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Eigentlich sollte dies ein Artikel über eine interne Google Studie werden, bei der herauskam, dass die Männer im Konzern unterbezahlt werden und nicht etwa die Frauen, wie allgemein kolportiert wird. Darauf aufmerksam geworden bin ich über ein Video von Tim Pool, der dazu einen New York Times Artikel zitierte. Da der Sachverhalt auch bei uns eine gewisse Relevanz hat, gleichzeitig aber gerne ignoriert wird von den hießigen „Qualitätsmedien“, wollte auch ich ein paar Zeilen dazu verlieren. Das Problem dabei: Den Artikel dazu gibts in der Form nicht mehr.
Eine kleine Chronologie der medialen Lüge
Die dieser medialen
Lüge zugrunde liegende Information besteht in der Tatsache, dass man
bei Google intern nach der Durchführung einer Umfrage zum Schluss
kam, dass es vor allem männliche Mitarbeiter sind, die relativ zu
ihrer Qualifikation, Erfahrung und Arbeitsleistung unterbezahlt
werden. Gemeinhin wird von Feministen gerne vorgebracht, dass
Frauen diese Benachteiligung erleiden, das aber scheint zumindest bei
Google nicht der Fall zu sein, wo es vielmehr eine gegenteilige
Geschlechterdiskriminierung gibt.
Nachdem das
Ergebnis der Studie an die Öffentlichkeit gelangte, schrieb die New York
Times einen Artikel darüber betitelt mit „Google
Finds It’s Underpaying Many Men as It Addresses Wage Equity“
[in etwa: „Google findet bei seinen Bemühungen, die
Gehälterungleichheit zu eliminieren heraus, dass vor allem Männer
unterbezahlt sind“].
Da es sich dabei im
gegenwärtigen Zeitgeist um eine überaus kontroverse Angelegenheit
handelt – weiße Männer haben das Abo auf den Täter und nicht das
Opfer – machte der Artikel die Runde. Unter anderem widmeteder unabhängige Journalist Tim Pool der Angelegenheit ein Video, in dem er das folgendes nacherzählte, wie es im Artikel zu lesen
war:
„A survey of employee salaries at Google reached a surprising conclusion: More men than women were being underpaid. The company acknowledged that the analysis did not address broader issues of gender inequity.When Google conducted a study recently to determine whether the company was underpaying women and members of minority groups, it found that more men than women were receiving less money for doing similar work.The surprising conclusion to the latest version of the annual study contrasted sharply with the experience of women working in Silicon Valley and in many other industries.“[„Eine Umfrage zu Mitarbeitergehältern bei Google hatte ein überraschendes Ergebnis: Mehr Männer als Frauen werden unterbezalt. Das Unternehmen verwies dabei darauf, dass die Analyse keine weiteren Informationen zum Thema der Geschlechterungleichheit enthielt.
Mit der Studie sollte herausgefunden werden, ob Google seinen weiblichen Mitarbeitern oder Mitarbeitern die Minderheiten angehören, zu wenig bezahlt, wobei sich dann herausstellte, dass mehr Männer als Frauen für vergleichbare Arbeiten weniger Geld erhielten als der Rest.Dieses überraschende Ergebnis der jährlich durchgeführten Studie steht dabei im krassen Widerspruch zu den Erfahrungen von Frauen im Silicon Valley und in anderen Industrien.“]
Das ist in der Tat
ziemlich krass, vor allem, da die Studie mit konkreten Zahlen
arbeitet und nicht auf subjektiven Erfahrungsberichten beruht, die
gerne verzerrt sind. Es ist daher kein Wunder, dass diese Studie und
der Artikel darüber Verbreitung fand und von vielen zitiert wurde.
Offenbar aber fand
man die Sache in den oberen Etagen der New York Times alles andere
als opportun, und so wurde diese zitierte Version des Artikels bald
schon komplett überarbeitet, wobei die oben zitierte Stelle in Gänze
wegfiel.
Mir wäre es beinahe
nicht aufgefallen, da ich mir das Video zum Artikel nur nebenbei
angehört habe und danach den zu dem Zeitpunkt bereits entschärften
Artikel kurz überflogen habe, um festzustellen, ob und was da etwas
berichtenswertes drin stehen könnte. Nach der rigiden Überarbeitung gab es
selbstverständlich rein gar nichts mehr in diese Richtung. Die harte Überschrift blieb
zwar, der Artikel selbst allerdings plätschert inzwischen nur noch in
selbstgefälliger Weise und voller Allgemeinplätze vor sich hin.
