11. April 2019

Mit einem kleinen Trick zensierte YouTube Videos trotzdem ansehen


...eine Art Gütesiegel (Bildquelle)

Immer wieder passiert es, dass ich mir bei YouTube ein Video ansehen will, es anstatt dessen aber heißt „Video nicht verfügbar“. Manchmal werden die Videos von den Publizisten selbst gesperrt, meist aber steckt hinter der Sperrung die Zensurabteilung von Anetta Kahane und ihren Stasifreunden. Wer die entsprechenden Tricks kennt, der kann diese Zensur in unter einer Minute umgehen und weil es so einfach ist – und künftig wohl öfters vorkommen wird – hier eine kurze Anleitung, wie man dem Schwarzstift (bzw. Klick) der Stasi entgehen kann.

Die Zensur umgehen mit einem Proxy Server (VPNs)



Der erste und vermutlich deutlich bekanntere Trick zur Umgehung der Zensur besteht in der Verwendung eines Proxy Servers. Dabei werden Anfragen durch Internetnutzer nicht direkt zur gesuchten Internetseite geleitet, sondern an einen im Ausland stehenden anonymen Server, der die Anfrage dann an die Zielseite weiterleitet. Dadurch denkt die Zensurstelle, dass man nicht die verbotene Seite ansurft, sondern etwas anderes und der Blick auf den gewünschten Inhalt (und ggf. die Interaktion damit) ist frei.

Proxy Server gibt es als Programme zum Herunterladen, als Erweiterungen für die verschiedenen Browser und auch als Internetseiten wie etwa Hide.me, den ich gewöhnlich verwende. Man sollte bei den kostenlosen Versionen aber nicht auf eine allzu hohe Qualität oder Geschwindigkeit setzen, oder dass alle Skripte auf der Zielseite ohne Verzerrung dargestellt werden. Ebenso sind bei den meisten kostenlosen Angeboten beliebte Bandbreitenfresser wie YouTube gesperrt, da Videos in etwa das tausendfache an Datenübertragungen verursachen als eine simple Textseite.

Wer mehr braucht, der ist bei professionellen Proxy Angeboten gut aufgehoben – auch genannt VPN. Diese sind naheligenderweise deutlich hochwertiger als die kostenlosen Lockangebote, die in der Regel Teil eines „Freemium“ Modells sind. Dabei sind VPN Verträge nicht wirklich teuer, da die weltweit hohe Nachfrage nach der Umgehung von Zensur und dem Verbergen der Identität vor den Internetgiganten ein umfangreiches Angebot geschaffen hat. Gute VPN Lösungen sind bereits für 3-5 Euro pro Monat zu haben und es lohnt sich.

Wichtig ist, dass man bei der Wahl des VPN Anbieters auf den Sitz von dessen Servern achtet. Denn sollte diese über einen Knotenpunkt in Deutschland laufen, dann würden die Weiterleitungen ebenso zensiert wie ein Direktzugriff auf die Zielseite.



Die Zensur umgehen mit einem Video Download Programm



Wer sich das Geld für einen Proxy sparen und trotzdem auf seine Kosten kommen will bei YouTube und anderen Videoportalen, der sei auf die zweite Möglichkeit hingewiesen in Form von Video Download Programmen oder Internetseiten mit entsprechenden Downloaddiensten. Das beste unter letzteren ist meines Wissens Convert2mp3, wo man in das Suchfeld die URL des gewünschten Videos eingibt, dann noch auswählen muss, ob man ein Audioformat will (mp3; kleine Datei) oder das Video auch mit Bild braucht (mp4; viel Volumen) und es kann losgehen.

Die meisten derartigen Angebote sind kostenlos bzw. werbefinanziert und es dauert nur vier Klicks, bis man am Ziel ist und das Video herunterladen kann. Dazu ist auch die Downloadrate angenehm hoch und bei Convert2mp3 lassen sich nicht nur YouTube Videos herunterladen, sondern auch alle von DailyMotion und Clipfish. Eine Einschränkung liegt vor, da meines Wissens eine Grenze bei 90 Minuten langen Videos besteht. Das Herunterladen von Beethoven also geht nur pro Sinfonie, nicht aber das Gesamtwerk in einem Rutsch.

Neben Convert2mp3 und einem weiteren Dutzend brauchbarer Download Seiten - von denen einige zusätzlich Vimeo und weitere Portale im Portfolio haben - gibt es auch Download Programme zum Herunterladen und fest installieren, sowie Erweiterungen für den Browser. Empfehlen bei letzterem kann ich den für Firefox erhältlichen „Video Download Helper“, der deutlich öfters funktioniert als nicht.

Für die Bundeszensurstelle funktionieren diese Download Programme dabei wie Proxy Server, da die Anfrage nicht direkt an YouTube geht, sondern mit dem Download Anbieter (meist) an eine Stelle, die ihre Server im nicht zensierbaren Ausland betreibt. Das heißt, die Zensur wird genauso umgangen wie mit den im Ausland stehenden Proxy Servern, daher gilt es jedoch auch hier darauf zu achten, dass sich der Downloadprozess an einem Punkt jenseits der Landesgrenzen abspielt.

Da Convert2mp3 ein deutsches Angebot ist könnte es also sein, dass diese an einem Punkt in der Zukunft Probleme bekommen könnten und sie sich strafbar machen, falls sie das Herunterladen zensierter Videos weiterhin erlauben. Das gute aber ist, dass Märkte sehr schnell reagieren und bald schon ein neues Angebot entstünde, dann aber jenseits des Zugriffs von Anetta Kahane.

PS:



Zunächst habe ich den Artikel auf die neueste Ausgabe der „Alternativen Nachrichten“ des zum EF-Magazin gehörenden Lightbeat Radios gemünzt. Bei deren Video hieß es tatsächlich „Video nicht verfügbar“ und ich musste das schlimmste befürchten, zumal das Herunterladen weiterhin problemlos ging. Inzwischen ist das Video aber auch für deutsche Untertanen wieder sichtbar, es war also etwas anderes, das da falsch lief.

Jedenfalls können Sie ja mal an diesem Video probieren, ob Sie es per Convert2mp3 herunterladen können. Bei Fragen einfach die Kommentarspalte bedienen, ich helfe gerne.