30. Oktober 2018

Was Linke und Grüne wirklich verstehen unter „demokratischem Diskurs“ am Beispiel des Hambacher Forsts



Wie oft hört man von linksgrüner Seite die Forderung nach einem zivilisierten Diskurs unter Demokraten, die sich bei Bedarf gemeinsam gegen „Nazis“ zu stellen haben, weil nur sie zählen und sonst niemand irgendein Recht hat, sich zu äußern. Was aber passieren würde, wenn sie Erfolg haben mit der Vernichtung aller Strukturen und Meinungen, die nicht links und grün sind, das lässt sich aktuell im Hambacher Forst beobachten.


Linksgrüner Diskurs definiert



Sie könnten kaum enger beieinander stehen, die Linken und Grünen in unserem Land. Egal ob es um die Selbstauflösung Deutschlands im Sumpf der EU geht, den inhärenten Selbsthass auf alles kulturell Deutsche, dem Import inkompatibler Gesellschaftsvorstellungen, dem Zerstören der Innovationsfähigkeit unserer Wirtschaft, dem Ausrauben des Mittelstandes per Steuerbescheid oder dem Indoktrinieren unserer Kinder. In all den Bereichen marschieren sie im Gleichschritt, die Grünen, die Linken, die Spezialdemokraten und dazu ihre Gewerkschaften, Kirchenverbände und Medienhäuser. 

Sobald jemand einen Einwand dagegen erhebt oder sich gar politisch dagegen organisiert, dann wird selbstverständlich sofort gemeinsam dagegen zugeschlagen wo es nur geht. Gegen „Nazis“ darf und muss man das nämlich, dem Stichwort der argumentationslosen Gewaltlegitimation gegen Mitmenschen mit abweichenden Ansichten. Jemand muss es nur ausrufen und mit dem Finger zeigen und es geht los.

Mediales Beschmieren, Ehrabschneidungen, persönliche Angriffe, die systematische Zersetzung und Zerstörung der bürgerlichen Existenz, vielleicht die ein oder andere Steuerprüfung, dazu bei Notwendigkeit bezahlte Massendemos als Machtdemonstration und nicht zuletzt das Lösen der Radmuttern gehören zu diesem Werkzeugkasten „demokratischer Willensbildung“ linker Provenienz. 



Linke und Grüne nicht miteinander, sondern gegeneinander



Selten nur erregen die genannten Maßnahmen dieser „demokratischen Querfront“ von grün-konservativ bis linksextrem gegen den gemeinsamen Gegner öffentliches Aufsehen in Form eines – Vorsicht kaputter Begriff - „Aufschreis“. Nicht selten dagegen kommt es vor, dass die noch immer nichts ahnende und naiv-vertauensvolle Öffentlichkeit dieses „zivilgesellschaftliche Engagement“ sogar lobt und für gut befindet.

 Allerdings sollten genau diese Menschen - ich vermute es ist die große Mehrheit in diesem Land - genau aufpassen bei dem, was gerade im Hambacher Forst vor sich geht, denn es gibt etwas zu lernen.

Dort nämlich können wir derzeit ein seltenes Schauspiel beobachten. Die vereinte Front der „Demokraten“ tritt dort nicht gemeinsam auf, sondern sie tritt gegeneinander an. Es handelt sich also um ein prototypisches Beispiel dafür, wie die beiden Seiten miteinander „in den Diskurs treten“, wenn sie sich einmal nicht einig sind, sondern sich in einer für beide Seiten wichtigen Angelegenheit diametral gegenüber stehen.

Auf der einen Seite hätten wir in der Hambacher Arena grüne Aktivisten, die bewaffnet mit Pfeil und Bogen, Speeren und ihren eigenen Exkrementen um jeden Preis einen Wald vor der Abholzung bewahren wollen. Besonders wichtig ist die Angelegenheit für die grüne Seite, weil der Boden überdies auch noch in einem Kohlekraftwerk verfeuert werden soll, also massenweise das böse Killergas CO2 produziert würde, das Gaia garantiert den Hitzetod bescheren wird.

