Unter den Internetseiten, die als Dienstleistung Nutzer zu anderen Internetseiten schicken, liegt Facebook bekanntlich weit vorne. Es gibt daneben aber auch einige kleinere Nischenanbieter wie Hartgeld oder den Kopp Report im alternativen Medienspektrum, die punktuell ebenso einen großen Einfluss auf das Klickverhalten der Internetnutzer haben. Ein ganz besonders guter Klicklieferant für die deutschen Mainstream Medien im Internet aber ist Wikipedia, von wo aus jeden Monat mehrere Millionen Nutzer zu Spiegel Online und Co. geschickt werden. Das eröffnet eine ungeahnte Möglichkeit, den Mainstream Medien eine wichtige Einnahmequelle zu entziehen.
Alternative Medien weiterhin wichtige Klicklieferanten für den Mainstream
Nachdem ich letzten Monat bei Hadmut Danisch las, dass er im September einer der wichtigsten Leserlieferanten für das kriselnde Mainstreamblatt Frankfurter Rundschau war habe ich anhand der Zahlen von Similarweb analysiert, aus welchen Quellen die deutschen Mainstream Medien die meisten Leser bekommen.
Das für mich erstaunliche Resultat bestand darin, dass die großen Mainstream Anbieter jenseits von Facebook und Direktaufrufen ihrer Seiten vor allem aus dem alternativen Spektrum angesurft werden.
Wie ich in dem Blogbeitrag bereits ausgeführt habe gibt das den
alternativen Medien eine ungeahnte Macht über den Mainstream, da sie
anstelle von Links direkt zu den Angeboten auch Links zu
Archivversionen der Artikel setzen könnten. Die Leser würden in dem Fall nicht
mehr direkt auf deren Seite gelangen und entsprechend gäbe es für diese keine Werbeeinnahmen mehr.
Leider hat sich dieses Mittel des Liebesentzugs durch die Alternativen Medien nicht durchgesetzt, was mich vor allem im Fall des Kopp Reports etwas verwundert, da der dahinter stehende Kopp Verlag durch die Mainstream Medien nicht gerade freundlich behandelt wird, deren Links aber weiterhin eine signifikante Rolle spielen für einige der Seiten.
Leider hat sich dieses Mittel des Liebesentzugs durch die Alternativen Medien nicht durchgesetzt, was mich vor allem im Fall des Kopp Reports etwas verwundert, da der dahinter stehende Kopp Verlag durch die Mainstream Medien nicht gerade freundlich behandelt wird, deren Links aber weiterhin eine signifikante Rolle spielen für einige der Seiten.
Die neue Übersicht
in der Tabelle weiter unten zeigt, dass noch immer bedeutende Anteile
des Klickaufkommens bei den Mainstream Medien aus dem alternativen
Spektrum kommen. Die angegebenen Prozente sollte man dabei allerdings
nicht verstehen als prozentualer Anteil an deren
Gesamtklickaufkommen, sondern als jener Teil am Gesamtaufkommen abzüglich direkter
Seitenaufrufe und abzüglich von Facebook.
Ich vermute, dieser
Rest macht im Schnitt etwa zehn Prozent des Gesamtaufkommens aus, was
im Fall des Focus beispielsweise, der im Oktober knapp 71 Millionen
Seitenaufrufe verbuchen konnte, gut 7 Millionen Klicks entspricht.
Diese sieben Millionen sind noch immer eine deutlich
wahrnehmbare Hausnummer, da 1.000 Klicks bei den großen Anbietern in
etwa 4 Euro an Umsatz entsprechen. Effektiv bedeutet dies, dass Hartgeld (~6.200 Euro) und der
Kopp Report (~3.200 Euro) jeweils mindestens einen
Schreiberling beim Focus finanziert haben.
Ein Viertel aller Klicks kommt von Wikipedia
Wie bereits in
der Übersicht für den September habe ich in der ersten Spalte
auch Wikipedia erfasst, da es sich dabei für einige Mainstream
Angebote um eine überaus bedeutsame Quelle für Klicks handelt. Mit
jeweils über 20 Prozent sind der Spiegel und die FAZ ganz vorne mit
dabei.
Analog zum obigen Rechnungsbeispiel nahm der Spiegel dank der Verlinkungen bei Wikipedia im Oktober circa 8.500 Euro ein und die FAZ etwa 1.800 Euro. Auch wenn die Budgets der beiden Angebote bei weitem größer sind als das, es ist nicht gerade wenig, vor allem wenn man es aufs Jahr hochrechnet. Mit den Beträgen lassen sich einige Volontäre finanzieren.
