1. November 2019

Frankreichs „urbaner Guerillakrieg“ schwappt in die Provinz über: Schulkomplex abgefackelt, Polizei und Feuerwehr in Hinterhalt gelockt und mit Steinen und Böllern beworfen


Man denke nur an all das freigesetzte CO2... (Bildquelle)

Das Wetter auch in Frankreich ist recht mau in diesen Tagen, wenngleich es im südfranzösischen Beziers noch immer knapp an die Zimmertemperatur heranreicht. Nach postmoderner Lesart, die besagt, dass Gewaltausbrüche hitzebedingt sind, sollte es daher in Beziers heute genauso ruhig sein wie auch früher schon. Doch seltsamerweise halten sich die „Gruppen aus jungen Menschen“ nicht daran und schrecken weder davor zurück, Millionenschäden anzurichten, noch davor mit Polizei und Feuerwehr ausgerechnet jene ins Visier zu nehmen, die ihnen wahlweise das Leben retten oder es im Zweifel leichtens beenden können. Wir sind gespannt auf zweierlei. Einmal die künftigen MSM&TV-Erklärungen derartiger Ereignisse, scheinen sie doch keineswegs korreliert zu sein mit der Temperatur und dem Klima, sondern mit etwas, bei dem Nichts mit Nichts zu tun hat. Und zweitens, ob es in dem Zusammenhang auch zu einem Wehklagen kommen wird über das viele CO2, das bei derartigen Bränden freigesetzt wird.



Actu: Gestern Abend in Beziers: Grundschule, Gymnasium und Sporthalle abgefackelt; Polizei und Feuerwehr mit Böllern beworfen



In La Deveze, einem Viertel der südfranzösischen Stadt Beziers ist gestern Abend ab halb elf Gewalt ausgebrochen, wie man sie bislang nur aus den Großstädten kennt: Polizisten und Feuerwehrleute wurden mit Böllern beworfen und eine Gesamtschule, ein Gymnasium und eine Sporthalle wurden niedergebrannt.

Eine Gruppe junger Menschen griff Polizei und Feuerwehr an, nachdem sie diese in einen Hinterhalt lockten. Dabei bewarfen sie ihre Einsatzfahrzeuge mit Steinen und zahlreichen Böllern.

Die Feuerwehrleute und Polizisten waren gerade zum Tatort eines Brandanschlags gegen eine Schule angerückt, wobei unter anderem auch eine Turnhalle, sowie mehrere Container und Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden.

An diesem Halloweenabend sah man vor Ort Szenen des urbanen Guerillakrieges, wobei das Motiv bislang unbekannt ist, es aber zu mehreren Verhaftungen gekommen ist. Viele der Randalierer waren mit Handschuhen und Kapuzen vermummt.

Aufgrund der Größe des Zwischenfalls wurden auch Polizisten von zwei Wachen in Montpellier abgezogen, die dort aufgrund der Gelbwestendemonstrationen stationiert waren und bei dem Brandanschlag in Beziers notwendig wurden, um die Sicherheit wieder herzustellen.

Die Ruhe kehrte gegen 2 Uhr morgens zurück, allerdings kehrte die Ruhe in der Stadt nur oberflächlich zurück.

Die Gewalt brach in Beziers bereits am Donnerstag kurz vor 22 Uhr als, als es zu einem Brandanschlag auf ein verlassenes und besetztes Gebäude am Vallerey Platz kam. Polizisten, die der dort anrückenden Feuerwehr Begleitschutz geben sollte, wurden mit Geschossen und Böllern unter Feuer genommen. Sie mussten zur Abwehr der Angreifer Gummigeschosse einsetzen. Insgesamt gaben die Polizisten drei Schüsse auf die Täter ab.


Ein verletzter Feuerwehrmann und viel Sachschaden



Bei dem Einsatz in der Freitagnacht wurde ein Feuerwehrmann verletzt, während ein Schulkomplex mit Gymnasium, Kindergarten, Grundschule und Sporthalle, sowie fünf Autos, zwei Roller, etwa zehn Container dem Brand zum Opfer fielen und die öffentliche Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Nach Angaben des Rathauses von Béziers sind von dem Brand 300 Schüler betroffen, die nach den derzeitigen Ferien nicht mehr die Schule besuchen können.

Dem verletzten Feuerwehrmann fiel eine Eisenplatte auf dem Kopf, die sich von einem der brennenden Gebäude löste. Er wurde in die Notaufnahme des Stadtkrankenhauses eingeliefert.