Für die Grünen ist der Widerstand im Hambacher Forst daher so etwas wie das Verhindern eines neuen Auschwitz: Gegen dunkle Mächte, gegen Giftgas, gegen Massenmord und für das Gute in allem (außer Nazis).

Auf der anderen Seite stehen aber keineswegs böse Kapitalisten, die in fernen Hinterzimmern den Schnurrbart zwirbelnd die Abholzung und Verfeuerung der natürlichen Lebensgrundlage einer Region beschlossen, weil es ihnen am meisten Profit bringt. Nein, es ist die politische Linke, die auf der anderen Seite steht. 

Zum einen hätten wir die zu einem Gutteil in roter Kommunalhand befindliche RWE, dann wären da deren gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter und schließlich noch die rot regierten Gemeinden des Umlandes, die von dieser kohleschwarzen Mördergrube ihr Dasein bestreiten.

Mit dem Recht im Rücken, allerlei Aufforstungsvorschriften, Ausweichflächen, Enteignungsentschädigungen und dem Druck auf Erfolg in der Sache muss diese zweite Seite der vereinten Linken nun einschreiten und ihren grünen Freunden einen Dolch zwischen die Rippen stoßen, sich effektiv also aufspielen wie der finsterste Kapitalist.

Es ist ein Schauspiel, bei dem man eigentlich nur noch laut loslachen kann, so lächerlich ist das Aufgebot der beiden Seiten, die im propagandistischen Alltag gerne Demokratie, Pluralismus und Parlament preisen. Wenn es aber darauf ankommt, dann zeigen sich ganz andere Verhaltensmuster.



Fahnen, Parolen, Lügen, Betrügen und Scheiße



Vor einem Monat ist bereits einer der im Hambacher Forst hausenden - und vom grün tickenden Teil des linken Mainstreams euphemistisch als „Journalist“ bezeichneter - Extremaktivist vom Baum gefallen. Das krasse an dem tragischen Tod ist, dass der junge Mann gerüchteweise einer selbst gebastelten Falle zum Opfer gefallen sein soll, die von seinen Gesinnungsgenossen aufgestellt wurde, und die eigentlich für die Mitarbeiter des Tagebaus und für die Polizei gedacht war.

Während der chronischen Phase des Protests fielen die „Journalisten“ des Waldes neben dem Aufstellen kleiner Todesfallen auch dadurch auf, dass sie ihre eigenen Exkremente einsetzten, um die mit Motorsägen und dem Recht ausgestatteten ideologischen Gegner angemessen begrüßen zu können.

Wenn das mal kein gereifter demokratischer Prozess ist, was bitte dann?

Von den parlamentarischen Grün*innen jedenfalls kam kein Protest gegen diese ekel-terroristische Masche, man kann also annehmen, dass man an der parlamentarischen Front einer Meinung ist mit den eigenen Schützlinge an der Waldfront. Tatsächlich fordern die Grünen des Landes nun auch ein „Moratorium“ für das weitere Abbaggern des Waldes, während die Partei vor einigen Jahren noch als Teil der damaligen Regierung der Erweiterung des Braunkohletagebaus zustimmte.

Auch das ist ein fester Bestandteil des grünen Demokratieverständisses: Heute Hü, morgen Hott!

Und a propos Scheiße einsetzen zur Durchsetzung grüner Interessen. Bei den Grünen weiß man wie das geht, besteht doch bei einigen Fällen, in denen aus Naturschutzgründen Bauprojekte gestoppt wurden, der Verdacht, dass Kotspuren von geschützten Tierarten absichtlich von Grün*innen gelegt wurden und nicht von den Tieren.

Lug und Betrug nannte sich das früher einmal. Aber hey, es geht um die gute Sache!

