So sieht Quittung mit der PIN bei Aldi Süd aus (Bildquelle) |
Mehrere Leser fragten mich wegen anonymer Spendenmöglichkeiten (Euro, nicht Krypto) und wiesen auf die Paysafecard hin. Ich habe mich mit deren Betreibern in Verbindung gesetzt und bekam leider eine Absage, da nur Warenkäufe damit beglichen werden können. Aufgrund dieses Warenaustauschs ist eine Anonymität nicht möglich. Aber es gibt einen einfachen Trick, mit dem sich diese Restriktion umgehen lässt, so dass man komplett anonym alternativen Medien Geld spenden kann.
Schicken Sie dem Begünstigten nicht das Geld, sondern die PIN der Paysafecard
Die Paysafecard
funktioniert über eine PIN, die man beim Kauf der Karte erhält.
Diese PIN muss man bei der Bezahlung im Internet in das
entsprechende Feld eintippen und schon wird der Betrag des Einkaufs
vom Guthaben der Karte abgezogen.
Meine Idee besteht
darin, dass der Spendenbetrag auf der Paysafecard nicht über das
Zahlungssystem an den Empfänger geschickt wird, sondern dass man direkt die PIN weitergibt und der Empfänger die Karte dann selbst zum zahlen verwendet.
Dabei gilt es aber
auf einige Dinge achten um sicherzustellen, dass die Spende auch
wirklich anonym erfolgt und man als Spender nicht doch indirekt
identifiziert werden kann.
- Die Paysafecard bar bezahlen. Da bei der elektronischen Zahlung die Kreditkartennummer mit der PIN der Paysafecard verknüpft werden kann.
- Die PIN nicht abfotografieren, sondern die PIN abtippen. Wer ein Foto der PIN an den Empfänger schickt muss damit rechnen, dass die PIN mit der Telefonnummer oder dem Konto bei Apple/Google verknüpft wird.
- Die PIN über eine anonyme E-Mailadresse verschicken. Das Mitteilen des Betrags auf der Karte nicht vergessen.
- Wer noch sicherer gehen will, der verschickt die E-Mail über einen Proxy Server oder aus einem Internet Cafe. Dann wäre auch die eigene IP-Adresse verschleiert.
Damit keine
Missverständnisse entstehen und das Geld beim Empfänger nicht im Spam
Ordner verloren geht, sollte man mit dem Versenden der PIN auch den
Spendenbetrag mitteilen und um eine Bestätigungsmail
bitten. Hat man diese bekommen, dann können Paysafecard und
E-Mailadresse wieder vergessen werden.
**Aus aktuellem Anlass eine wichtige Ergänzung: Im Betreff der E-Mail sollte mehr als nur "Paysafecard" oder "Geldgeschenk" stehen, bei mir ist eben eine E-Mail mit einer Spende im Spam Ordner gelandet. Das ist nicht so gut. :-)**
Eine komplette
Anonymität kann zwar auch mit diesem Vorgehen nicht gewährleistet werden,
da die technischen Überwachungsmethoden bei weitem zu ausgefeilt
sind, als dass man sich dem heimlichen Blick total entziehen könnte.
Es bräuchte dann aber schon eingehende geheimdienstliche
Zugriffsmöglichkeiten, um die Identität eines Spenders ermitteln zu
können.
Was diese Methode definitiv ermöglicht ist, dass man den neugierigen Blicken
auf die Kontoauszüge durch politische Funktionäre bei
Sparkasse und Finanzamt (und dem Ehepartner?) entgehen kann. Das ist
in der heutigen Zeit bereits einiges wert, wie ich meine, da die
Hierarchie kaum einer Institutionen nicht mit linken Aktivisten
durchsetzt ist.
Die Paysafecard in D-A-CH
Aufgrund der relativen Größenverhältnisse nennen die meisten alternativen Medien Deutschland ihre
Heimat. Jedoch gibt es gibt auch einige Anbieter und noch viel mehr Konsumenten aus der Schweiz und aus Österreich.
Die gute Nachricht ist, in allen drei
Ländern konnte sich die Paysafecard etablieren. In der Schweiz kann man sie an
der Aldikasse kaufen, beim Media Markt und an Tankstellen. Nicht anders sieht es in Österreich aus. Dort
gibt es zwar keinen Aldi, aber
einen Hofer und zahlreiche andere Ketten, wo man sich eine Paysafecard besorgen kann.
Wer als Schweizer
etwas spenden möchte, der sei noch darauf hingewiesen, dass man sich
die Paysafecard am besten beim nächsten Einkauf jenseits des Rheins
besorgt. Ansonsten haben Jouwatch (zwischen
Nürnberg und Würzburg) oder Philosophia Perennis (Berlin)
bis zum nächsten Ski- oder Wanderurlaub in der Schweiz ein kleines
Problem mit dem Ausgeben der gespendeten Fränkli.