Trotz allgemeiner Ausgangssperre: Ausschreitungen im französischen Bordeaux

6 Stockwerte x 2,5m x 5kg = 750N (Bildquelle)

In Frankreich herrscht gerade aufgrund des Coronavirus eine sehr rigide allgemeine Ausgangssperre. Präsident Macron erklärte der Pandemie sogar den Krieg und will mit Hilfe des ultra-harten Durchgreifens neben der sachbezogenen Gefahrenabwehr offenbar auch einige Punkte bei seinen Wählern gutmachen, die zu einem Gutteil zur Hochrisikogruppe für eine Infektion mit schwerem Verlauf gehören. Daneben hatte ich vor wenigen Tagen die Vermutung geäußert, dass Frankreich überdies gerade eine „Loyalitätsprüfung“ an seiner Bevölkerung durchführt. Denn wer sich jetzt während der Krise an die Vorgaben des Staates hält, von dem ist aller Wahrscheinlichkeit auch dann Loyalität zu erwarten, sollte es zu einem offenen Bürgerkrieg gegen den politischen Islam kommen. 

So ist es aus diesem Blickwinkel dann auch besonders interessant darauf zu achten, wo in Frankreich trotz allgemeiner Ausgangssperre – und jenseits von Seine Saint-Denis - Ausschreitungen stattfinden. Ein Ort wäre Beziers im Süden des Landes, ein zweiter kommt nun hinzu mit Bordeaux.



Actu17: Trotz Ausgangssperre kam es in Bordeaux zu Gewalt, wobei sogar ein Kühlschrank aus dem 6. Stockwerk auf Polizisten geworfen wurde



Trotz der allgemeinen Ausgangssperre aufgrund der Covid-19-Pandemie war der Sonntagabend im Aubiers Viertel von Bordeaux überaus ereignisreich.

In der Stadt kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Polizisten, als letztere versuchten, die Ausgangssperre durchzusetzen. Es war am Sonntag gegen 19.00 Uhr, als die Polizei versuchten, ein Fußballspiel und ein wildes Autorennen zu stoppen, das im Aubiers stattfand.

Zahlreiche Geschosse wurden geworfen


Etwa 20 Polizeibeamten wurden eingesetzt, um der Menschenmenge Herr zu werden, die sich nicht an die verhängte Ausgangssperre hielten. Empfangen wurden sie jedoch von einem Schauer aus allen möglichen Geschossen, die von den Balkonen der Gebäude im Viertel und von den Fußgängerbrücken geworfen wurden.

„Schwere Gegenstände, Kopfsteinpflaster, Kieselsteine und ein Kühlschrank fielen auch aus dem sechsten Stockwerk eines Gebäudes, an dem Polizeibeamten postiert waren“, so eine Quelle in der Nähe des Tatorts. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Angesichts der Gefahr der Situation forderte die Polizei Verstärkung an, so dass sich die Zahl der Einsatzkräfte auf etwa 40 erhöhte.

Ein drei Stunden dauerndes Scharmützel


Die Angreifer teilten sich in kleine mobile Gruppen auf, die sich immer wieder auf die Beamten stürzten, woraufhin diese mit Tränengas reagierten. Die Polizei brauchte mehr als drei Stunden, um die Kontrolle über die Situation zu erlangen. Um etwa 22.30 Uhr wurden die Angreifer endgültig zerstreut.

Insgesamt kam es zu drei Verhaftungen wegen „vorsätzlicher Gewalt“ und es wurden Ermittlungen eingeleitet. Eine wegen dem Fall kontaktierte Polizeigewerkschaft versicherte, dass es sich nicht um einen Hinterhalt handelte, sondern dass die Ausschreitungen zurückzuführen sind auf den Durchsetzungsversuch der Ausgangssperre.



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