10. September 2018

Mainstream Berichterstattung zwischen Köthen und Charlottesville


Käsepizza? Nein, Atherosklerose! (Bildquelle) 

Schlag auf Schlag geht es inzwischen mit den Einzelfällen. Die Mainstream Presse kommt kaum mehr nach mit ihren farbenfrohen Euphemismen zur Umschreibung dessen, was sich effektiv als Bürgerkrieg abzeichnet zwischen Freiburg und Rostock. Wie selektiv, verlogen und opportunistisch die Berichterstattung ist, zeigt der Vergleich zwischen dem Mord in Köthen am Wochenende und jenem bei einer Demonstration durch Rechtsextremisten in Charlottesville in den USA vor gut einem Jahr. In beiden Fällen war die Todesursache die selbe: Akutes Herzversagen.




Die „Unite the Right rally“ von Charlottesville




Der in einen regelrechten Krieg ausgeartete Kampf um die kulturelle Deutungshoheit zwischen linken Aktivisten und nicht-linken Gegenaktivisten brodelt in den USA schon seit einiger Zeit. Auf der einen Seite stehen die sich selbst als links bezeichneten Eliten aus dem Silicon Valley, den Mainstream Medien und aus Hollywood mit ihren Fußtruppen von Antifa und Soros finanzierten Organisationen wie Black Lives Matter, und auf der anderen Seite ein buntes Sammelsurium aus libertären, patriotischen, konservativen und auch rechtsextremen Aktivisten.

Von linker Seite (und den Mainstream Medien) werden diese der Einfachheit halber gerne in einen Topf geworfen, wogegen sich die nicht extremen Gruppierungen zwar wehren, allerdings finden sie weder auf der linken Seite allzu viel Gehör in dieser Hinsicht und auch der rechtsextreme Rand hätte nur zu gerne, wenn sich die komplette nicht-linke Seite im Kulturkampf unter ihrem Schirm des weißen Herrenrassismus versammeln würde.

Eine der wichtigsten Aktionen in diesem Zusammenhang war die sogenannte „Unite the Right rally“ in der linken Universitätsstadt Charlottesville (in etwa: „Vereint die Rechte Versammlung“), bei der Organisationen am extremen Rand versuchten, auf den Zug aufzuspringen und sich als meinungsbildende Kraft im Spektrum zu etablieren. Im Vorfeld dieser Demonstration gab es eine Reihe anderer Demonstrationen und Veranstaltungen, bei denen nicht extreme rechte Gruppierungen mit der Antifa zusammenstießen. Vor allem die Ereignisse an der Universität Berkeley, wo nicht-linke Redner wie Milo Yiannopoulos auftreten wollten waren dabei bestimmend für das Crescendo an Straßenaktionen, die mit der Unite the Right rally fortgesetzt werden sollten.

Trotz der Ablehnung durch bekannte Gesichter der Bewegung gegen die linke kulturelle Deutungshoheit fand die Demonstration statt und zog viele Protestierende, wie auch Gegendemonstranten an. Neben den üblichen Rangeleien bei solchen Zusammenstößen kam es dabei zu einem folgenschweren Zwischenfall. Einem islamischen Terroristen gleich raste ein rechtsextremer Demonstrant in seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten und rammte dabei mehrere Personen. Mehrere Personen wurden dabei teilweise schwer verletzt und mit der 32 Jahren alten Heather Heyer gab es ein Todesopfer.

Zu den Umständen des Todes der Frau sagte einer der Notfallsanitäter, die am Tatort erste Hilfe leisteten:

„She died of a heart attack right away at the scene, they revived her briefly and then — not consciously — they just got her heart beating again and then her heart just stopped. So I don’t feel like she suffered.”

(„Sie starb noch am Tatort an einem Herzinfarkt, sie konnte zwar noch kurz wiederbelebt werden, wobei – ohne das Bewusstsein erlangt zu haben – ihr Herz wieder zum schlagen gebracht werden konnte, allerdings hörte es dann einfach wieder auf zu schlagen. Ich denke also nicht, dass sie litt.“)

In der rechtsextremen Ecke des Internets (und einigen zynischen) ging daraufhin der Scherz herum, dass Heyer nicht aufgrund des Autoanschlages starb, sondern einfach weil sie zu fett war und ihr Herz dem Stress nicht gewachsen war. Entgegen den verbreiteten Portraitaufnahmen von ihr die nichts in diese Richtung vermuten lassen, war sie nämlich deutlich übergewichtig (Heyer ist die linke der beiden).

Sucht man bei Google nach Nachrichten aus dem Zeitraum kurz nach der Demonstration, dann findet man zahlreiche Artikel in den deutschen Mainstream Medien. Sie alle sprechen von einem „Anschlag“, von „Mord“, und von „Toten“. In keinem Artikel davon aber wird die Todesursache auf das schwache Herz der Frau zurückgeführt, sondern auf „rechtsextreme Ausschreitungen“, einer „Auto-Attacke“ und so weiter:






In Charlottesville war es ein Mord im Rahmen rechtsextremer Ausschreitungen.. und in Köthen?





Auch zu Köthen bietet der Mainstream dem treuseligen Konsumenten (und vermutlich sich selbst) eine passende Todesursache:


  • MDR: „Todesursache war Herzversagen“
  • TZ.de: „starb an Herzversagen“
  • RTL: „soll an Herzinfarkt gestorben sein“

Und was verursachte den Herzinfarkt?


  • TZ.de: „tödlicher Streit“
  • Bild: „starb nach Schlägerei“
  • FAZ: „nach Streit“


Ja, wunderbar!

Nichts mit Migranten, nichts mit Kopftretern, nichts mit illegalem Aufenthalt, nichts mit Mord, nichts, rein gar nichts. Streit eben. Da passiert es eben manchmal, dass am Ende einer auf dem Boden liegt und den einen Herzkasper zu viel bekommt.

Ich will nicht wissen, wie die Linke und ihre Presse getobt hätten, wäre jemand mit dem Anspruch ernst genommen zu werden auf die Idee gekommen, dass die Frau in Charlottesville nicht gestorben sei, weil ein irrer Nazi sie mit dem Auto gerammt hat, sondern weil sie an einer selbstinduzierten Herzkranzverfettung litt. 

Doppelstandards wo man hinklickt!