8. März 2019

Wie immer mehr links indoktrinierte Universitätsabsolventen die Privatwirtschaft infiltrieren und auf links drehen



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Die Privatwirtschaft steht immer mehr unter Beschuss. Nicht nur durch immer höhere Abgaben und rigidere Regulierungen, sondern auch durch jüngere Mitarbeiter, die als Universitätsabsolventen an den auf links gedrehten Universitäten kulturmarxistisch indoktriniert wurden. Sie drängen immer stärker auf den linksextremen Umbau ihrer Unternehmen und in einer seltsamen Wendung knicken die Chefs und Eigentümer der Unternehmen ein. Hier eine Ursachensuche, warum dem so ist.


Spectator: Das politkorrekte Unternehmen: Wie der Wahn der Universitäten in die Arbeitswelt durchsickert



Staatswesen waren immer schon anfällig für alle Arten der politischen Verrücktheit. Neu ist, dass auch Großunternehmen immer anfälliger dafür werden.

Anlässlich einer Einführungsveranstaltung waren die neuen Mitarbeiter am britischen Hauptsitz der global aufgestellten Unternehmensberatung Accenture kürzlich leicht verblüfft, als sie vom Leiter der Personalabteilung dazu ermutigt wurden, regenbogenfarbene Schlüsselbänder zu tragen, um sich damit zu „Verbündeten“ zu erklären – und das nicht nur während des Treffens, sondern immer. Darüber hinaus erhielten sie die Möglichkeit, das Wort „Verbündeter“ im gleichen Regenbogenmuster in die Fußzeile ihrer neuen Firmen-E-Mail-Adresse einzufügen.

Wer nun von dieser Innovation der Accenture Personalabteilung verwirrt ist – möglicherweise könnte es ein Verweis auf den Zweiten Weltkrieg sein? - dem wird auf der Internetseite des Unternehmens weitergeholfen, wo das Wort „Verbündeter“ erklärt wird: „Ein Verbündeter ist jemand, der Maßnahmen ergreift und unabhängig von seiner eigenen Identität eine integrative und akzeptierende Kultur fördert und Engagement für einen integrativen Arbeitsplatz zeigt. Wir haben derzeit Verbündetenprogramme für psychische Gesundheit, LGBT und Menschen mit Behinderungen.“

Den Begriff des „Verbündeten“ dachten sich ursprünglich Studenten von amerikanischen Universitäten aus, die damit Opfern von Rassismus, Sexismus, Heterosexismus und anderweitiger Ausgrenzung (beispielsweise durch weiße Männer) signalisieren wollten, dass sie trotz ihrer „weißen Vorherrschaft“ auf der Seite der „unterdrückten“ Minderheiten stehen.

In einem bahnbrechenden Aufsatz einer kalifornischen Beraterin namens Frances E. Kendall, der betitelt ist mit „How to Be an Ally If You Are a Person With Privilege“ [„Wie man als Person mit weißem Privileg ein Verbündeter sein kann“] - und der an amerikanischen Universitäten gerne von Diversity- und Inklusionsbeamten zitiert wird - wird den Verbündeten geraten, ihre Aussagen stets mit „Als weiße Person...“ zu beginnen, um anderen damit mitzuteilen, dass ihnen bewusst ist, wie „das Weißsein einen Einfluss darauf hat, wie ich alles wahrnehme“. Ein guter Verbündeter äußert sich beispielsweise kritisch, wenn bei einer Diskussionsveranstaltung keine „farbigen Frauen“ teilnehmen, oder sich „Komitees, Entscheidungsteams und Abteilungen als ‚zu weiß‘ entpuppen“.

Dieser Wahnsinn hat sich vor langer Zeit bereits an den Universitäten breit gemacht, inzwischen aber sickert er immer mehr durch in diePersonalabteilungen großer Unternehmen. Als Ergebnis sehen wir immer öfters „aufgewachte“ Unternehmen und es könnte deutlich deren Arbeitsweise beeinträchtigen. Dabei sollte niemand davon ausgehen, dass das eigene Unternehmen - so vernünftig es auch erscheinen mag - immun gegen diese Entwicklung ist.

Hirnverbrannte Konzepte, die früher auf neomarxistische Professoren in sozialwissenschaftlichen Fakultäten beschränkt waren, werden immer öfters begeistert von den Konzernen des globalen Kapitalismus aufgenommen. Ob Apple, Amazon, Facebook, Goldman Sachs, Coca-Cola - sind alle an Bord dieser Entwicklung und jeder, der diese neue Orthodoxie öffentlich in Frage stellt, gefährdet nicht nur seine Aufstiegschancen in diesen Unternehmen, sondern läuft auch Gefahr, entlassen zu werden.

