern soll beigebracht werden, dass
das Leben von George Jackson „jetzt mehr zählt denn je“ [noch
einer von den
Black Panthers]. Jackson trat im Gefängnis ein für einen
„revolutionären Krieg zur Befreiung der Schwarzen und und für
eine Reform des Gefängnissystems“. Zu den wichtigsten Personen
unter den als vorbildlich genannten Latinos des Lehrplans gehören
der puertoricanische Nationalist Oscar López Rivera, Mitglied einer
paramilitärischen Gruppe, die für über 130 Bombenangriffe
verantwortlich war [und
Costa Rica damit kommunistisch machen wollte], sowie Lolita
Lebrón, die nach einem koordinierten Angriff, bei dem fünf
Kongressabgeordnete verletzt wurden, wegen versuchten Mordes
verurteilt wurde [und in der puertoricanischen Nationalpartei für
Sozialismus und Feminismus entrat].
Daneben umfasst das
Curriculum auch die Wohnungspolitik. Subprime Kredite werden
beschrieben als ein Angriff auf Hauskäufer mit niedrigem Einkommen
und nicht als einen fehlgeschlagenen Versuch der Regierung, Menschen
mit niedrigem Einkommen zu einem Haus zu verhelfen. Politiker -
Republikaner und Demokraten und damit auf beiden Seiten des Spektrums
- haben damals die Anforderungen für Sicherheiten bei
Hypothekenkrediten durchgesetzt. Während Republikaner darin einen
Weg sahen, die Mittelschicht zu erweitern, hielten es die Demokraten
für eine gute Idee, wie man den Armen helfen könnte.
In der
Musterunterrichtseinheit über Indianer schlägt der Lehrplan vor,
dass die Schüler zum einen eine Antwort geben auf eine Rede zum
Thema Umweltschutz, die Häuptling
Seattle zugeschrieben wird, sowie auf ein wenig inspirierendes
Zitat über Rassenbeziehungen des des kürzlich verstorbenen Rappers
Nipsey Hussle.
Der Fehler mit Häuptling Seattle ist dabei Teil eines größeren
Problems. Der Lehrplan trägt damit den Mythos weiter, wonach
Indianer die selben Werte vertraten wie heutige Ökologen. In
Wahrheit pflegten die Indianer aber einen pragmatischen Umgang mit
der Natur. Die Autoren des Lehrplans hätten sich die
wissenschaftlichen Beweise aus Shepard Krechs Buch „The Ecological
Indian“ von 1999 einmal ansehen sollen, in dem es beispielsweise um
das legen von unkontrollierten Buschfeuern und das unnötige Töten
von Büffeln, Bibern und Hirschen geht.
Der Lehrplan lobt
darüber hinaus die zweisprachige Schulerziehung, lässt aber außer
Acht, dass dieses Programm - in dem der Unterricht bis zur siebten
Klasse überwiegend auf Spanisch gehalten wird - in Kalifornien
bereits in der Vergangenheit scheiterte und von einem Großteil der
hispanischen Bevölkerung abgelehnt wurde.
Der Lehrplan ist
dazu auch völlig verdreht, wenn es um kritisches Denken geht.
Kritisches Denken wird nicht als Argumentation durch Logik und
Betrachtung von Beweisen beschrieben, sondern als eine vage
Dekonstruktion von Machtverhältnissen, mit deren Hilfe die Schüler
lernen, „zu sozialen Fragen Stellung zu beziehen“. Laut Lehrplan
geht es beim kritischen Denken darum zu lernen, „ dass der Einzelne
Phänomene als System begreift mit Regeln, die innerhalb dieses
Systems existieren, inwiefern innerhalb dieses Systems Macht ausgeübt
wird, und welche Auswirkungen diese Macht auf die Beziehungen
zwischen den Menschen hat, die in den Systemen existieren“.
Der Lehrplan stellt
darüber hinaus die Leistungsgerechtigkeit für die Schüler in
Frage. In der Einheit mit dem Titel „Mathematik und soziale
Gerechtigkeit“ etwa muss man sich tatsächlich fragen, ob man
seine Note basierend auf der korrekten mathematischen Lösung erhält,
oder doch auf Basis der politisch korrekten Antwort zur Frage der
sozialen Gerechtigkeit?
Ausdrücklich zielt
das Curriculum darauf ab, die Schüler zu „Vertretern des Wandels,
zu Organisatoren und Anwälten der sozialen Gerechtigkeit“ zu
machen. In einer der Unterrichtseinheiten sollen die Schüler „eine
Protestaktion planen (z.B. ein Sit-in, Die-in, Marsch, Boykott,
Streik)“. Das Unterrichten von Geschichte ist eindeutig nicht das
Ziel dieses vorgeblichen Ethnologiecurriculums. Vielmehr geht es
offen darum, die Schüler zu ideologischen Aktivisten und zu
Befürwortern der linker Politik zu erziehen.