„Hier gibts nichts
zu sehen,“ war der Tenor und so wollte ich schon wieder
weiterklicken, als ich mir noch einmal kurz eine Stelle in Pools
Video angesehen habe, an der er den Artikel zitiert. Das, dachte ich
mir war von einem anderen Kaliber und vielleicht, so mein Gedanke,
habe ich nur den falschen Artikel herausgesucht. Aber nichts da, es
war der richtige Artikel mit der richtigen URL und auch das richtige
Datum und der richtige Autor.
Irgendwas muss bösartig schief gelaufen sein mit diesem Artikel zwischen dem Zeitpunkt, als Tim
Pool den Artikel in ein Video verwurstete und dem Zeitpunkt, an dem
ich ihn verwursten wollte. Für einen genaueren Blick habe ich mir
dann einmal die verschiedenen Versionen bei Archive.org angesehen. Oder zumindest
wollte ich das.
Normalerweise werden
bei Archive.org sämtliche Versionen eines Artikels gespeichert, was
auch hier der Fall war. Allerdings hat ganz offensichtlich auch die
Lügenpresse technisch dazugelernt und im Fall der NY Times ein
kleines Skript eingebaut, das einen am Ende des Ladeprozesses für
die Seite automatisch weiterleitet nach „Diesen Artikel gibt es
nicht“.
Das ist ziemlich
geschickt. Denn es wäre zwar möglich für die NY Times, in sogenanntes No-Robots Skript
in den HTML Code der eigenen Seite einzubauen. Das würde dazu führen, dass
Archive.org und andere Archivdienste die Seite nicht mehr speichern
dürfen. Aber es wäre auch allzu auffällig. Es käme dem Eingeständnis gleich,
dass man bei Bedarf und auf Gutdünken die eigenen Artikel zur
Unkenntlichkeit manipuliert und niemand darf es bei den
Archivdiensten nachvollziehen.
Daher, so meine
Vermutung - Beweise kann ich keine vorlegen - präferiert man bei den
„Qualitätsmedien“ eben die weiche Lösung für die
Versionszensur. Man baut ein kleines, fieses Skript ein, das den
dummen, weil Verdacht hegenden Leser automatisch weiterleitet und ihn denken lässt, dass da nichts ist.
Denn mit dieser Lösung muss man es rechtzeitig merken, dass da für eine Sekunde vor der Weiterleitung ins Nichts der
richtige Text kommt. Wer das nicht merkt - und ich vermute, es sind die meisten - der hat Pech und wird im Glauben
gehalten, dass es die jeweilige Artikelversion schlichtweg nicht gibt.
Auch ich bin beinahe
darauf hereingefallen. Aber ich ließ mich von meinem Anfangsverdacht
nicht ablenken und so kam ich nach mehreren Lade-und-Stopp-Versuchen
zu meinem Ziel, die einzelnen Versionen des Artikels miteinander
vergleichen zu können.
Ohne diesen Trick
hätte ich das obige nicht zitieren können, es kommt in der aktuell
offiziellen Artikelversion einfach nicht vor. Die wenigsten Leser werden
diese Stelle noch gesehen haben. Gleichzeitig werden sie auch nicht
darauf aufmerksam gemacht, dass eine Änderung am Artikel vorgenommen
wurde. Integre Medien machen so etwas manchmal, nicht so aber das
Qualitätsmedium der NY Times.
Wie es heißt
handelt es sich bei diesem Vorgehen um einen beliebten Trick durch
die Mainstream Medien. Zuerst gibt es dabei eine reißerische
Nachricht, die sich schnell verbreitet. Sobald man dann aus den
Sozialen Medien viele Links auf den Artikel bekommt, wird der Artikel
entschärft oder teilweise komplett umgeschrieben, wie es hier der
Fall war. Auf diese Weise lässt sich zum einen Schadensbegrenzung
betreiben ob der schädigenden Information für die eigene Gesinnung
und im Zweifel kann man zu einem späteren Zeitpunkt sogar Gesinnungsfeinde
der Lüge bezichtigen, wenn diese sich auf die nun gelöschte Stelle
beziehen (das könnte in diesem Fall auch Tim Pool passieren). Dies alles, ohne
gleichzeitig einen Funken Profit einbüßen zu müssen, da die Klicks
ja bereits in Hülle und Fülle reinkommen.
Die Mainstream
Medien, sie sind heute genauso perfide wie sie pathologische Lügner
sind. Die Männer bei Google wie auch alle Männer in den Drecksjobs
der Welt werden derweil noch immer unterbezahlt. Bleibt nur zu
hoffen, dass auch der für den Artikel verantwortliche NY Times
Lügenschreiberling Daisuke
Wakabayashi demnächst dazugehören wird.