Analog zum obigen Rechnungsbeispiel nahm der Spiegel dank der Verlinkungen bei Wikipedia im Oktober circa 8.500 Euro ein und die FAZ etwa 1.800 Euro. Auch wenn die Budgets der beiden Angebote bei weitem größer sind als das, es ist nicht gerade wenig, vor allem wenn man es aufs Jahr hochrechnet. Mit den Beträgen lassen sich einige Volontäre finanzieren.
Die Übersicht für die letzten beiden Monaten zeigt dazu auch, dass es sich
dabei auch keineswegs um einen Ausreißer nach oben handelt. Vielmehr sind die Zugriffsanteile und
damit die Einnahmen durch Verlinkungen von Wikipedia außerordentlich
stabil und damit planbar.
Die Zugriffe von Wikipedia sind im Monatsvergleich sehr stabil |
Es sind dazu auch nicht nur
die in den beiden Tabellen gelisteten Anbieter, die dank Wikipedia ein
höchst stabiles und einträgliches Zubrot verdienen. Auch kleinere
Regionalnachrichtenseiten bekommen einen merklichen Anteil ihrer
Leser von dort.
Hier ein paar Beispiele plus FR und TAZ als zwei kleinere Anbieter mit bundesweiter Wirkung mit den Oktoberzahlen von Similarweb:
Hier ein paar Beispiele plus FR und TAZ als zwei kleinere Anbieter mit bundesweiter Wirkung mit den Oktoberzahlen von Similarweb:
Aufs Jahr hochgerechnet sind das stattliche 2.160-5.400 Euro |
Diese geschätzten
Einnahmen für die kleineren Anbieter sind zwar relativ niedrig. Aber es reicht immer noch für eine Putzkraft, die am Abend die vollen Aschenbecher leert, oder um
den Redakteuren von Zeit zu Zeit eine neue Tastatur zukommen zu
lassen, auf der sie dann ihre Lügengeschichten tippen können. Nicht zuletzt
weiß jeder Kaufmann, auch Kleinvieh macht Mist und insbesondere bei
der TAZ sieht es finanziell auch gar nicht gut aus.
Dank der Wikipedia als anonymer Mitmachplattform öffnet sich hier also eine Möglichkeit für jeden, den Mitgliedern im Club Lügenpresse finanziell eine mitzugeben.
Was tun? Ganz einfach…
Die meisten Artikel
bei Wikipedia kann man ganz ohne Anmeldung editieren. Einfach die
Seite aufrufen, oben den Reiter „Quelltext bearbeiten“ anklicken,
dann die entsprechende Änderung vornehmen und abschicken. Ein
Beispiel für einen ungeschützten Wikipediaatikel wäre jener für
Tastatur. Den
darf jeder bearbeiten.
Bei anderen Artikeln geht das allerdings nicht so leicht, da vor allem umstrittene Artikel mit einer
Schutzfunktion versehen sind und
nur bereits längere Zeit aktive Wikipedia Autoren eine Änderung vornehmen
dürfen. Ein Beispiel für einen solchen Artikel wäre jener über die Lügenpresse,
für den aus naheliegenden Gründen ein sogenannter „Teilschutz“
besteht.
Der Artikel ist leider geschützt vor beliebigen Änderungen |
Der
Lügenpresseartikel zeigt auch sehr anschaulich, wo genau die
Einnahmequelle genau sitzt für die Lügenpresse. Es sind ganz unten
die Links in den Absätzen „Literatur“, „Weblinks“ und
„Einzelnachweise“.
Im Lügenpresseartikel etwa gibt es unter Literatur jeweils einen Link zu Zeit Online und einen zu Spiegel Online, dazu gibt es unter Weblinks jeweils einen zur Mediathek der ARD, einen zu Die Presse, einen zu den linken Sprachpanschern von Sprachlog, einen zur TAZ und einen zur Welt.
Im Lügenpresseartikel etwa gibt es unter Literatur jeweils einen Link zu Zeit Online und einen zu Spiegel Online, dazu gibt es unter Weblinks jeweils einen zur Mediathek der ARD, einen zu Die Presse, einen zu den linken Sprachpanschern von Sprachlog, einen zur TAZ und einen zur Welt.
"Voll der Hass", meinte "Professor" Pörksen einmal im Fischblatt und einmal in der Bildzeitung für Abiturienten |
Insgesamt sind das sieben kostenlose,
für die Mainstream Medien und ihr Meinungskartell aber äußerst
wertvolle Links, die sich in diesen neun Zeilen mit Literatur und Weblinks finden. Rechnet man das ganze hoch auf
die darunter folgenden 130 Referenzen des Artikels, dann sind das geballte 100 Links, die allesamt in Richtung Mainstream verweisen und deren Kassen füllen.