Dies zeigt der Fall von James Damore, einem Softwareingenieur bei Google, der es 2017 wagte, Googles linkes Unternehmensdogma in Frage zu stellte und öffentlich der Frage nachging, warum nicht mehr Frauen in Technikberufen beschäftigt sind, und dabei einige rudimentäre wissenschaftliche Fakten über durchschnittliche Unterschiede in den Interessen von Männern und Frauen aufzählte. Er wurde dafür postwendend wegen der „Förderung von Geschlechterstereotypen“ entlassen - eine Entscheidung, die sogar von der US Behörde für Arbeitnehmerrechte bestätigt wurde.

Niemand kann heute noch bestreiten, dass die Schlagworte der amerikanischen „sozialen Gerechtigkeit“ nun auch an britischen Universitäten den Alltag bestimmen. In einer kürzlich veröffentlichten internen E-Mail der University of Hertfordshire wurde bekannt gegeben, dass sich die Institution zum Ziel gesetzt hat, dass baldmöglichst 10 Prozent ihrer Mitarbeiter aus LGBT-Personen und 20 Prozent aus BAME bestehen sollen [„BAME“ kannte ich bislang nicht, es bedeutet „Black, Asian, and minority ethnic“]. Dies, obwohl der Anteil an LGBT-Personen an der britischen Bevölkerung nur sechs Prozent ausmacht und BAME-Personen 13 Prozent. Solche Entscheidungen sind heute so alltäglich wie sie alarmierend sind. Das schlimmste aber ist, dass dieses Denken nun auch immer öfters auf die normale Arbeitswelt überschwappt.

Nehmen wir den öffentlichen Dienst, wo interne Beförderungsbewerber darauf hingewiesen werden, dass sie während des Bewerbungsverfahrens „Einblick in den Zusammenhang zwischen dem moralischen und wirtschaftlichen Nutzen von Gleichheit und Vielfalt und dem Erreichen organisatorischer Prioritäten“ erhalten und in diesem Zusammenhgna erklären müssen, wie sie „aktiv Vielfalt und Gleichheit fördern würden... innerhalb und außerhalb des öffentlichen Dienstes“.

Richtig gelesen, es geht um innerhalb und um außerhalb des Arbeitsumfeldes. Es reicht also nicht mehr, nur bei der Arbeit eine linke Gesinnung zu zeigen („der moralische Fall....für Gleichheit“). Man muss dem Bewertungsgremium darüber hinaus auch zeigen, wie links man im Privatleben bist. In dieser Hinsicht folgt der öffentliche Dienst offenbar dem Beispiel der Juristengesellschaft von Ontario, die nun von jedem mit einer Lizenz zur Ausübung des Rechts verlangt, sich an eine Grundsatzerklärung zu halten, die von den Juristen die Förderung von Gleichheit, Vielfalt und Integration in ihrem persönlichen und beruflichen Leben fordert.

Staatswesen waren immer schon anfällig für alle Arten der politischen Verrücktheit. Neu ist, dass auch Großunternehmen immer anfälliger dafür werden. Die Infektion tritt oft über die Personalabteilung in das System ein, deren Mitarbeiter den trendigen Kauderwelsch aus den Universitäten nachahmen und diesen in der Praxis umsetzen - also Gender Studies, Queer Studies, Whiteness Studies und so weiter.

Sie haben sich selbst davon überzeugt, dass ihre moralische Pflicht darin besteht, das „weiße Privileg“ zu beseitigen. Und so gehen sie los und verbreiten eifrig das kulturmarxistisch linke Evangelium. Früher begnügte sich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG damit, Geld an Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden, die sich für benachteiligte Kinder einsetzen. Das aber reicht ihnen heute nicht mehr. Derzeit sucht das Unternehmen einen „Manager für Integration, Vielfalt und soziale Gleichstellung“. Richtig gelesen, es geht um „soziale Gleichheit“ - eine seltsame Priorität für ein Unternehmen, das andere Unternehmen bei der Minimierung ihrer Steuerlast berät.

Die Personalvermittlungswebseite Jobbio wiederum wirbt mit dieser neuen Agenda, indem sie eine eigene Seite einrichtete mit dem Titel „Was passiert, wenn toxische Männlichkeit am Arbeitsplatz nicht kontrolliert wird?“ Man wird aufgeklärt, dass es sich bei „toxischer Männlichkeit“ um veraltete „männliche Normen“ handelt, also etwa das Verweigern des Weinens bei Verärgerung, der Konsuum von viel Alkohol und das Respektieren von „Stärke und Ausdauer“ bei anderen. Solcherlei Werte benachteiligen Frauen und Minderheiten im fairen Wettbewerb, so Jobbio. Aber keine Angst, Abhilfe naht. Die Personalberatung Jaluch berät ihre Kunden bei der Bekämpfung von „Mikroaggressionen“ wie etwa dem Anspruch, alle gleich Mitarbeiter zu behandeln - was natürlich nicht wahr sein kann, weil wir alle im Unterbewusstsein getrieben werden von einer „unbewussten Verzerrung“.

