8. September 2020

Erdoganberater spuckt Gift und Galle: Türkei bereit zu Krieg gegen Griechenland; „werden ihnen die Leber herausschneiden“


Ex ante oder ex post? (Bildquelle)

Die Emotionen kochen hoch in der Türkei. Nicht nur das islamonationalistisch abgerichtete Fußvolk spuckt große Töne (und lässt es zu oft im eigenen Verhalten widerspiegeln), die Arroganz des Überlegenheitsgefühls geht bis hoch in Erdogans neuen Palast. Gerade erlaubte sich mit Mesut Hakki Casin einer seiner Berater, der im normalen Leben im militärischen Ausbildungsbereich tätig ist, eine Tirade gegen Griechenland, bei der einem Angst und Bange werden muss.



Greek City Times: Erdogan Berater will Abschuss von „5 oder 6“ griechischen Flugzeugen und will einen der Piloten persönlich exekutieren


Mesut Hakki Casin, außen- und sicherheitspolitischer Berater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verkündete am gestrigen Montag im türkischen Staatsfernsehen die Bereitschaft der Türkei, mit Griechenland einen Krieg zu führen.

Casin begann seine Tirade zunächst mit der Behauptung, Griechenland habe den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle ins östliche Mittelmeer gelockt, weil Griechenland über keinen eigenen verfüge, wobei er die Tatsache ignorierte, dass Griechenland dank seiner hunderten Inseln, , die dem Zweck eines Flugzeugträgers dienen, keinen Flugzeugträger benötigt.

„Griechenland hat noch kein Gas gefunden, schickt aber einen [französischen] Flugzeugträger gegen die Türkei. Es hat nicht einmal einen eigenen Flugzeugträger. Sie klagen uns auf dem Pferd eines anderen an. Dieses Pferd wird erschossen werden. Das ist das eine“, sagte er. „Zweitens ist die Türkei ein Land, wie man so schön sagt, das nicht schweigen kann.“

Casin wurde danach noch einmal direkter und sagte, dass jedem, der die Rechte der Türkei „verletzt“, die Leber herausgeschnitten bekommt.

„Unser verehrter Präsident sagt, dass wir als türkische Nation weder Rechte an uns reißen noch zulassen, dass sich irgendjemand an unseren Rechten vergreift. Sollte da draußen jemand unsere Rechte verletzen, dann wird ihm die türkische Nation die Leber herausschneiden“, sagte er.

„Es gibt eine riesige türkische Armee, bei der es sich um die achtgrößte der Welt und die drittgrößte der NATO handelt. Wer kann es wagen, uns in der Ägäis und im Mittelmeer zu schikanieren? Möchte Griechenland wirklich die Rechnung von uns präsentiert bekommen? Die Griechen merken es immer noch nicht“, fuhr Casin fort.

Sehen Sie, der 9. September [als Jahrestag der türkischen Eroberung von Smyrna gegen griechische Truppen im Jahr 1922], steht vor der Tür. Ihr [Griechen] habt euch damals bei der Flucht gegenseitig umgebracht, als ihr in Richtung Meer gerannt seid“, fuhr er fort.

Dann sprach der Berater von Erdogan auch eine Kriegsdrohung gegen Griechenland aus.

„Ich finde, es ist genug. Es ist genug! Unsere Piloten werden bald fünf oder sechs von ihnen [griechische Kampfflugzeuge] abschießen, und dann werden wir in einen Krieg eintreten. Diese Nation kann unmöglich einen derartigen Druck akzeptieren. Die Türkei ist keine Nation, mit der man das machen kann. die Bajonett der türkischen Soldaten sind aufgesetzt und einsatzbereit. Und sind uns [in vergangenen Kriegen] die Patronen ausgegangen, dann haben wir den Feind mit unseren Bajonetten erledigt“, so Casin.

„Zeigt, was ihr drauf habt! Wir warten hier“, fuhr er fort.

„Sehen Sie, ich bin Ausbilder bei den [türkischen] Streitkräfte. Wenn es auch nur ein griechischer Pilot auf uns schießen sollte, dann werde ich diesem Piloten höchstpersönllich eine zwischen die Augen verpassen“, schloss der Berater von Erdogan kühl.




Daily Sabah: Griechenland verstärkt militärische Präsenz an der türkischen Grenze


Griechenland hat seine militärische Präsenz an der türkischen Grenze verstärkt, da die Spannungen zwischen den beiden Ländern wegen der Energieressourcen im östlichen Mittelmeerraum immer weiter zunehmen.

Der stellvertretende griechische Migrationsminister Giorgos Koumoutsakos behauptete am Sonntag, Ankara könne möglicherweise Migranten benutzen, um die Europäische Union unter Druck zu setzen, damit sie keine Sanktionen gegen die Türkei verhängt. Bei einer Tagung des Europäischen Rates am 24. und 25. September wird der eskalierende Konflikt wird ganz oben auf der Tagesordnung stehen, wobei einige Mitgliedsstaaten auf Sanktionen gegen die Türkei drängen.

„Wir sind vorbereitet und werden so reagieren, wie wir es schon im März getan haben“, sagte Koumoutsakos gegenüber der Nachrichtenagentur Skai.

Im März beschloss die Türkei, Migranten nicht weiter daran zu hindern, die griechische Grenze zu überqueren, was dazu führte, dass Tausende von ihnen über Griechenland in die EU einreisten. Griechische Sicherheitskräfte wurden damals eingesetzt, um Menschen an der Einreise zu hindern. Auch die EU-Grenzbehörde Frontex war an der griechisch-türkischen Grenze stationiert.

Griechenland reagierte mit Strenge auf die illegalen Migranten, wenn diese versuchten, das Land zu betreten, nachdem Ankara beschlossen hatte, seine Grenzen zu öffnen. Dabei wurden mindestens drei Menschen getötet, viele weitere verletzt und mit Tränengas besprüht, wie Menschenrechtsgruppen mitteilten. Darüber hinaus setzte die griechische Regierung für 30 Tage auch das Recht auf Asyl aus für Menschen, die illegal ins Land kamen.

Die Türkei und Griechenland waren in den vergangenen Jahren wichtige Transitpunkte für Asylsuchende, Kriegsflüchtlinge und Arbeitsmigranten, die in Europa ein neues Leben beginnen wollen. Die griechische Regierung stand bei der Bewältigung des Zustroms stark unter Druck, wobei viele der Migranten auf den griechischen Inseln in der Ägäis nahe der türkischen Küste in überfüllten Lagern untergebracht werden mussten. Griechenland wurde daher mehrmals wegen der fragwürdigen Praktiken und Politik gegenüber Migranten kritisiert.


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