12. März 2020

Sollte der Coronavirus zeitlich abflauen wie die Influenza, dann wird es für Deutschland wahrscheinlich glimpflich ablaufen

Vermutlich genug für alle da (Bildquelle)

Corona VERSUS Grippe



Die Medien im und abseits des Mainstreams geben ihr bestes, dem letzten klar zu machen, dass die Lage rund um den Coronavirus ernst ist, todernst. Generell ist es wohl nicht schlecht, die Bevölkerung intensiv zu sensibilisieren für die Gefahren einer Epidemie. Die eingekauften Konserven und Klopapierrollen können bekanntlich länger gelagert werden und eventuell beschließt die Politik vielleicht sogar, dass es nicht übel wäre, sich mit etwas Budget und Mühe auf die nächste derartige Krise vorzubereiten.

Für den weiteren Verlauf der Coronaviruskrise in Deutschland aber sehe ich gute Chancen, dass es demnächst zwar noch einmal ordentlich nach oben gehen wird mit den Fallzahlen, insgesamt aber denke ich nicht, dass bei uns eine italienische Weltuntergangsstimmung ausbrechen muss.

Alles in allem schätze ich, dass es in den kommenden Wochen bis zu 15.000 Infektionen geben wird mit 3.000 schweren Fällen, für die ein Aufenthalt in einer Intensivstation notwendig sein wird. Zu diesem Schluss komme ich auf Basis der Annahme, dass der Coronavirus in etwa so verschwinden wird wie die Influenza aka die Grippe.

Dazu habe ich zwei Grafiken verglichen, von denen die eine von Sciencefiles stammt, und die den bisherigen exponentiell verlaufenden Ansteckungsverlauf verschiedener Länder mit dem Coronavirus zeigt. Die zweite wiederum kommt von Statista, die den monatlichen Verlauf der Infektionen mit der Influenza angibt.

Links die Coronas von Sciencefiles und rechts die Influenzas vom Ärzteblatt

Die Grundidee ist, dass man bei den beiden Grafiken lediglich die x-Achse angleichen und den aktuellen Zeitpunkt der Sciencefiles Grafik (KW 11) auf die entsprechende Stelle der Statista Grafik legen und die vertikale Achse anpassen muss, und schon lässt sich am Schnittpunkt die Zahl der noch erwartbaren Coronafälle ablesen.

Schafft man das, dann bekommt man den gesuchten Schnittpunkt zwischen der zunehmenden Zahl an Coronafällen und der um diese Zeit schon fast wieder abnehmenden Zahl an erwartbaren Influenzafällen.

Da wir zeitlich noch nicht so weit sind musste ich die Kurve mit den Coronafällen mit einer blauen Linie extrapolieren, wobei ich dabei jeweils eine untere, mittlere und obere Entwicklung unterschieden habe. So sieht das Ergebnis aus:

Leider zwei stark unterschiedliche Skalen, aber es passt in etwa

Davon ablesen lassen sich nun die drei Schnittpunkte mit den Ungefährwerten A) 6.000, B) 9.000 und C) 15.000 für die noch erwartbaren Coronafälle in Deutschland. Also stets unter der Bedingung, dass die Influenza als Benchmark dienen kann für den Coronavirus.

Dieses Ergebnis ist in mehrfacher Hinsicht eine sehr gute Nachricht. Denn selbst im Extremfall C bleibt die Gesamtzahl der Fälle unter der Gesamtzahl der circa 20.000 Betten auf den Intensivstationen deutscher Krankenhäuser.

Noch besser wird diese Nachricht, wenn man bedenkt, dass nur circa 20% aller Fälle einer mehrwöchigen Behandlung auf der Intensivstation bedürfen. Das bedeutet zwar keine gänzliche Entwarnung für eventuelle Engpässe, da die in der Regel drei Wochen lange Behandlung viele Patienten in unterschiedlichen Stadien beinhalten wird, aber es könnte gerade noch so gut gehen.

Rot die Zahl der Intensivbetten; blau die Zahl der Infektionen; grün die Zahl der Fälle mit Intensivbehandlung

Es sieht ganz danach aus, als dass ab Ende März die Zeit der größten Belastung für die deutschen Krankenhäuser beginnen wird. Insgesamt werden die Intensivstationen über mindestens drei Wochen zu 25 Prozent von Coronapatienten beansprucht werden.

Dadurch wird der ein oder andere Patient, dessen Operation mit nachfolgendem Aufenthalt auf der Intensivstation nicht drängt, sehr wahrscheinlich warten müssen. Mit Engpässen bei Notfällen aus dem Normalbetrieb aber ist strukturell nicht zu rechnen. Lediglich punktuell könnte es zu kritischen Situationen kommen, die dann aber vermutlich kompensiert werden über Helikopterflüge. Das ist zwar nicht billig, allerdings sind sie genau für derartige Notfälle gedacht.

Sollten mit der Frühwarnung aus Ostasien in den letzten Wochen überdies noch einige stille Kapazitäten gehoben worden sein im Krankenhausbereich, dann könnte es trotz der desolaten politischen Reaktion durch die Regierung noch einmal glimpflich ausgehen für Deutschland.

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