Diese Art der „Diversitykurse“, mit denen „unbewusste“ oder „implizite“ Diskriminierung reduziert werden sollen, haben sich in den USA zu einer Industrie entwickelt mit einem jährlichen Volumen von 8 Milliarden Dollar – die Kaffeekette Starbucks etwa hat kürzlich seine 175.000 Mitarbeiter an einem „Bias-Kurs“-Tag darin geschult - und auch in Großbritannien ist die Industrie auf Wachstumskurs. Leider gibt es nur wenige greifbare Informationen darüber, ob die Teilnahme an einem dieser Kurse tatsächlich wirkt gegen diskriminierendes Verhalten. Es git aber Hinweise auf das Gegenteil, wie ein Aufsatz im Journal of Applied Psychology aus dem Jahr 2015 zeigt, und wonach Personen, die eines dieser Kurse absolviert haben, hinterher anfälliger waren für Rassen- und Geschlechterstereotypisierung als davor. Laut Lee Jussim, Professor für Psychologie an der Rutgers University gibt es viele Beweise dafür, dass diese teilweise von Unternehmen obligatorisch durchgesetzten Diversitykurse nach hinten losgehen und die Dinge noch schlimmer machen.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Diversity- und Inklusionsmaßnahmen nach hinten losgehen können ist die unerbittliche Durchleuchtung von Unternehmen hinsichtlich des geschlechtsspezifischen Lohngefälles. Da sich kein Privatunternehmen aufgrund möglicher schlechter Presse eine große Lücke leisten kann und viele Personalabteilungen planen, vorhandene Lücke bis etwa 2025 zu schließen, gibt es einen starken Anreiz, Frauen nicht mehr in schlecht bezahlten Positionen zu beschäftigen.

Manchmal versuchen Führungskräfte in Unternehmen, ihre kulturlinke Haltung damit zu rechtfertigen, dass es gut für die Unternehmenszahlen ist, aber es gibt kaum Beweise dafür. Sobald Unternehmen aufhören, nach den Fähigsten zu suchen und stattdessen andere Faktoren in den Vordergrund rücken beginnen die Probleme. Früher bedeutete der Kampf gegen Diskriminierung, die Privatsphäre einer Person zu achten und Menschen nach ihren Verdiensten zu beurteilen - nach dem Inhalt ihres Charakters und nicht nach der Farbe ihrer Haut, wie Martin Luther King es ausdrückte. Die auf links gedrehten Konzerne aber fragen heute die Mitarbeiter explizit nach deren sozialen Hintergrund („Sind Sie auf eine Privatschule gegangen?“) und sogar, ob sie Männer oder Frauen als Sexualpartner bevorzugen. Die Replik, dass es das Unternehmen nichts angeht sollte man sich dabei besser verkneifen. Wenn aber dieser unerbittliche Fokus auf Diversity und Inklusion die Unternehmensbilanz nicht verbessert, warum verbiegen sich die führenden Unternehmen der Welt dann bis zur Unkenntlichkeit, um sich gegenseitig im Linkssein zu überbieten?

Ein Teil des Grundes ist, dass diese Kultur durch Mitarbeiter in die Unternehmen getragen werden, die heute Mitte Zwanzig sind, und die an der Universität damit indoktriniert wurden. Das Seltsame ist jedoch, wie bereitwillig ihre Chefs sind, ihren Forderungen nachzukommen und ihren Mitarbeitern „sichere Räume“ einrichten und die Toiletten auf geschlechtsneutral umrüsten. Die Credit Suisse beispielsweise hat ein "Reverse Mentoring" Programm aufgesetzt, bei dem junge Absolventen ältere Mitarbeiter unter ihre Fittiche nehmen sollen, um sie in Fragen der Vielfalt zu beraten – vermutlich geht es dabei um den Abbau ihres „heteronormativen Privilegs“ und so weiter.
In einigen großen Unternehmen erinnert die Atmosphäre an die „Kampfsitzungen“ während der Kulturrevolution Chinas, in denen grauhaarige Professoren mit verbeugtem Haupt ruhig dasitzen mussten, während ihnen wütende Studenten Vorträge darüber hielten, wie man sich an die maoistische Ideologie hält.