Inzwischen ist die chronische Protestphase im Hambacher Forst vorbei, da die Betreiber zur Tat schreiten wollen. Die Aktivisten sind trotz Landfriedensbruch, trotz tragischen Todesfalls und trotz des im Einklang mit allen juristischen und parlamentarischen Mitteln hergestellten Rechts auf die Abholzung noch immer dort und schreien mehr denn je.

Gerade erst besetzten mehrere tausend Umweltfreunde emsig die Gleise der nahegelegenen Anlagen und mehrere hundert kletterten auf die Mordwerkzeuge der Braunkohlebagger, wie die Epoch Times schreibt. Es geht also heiß her für Mutter Natur und dem Setzen von „Zeichen für Klimagerechtigkeit“.

Die Landesregierung von NRW wiederum schritt dagegen ein und doch wieder nicht. Zwar wurden die Personalien der Demonstranten aufgenommen, aber dann ließ man die Leute trotzdem durch.

Warum auch immer. Oder, vielleicht steckt da auch eine kleine fiese Absicht dahinter: „Lassen wir doch die Linken ihre grünen Genossen wegräumen,“ dachte man sich möglicherweise im Innenministerium, denn die haben – ich habe es oben ausgeführt – ordentlich viel zu verlieren im Hambacher Forst.

Die Braunkohlekumpel von RWE, immerhin die ehemalige Kernklientel der Gewerkschaften, demonstrieren schon länger gegen die grünen Aktivisten und wollen, dass es weiter geht, damit ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben, wie selbst die TAZ zähneknirschend zugeben muss.

Auch die demnächst ehemaligen Anwohner scheinen entgegen der dramatischen Überformulierung bei Telepolis, die von „bedrohten Dörfern“ spricht, nicht wirklich etwas gegen die Ausweitung des Tagebaus zu haben, da diese mit einer süßen Entschädigung und einem sicheren Arbeitsplatz verbunden ist. Einem der bedrohten Anwohner platzte vor ein paar Tagen dann auch der Kragen und fuhr drohend mit seinem Traktor auf die Grünen unter den Aktivisten zu.

Das Sahnehäubchen an der Sache aber kommt von RWE selbst. In wohlmeinender Weise unterstützt das Unternehmen seine Arbeiter wie auch die Bergbau/Chemiegewerkschaft bei deren Demonstrationen gegen die Anti-Braunkohleaktivisten. Kapital und Arbeit Hand in Hand!

Bestens finanziert und versorgt tritt im Hambacher Forst nun also die vereinte rote Front an und ihre Aufgabe besteht darin, ihre grün und kackbraun angemalten Bundesgenossen komme was wolle aus dem Weg zu räumen.

Ohne Parlament, ohne Gesetz, ohne Demokratie, ohne Recht, ohne Frieden, ohne gar nichts. Keine einzige der ach so wohlklingenden Vokabeln aus dem linksgrünen Wortschatz will dort passen. Oder sollen wir das ganze etwa als "demokratischen Prozess" bezeichnen und das Vorgehen der Kontrahenten als "zivilgesellschaftlich" wahrnehmen?

Nein, es ist nichts davon, gar nichts.

Sollte die Polizei dem Treiben keinen Riegel vorschieben, dann werden dort demnächst einfach nur zwei Mobs aufeinander einschlagen, bis sie nicht mehr können und danach darf der ungläubig staunende Beobachter den hinterlassenen Saustall wieder aufräumen und die Rechnung für die entstandenen Schäden begleichen.

Die Farce um den Hambacher Forst, sie zeigt was passiert, wenn Linke und Grüne unter sich sind und die Regeln untereinander selbst ausmachen müssen. Es endet damit, dass sich fanatische wie unfähige Idioten gegenseitig mit Parolen und Scheiße bewerfen!

Ist es wirklich das was ihr wollt, liebe Bürger dieses Landes?