Wer etwas an dieser
geldwerten Rutschbahn ändern will, der muss nicht hingehen und versuchen,
alles zu löschen. Das hätte sehr wahrscheinlich auch keinen Effekt, da
bei den Seiten im Zweifel einfach der ursprüngliche Zustand wieder
hergestellt würde und fortan ein „Teilschutz“ weitere Änderungen unmöglich macht.
Viel besser ist es,
die Direktlinks zu den Mainstream Medien zu ersetzen mit Links bei
Archive.org, wo regelmäßig Versionen der Mainstream Artikel
abgespeichert werden. Sucht dann künftig ein Nutzer bei Wikipedia
nach der Quelle für einen Verweis, dann wird er nicht auf das Mainstream Medium
selbst verwiesen, sondern zum Archiv, wo die Lügenpresse kein Geld für den Klick bekommt.
Die Funktionsweise
von Archive.org ist dabei sehr einfach. Man muss einfach nur die
gewünschte URL in das Suchfeld der „Waybackmachine“ kopieren und Enter klicken.
Das Suchfeld oben in der Mitte ist das richtige, das andere macht etwas anderes |
Falls eine oder mehrere Versionen des gesuchten Artikels dort abgespeichert
wurden, dann bekommt man in einer Kalenderansicht angezeigt, wann der
Artikel dort gespeichert wurde. Abschließend muss man nur noch den jeweiligen
Tag auswählen und den Link zum „Snapshot“ anklicken.
Am besten immer die neueste Version wählen |
Meist dauert es ein paar Sekunden bis das Ergebnis kommt und in einigen Fällen kann es auch passieren, dass ein Link nicht funktioniert oder für das gewählte Jahr kein Schnappschuss zur Verfügung steht. In diesem Fall muss man oben in der Zeitleiste ein anderes Jahr anklicken und wird dann dort einen Link finden.
Im letzten Schritt muss man die URL dieses archivierten Artikels noch im jeweiligen Artikel bei Wikipedia an die Stelle des ursprünglichen einfügen und der Freundlichkeit halber kurz Bescheid geben, dass man die Links geändert hat.
Was dann noch fehlt ist eine Sichtung durch andere Wikipedia Editoren und die Änderung steht.
Im letzten Schritt muss man die URL dieses archivierten Artikels noch im jeweiligen Artikel bei Wikipedia an die Stelle des ursprünglichen einfügen und der Freundlichkeit halber kurz Bescheid geben, dass man die Links geändert hat.
Was dann noch fehlt ist eine Sichtung durch andere Wikipedia Editoren und die Änderung steht.
Auch wenn es etwas
umständlich ist, es ist definitiv machbar. Zumindest sollten wir uns vornehmen, die
Links in der Kategorie
Politik und den Unterkategorien dazu abzuändern, da vermutlich von diesen aus die meisten Klicks in Richtung Mainstream Medien erfolgen. Ich jedenfalls werde ab sofort täglich ein dutzend Artikel in dieser Weise editieren, um dem Mainstream an
dieser Stelle das Wasser abzugraben.
Jeder ist zum Mitmachen eingeladen und ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Mitstreiter bekäme und wir uns zur Vermeidung von Doppelarbeit untereinander absprechen könnten, wer sich welche Artikel vornimmt (Kontakt per Kommentarfunktion oder E-Mail).
Dazu empfehle ich auch, dass sich jeder bei Wikipedia für das Editieren ein (anonymes!) Nutzerkonto erstellt, um dann zu einem späteren Zeitpunkt auch das Recht zu erhalten, die geschützten Artikel bearbeiten zu können.
Jeder ist zum Mitmachen eingeladen und ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Mitstreiter bekäme und wir uns zur Vermeidung von Doppelarbeit untereinander absprechen könnten, wer sich welche Artikel vornimmt (Kontakt per Kommentarfunktion oder E-Mail).
Dazu empfehle ich auch, dass sich jeder bei Wikipedia für das Editieren ein (anonymes!) Nutzerkonto erstellt, um dann zu einem späteren Zeitpunkt auch das Recht zu erhalten, die geschützten Artikel bearbeiten zu können.
Mit über 2,2
Millionen Artikeln ist die deutsche Wikipedia sehr umfangreich, aber
ich bin mir sicher, wir können es schaffen. Wir müssen nur damit
beginnen!