Es mag sein, dass Unternehmer der Babyboomer Generation, insbesondere klassische weiße Männer die Gelegenheit wahrnehmen, um sich mit der Generation ihrer Kinder zu identifizieren. Früher verteufelten junge politische Radikale Bosse als Mitglieder des gehassten „obersten Prozent“ und machten sie für alle Übel der Welt verantwortlich. Eine der Besonderheiten der „sozialen Gerechtigkeit“ in ihrer aktuellen Version besteht jedoch darin, dass sie sich weniger auf die altmodische, vertikale Gleichheit zwischen Individuen und Nationen konzentriert, sondern vielmehr auf die horizontale Gleichheit zwischen verschiedenen Identitätsgruppen. Sofern multinationale Konzerne wie Procter & Gamble über eine ausreichende Anzahl von Frauen und Minderheiten in Führungspositionen und auf Vorstandsebene verfügen und wenn sie von Zeit zu Zeit die linke Orthodoxien hochleben lassen - wie Gillettes Anzeige zu "toxischer Männlichkeit“ -, scheint sich die neue Generation progressiver Aktivisten nicht um die Kluft zwischen den hoch- und niedrigbezahlten Mitarbeitern zu kümmern. Tatsächlich scheint die Linke ihren Frieden mit dem Kapitalismus geschlossen zu haben und das Ergebnis ist, dass die multimillionenschweren Wichtigtuer der Privatwirtschaft nun stolz neben ihren alten Kommilitonen von der Universität, die im öffentlichen Sektor aufgestiegen sind präsentieren können, um zu behaupten, auch sie hätten ihren Beitrag dazu geleistet, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Vielleicht auch folgen die schlauen Geschäftsleute dem Willen von Generation Kulturlinks aus rein monetären Gründen. Der amerikanische Journalist Ross Douthat vermutete vor kurzem, dass es im Kern darum geht, sich gegen das Risiko abzusichern, falls die politisch linken Demokraten die Kontrolle über das Weiße Haus wiedererlangen - während die Angst vor einer Regierung unter Jeremy Corbyn in Großbritannien die analoge Rolle spielen könnte. Douthat bezeichnet es als „den Frieden von Palo Alto.… bei dem es darum geht, dass dem Linksliberalismus und dem linken Aktivismus proaktiv bei sozialen Themen eine bestimmte Art von Gesinnungshaltung und dazu eine nach außen gerichtete linke Haltung angeboten wird und dies in der Hoffnung, dass die Linke, falls diese den Kulturkrieg gewinnen sollte, die Großunternehmen des Landes nicht zu sehr mit Steuern und Regulierungen gängeln wird.“

Er weist dazu darauf hin, dass die immer größere Zahl an reichen Kapitalisten, die sich linker als links geben, die bereits jetzt völlig entfremdete Arbeiterklasse völlig verrückt werden lässt, was die Wiederwahl von Donald Trump wahrscheinlicher machen wird – und was ebenfalls ihren Unternehmensinteressen dient. Das Vorspielen einer linken Gesinnung, es ist nichts weniger als eine Win-Win-Situation für das oberste Prozent!

Worin auch immer die wirkliche Erklärung besteht für das, was sich derzeit in der Privatwirtschaft breit macht, die Verbreitung der linken Orthodoxie der „sozialen Gerechtigkeit“ in der Geschäftswelt ist eine unheilvolle Entwicklung. Die Ideologisierung ihrer Arbeitsplätze muss die Menschen beunruhigen, da im Zuge dieser Entwicklung auch alles in ihre Bewertung als Arbeitnehmer einfließen wird, was sie während der Pause in der Raucherecke sagen - oder abends in bierseliger Runde im Privaten. Es ist dabei egal, ob man im öffentlichen oder privaten Sektor arbeite und es wird nicht lange dauern, bis man einen „Reverse Mentor“ zugewiesen bekommt und eine „Kampfsitzung“ über sich ergehen lassen muss - also vorausgesetzt, man hat es nicht bereits jetzt schon hinter sich.

In der jüngeren Vergangenheit war die Privatwirtschaft entweder unpolitisch oder konservativ, und so stellte sie ein Gegengewicht zur Verbreitung des linken Dogmas in praktisch jedem anderen Lebensbereich dar. Nun aber gibt es kein Entrinnen mehr vor der progressiven Ideologie des Linksseins – und mit ihr kein Entrinnen mehr vor deren Blockwarten und Politkommissaren.

Die letzte Grenze im Kulturkrieg ist durchbrochen, das gilt für Amerika und wie für uns: Wir sind jetzt alle „Verbündete“.